Zwei kurze Ausblicke auf das “Große Schachbrett”, wie es Zbigniew Brzezinski für die einzige Weltmacht USA 1997 vorgezeichnet hat: Prof. Mujahid Kamran skizziert die Tradition und die aktuelle Politik der geopolitischen Großstrategen – “The Elite, the ‘Great Game’ and World War III” – und Paul Craig Roberts konkretisiert, dass sich das niedergehende US-Imperium nur halten kann, wenn es die beiden kommenden Weltmächte, Indien und China, gegeneinander hetzt; und dass Pakistan als Bühne dieser nuklearen Auseinandersetzung vorbereitet wird.
“The only way the American Empire can be stopped is for China and Russia to realize their danger and to form an unbreakable alliance that reassures India, breaks off Germany from NATO and defends Iran. Otherwise, the American Empire will prevail over the entire world. The US dollar will become the only currency, and therefore be spared exchange rate depreciation from debt monetization. Gold and silver will become forbidden possessions, as will guns and a number of books, including the US Constitution.”
Der Ausweg den Roberts skizziert – eine neue Achse Peking-Moskau-Berlin – würde als Gegenzug theoretisch wohl funktionieren, scheint praktisch derzeit jedoch noch eher unrealistisch. Angesichts des Jubels deutscher Auto,-und Maschinenbauer und anderer Industriezweige über den Auftragsboom in China, der für die kommenden Jahrzehnte glänzende Geschäfte verspricht, sollte es freilich für eine “Exportnation” wie Deutschland keineswegs schon ausgemachte Sache sein, auf welche Seite man sich in diesem Konflikt schlägt. Es könnte also durchaus der Tag kommen, wo auch der Bundesverband der deutschen Industrie, und nicht nur ein paar Pazifisten und Linke, zum Austritt aus der NATO aufrufen – und sei es nur, um den sterbenden Riesen aus Washington zur Räson zu bringen und zu verhindern, dass die ganze Welt in Schutt und Asche gelegt wird. Mujahid Kamran zitiert am Ende seines Kapitels Albert Einstein: “I do not know how the Third World War will be fought, but I can tell you what they will use in the Fourth – sticks and stones!”