Ex-Doktor lügt weiter

Er lügt immer weiter. “Ich habe nicht bewußt getäuscht”  wiederholte Karl-Theodor zu Guttenberg heute in der Fragestunde Bundestags zu den Plagiatsvorwürfen. Eine Aussage, die bei mittlerweile 286 unausgewiesenen Fremdtexten in seiner Arbeit offenkundig nicht wahr sei kann. Dass der Minister sie dennoch permanent wiederholt und seine Fraktionskollegen ihm diese Lüge abkaufen und Absolution erteilen, weil er sich für seine “Fehler” ja schließlich entschuldigt hat – diese Verteidigungstrategie ist nach wie vor dem Verniedlichungs-Kalkül geschuldet. Dem Kleinreden der Hochstapelei, der Marginalisierung einer Großfälschung  als “Zitierfehler”, dem Vertuschen eines vorsätzlichen Betrugs als “Schummel-Affäre” (Bild). Continue reading →

Gaddafi verzichtet auf Diktatorentitel !

(1 Update) “Es war ein großes Mea Culpa, eine Beichte auf offener Bühne…” behauptet das ehemalige Nachrichtenmagazin über den Auftritt zu Guttenbersgs gestern abend im Kelkheim. Doch wenn man sich seine Rede  genauer anschaut (Transkript hier , Video hier) kann von einem großen Schuldeingeständnis keine Rede sein.  Was KTzG ablieferte war vielmehr die konsequente Fortsetzung seiner Lügen aus der letzten Woche, denn nach wie vor behauptet der Minister,  “nicht bewußt oder absichtlich in irgendeiner Form getäuscht” zu haben.  Verpackt ist diese offensichtliche Lüge in populistisches Demuts-Geschwalle – “Ich bin selbst auch ein Mensch mit Fehlern und Schwächen. Und deshalb stehe ich auch zu diesen Fehlern. Und zwar öffentlich zu diesen Fehlern, meine Damen und Herren, und bin auch ganz gerne bereit, dies in die hier stehenden Kameras zu sagen.” – mit dem der Freiherr seinen 475 Seiten langen Großbetrug verniedlicht und vermenschelt. Continue reading →

Karl-Theo Berlusconi ?

Die Elite-Akademie für politische Transparenz und wissenschaftliche Qualitätssicherung – GuttenPlag-Wiki – hat heute um 17 Uhr 30 einen Zwischenbericht ihrer Exegese der Disseration von KT zu Guttenberg vorgelegt. Danach  sind 160 der bisher 270 gemeldeten Plagiate analysiert und als solche  identifiziert worden. Statistisch bedeutet das, “dass bis jetzt 3521 von 16325 Zeilen, das sind 21,5% der Doktorarbeit (jeweils inkl. Fußnoten) als Plagiate identifiziert wurden.”
Wie sorgfältig die Qualitätssicherer gearbeitet haben, kann jede/r auf der Seite überprüfen – und wird anschließend nicht umhin kommen, sich ihrer Bewertung anzuschliessen:Continue reading →

Doktordämmerung

Eine Mehrheit der Deutschen findet die Doktorspiele des Herrn zu Guttenberg noch nicht so unanständig, dass er deswegen zurücktreten müßte. Die Kampfblätter, die den “coolen Baron” zur Lichtgestalt hochgeschrieben haben, melden erfreut: “Nur 28% der Deutschen sehen in Guttenberg einen Schwindler” (Focus) – und versuchen ansonsten den Ball flachzuhalten – “keine Staatsaffäre… ein Rücktritt wäre falsch ” (Welt).  Eine Staatsaffäre ist der Fall tatsächlich nicht, weil aber Politik medial nahezu auschließlich auf der Symbolebene verhandelt wird, spielen Dienstwagen, Bonusmeilen, Praktikantinnen und andere Lappalien im politischen Geschäft immer wieder eine entscheidende Rolle. Und so kommt es dann auch, dass ein Verteidigungsminister nicht wegen der Leichenberge eines illegalen Kriegs zurücktreten muss, sondern wegen eines vergleichweise läppischen Urheberschafts-Betrugs. Continue reading →

Plagiatgate

(mit 2 Updates) Nachdem  das Plagiats-Wiki jetzt schon über hundert 250 haarsträubende “Zitierfehler”  in der  Dissertation Guttenbergs aufgedeckt hat,  hat der Wehrminister die denkbar dümmste Verteidigungstrategie gewählt. Er streitete weiterhin “mit Nachdruck” ab, dass es sich bei seiner Arbeit um ein Plagiat handelt . Sie sei “in mühevollster Kleinarbeit” entstanden und über Fehler sei “er selbst am unglücklichsten”.  In seiner Erklärung vor handverlesenen Journalisten wagt er sich indessen auf sehr dünnes Eis: “Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht”, behauptet er – aber das ist bei der Masse und der Art der einkopierten und nicht kenntlich gemachten Fremdtexte schlechterdings unmöglich. Oder anders gesagt: wer hundert Mal die Anführungszeichen  oder Quellenangaben  “unbewusst” vergißt ist schon aufgrund dieser mentalen Disposition ungeeignet für jede akademische Arbeit und zumal einen Doktortitel.Continue reading →

Freiherr von Copy zu Paste, Doktor Sub Omni Canone

(mit 2 Updates) Um neben dem  ererbten “Freiherr” noch einen echten “Doktor” vor den Namen setzen zu können lieferte Verteidigungsminister Guttenberg 2006 eine Doktorarbeit zum Thema “Verfassung und Verfassungsvertrag” ab, die von  der Universität Bayreuth mit “summa cum laude” bewertet wurde. Jetzt stellte sich heraus, dass die Prüfer einige schwerwiegende Mängel übersehen haben, die jede wissenschaftliche Arbeit und zumal eine Dissertation disqualifizieren: lange Passagen sind aus anderen Werken kopiert. Schon in der Einleitung hatte sich Herr Baron erlaubt was jedem Studierenden im ersten Semester um die Ohren gehauen würde: er kupferte im Wortlaut, nur mit leichten Umstellungen im Satzbau, aus dem Artikel einer Politikwissenschaftlerin aus der FAZ ab. Wissenschaftliche Arbeit nach Gutsherrenart – unter aller Kanone aber natürlich summa cum laude, wie alles was unser Superminister anpackt. Die Plagiatsvorwürfe hat Guttenberg als “abstrus”  zurückgewiesen : „Die Anfertigung dieser Arbeit war meine eigene Leistung.“ Continue reading →

9/11 Fake-Calls – widerlegt.

Die Anrufe von Passagieren aus den am 11.9.2001  entführten Flugzeugen haben von Beginn an einige Rätsel aufgegeben, weil sie angeblich vom Mobil-Telefonen ausgeführt worden  sind, was zumindest aus der Reiseflughöhe der Maschinen technisch kaum möglich war.    In meinen Büchern 2002 und 2003 wurden die Merkwürdigkeiten dieser Anrufe ausführlich behandelt und große Zweifel angemeldet, ob sie in der von den Medien berichteten Form stattgefunden haben.  Die Telefonate der Journalistin Barbara Olson aus der AA 77 mit ihrem Mann Theodor Olson, dem “Kronanwalt” der Bush-Regierung spielten dabei eine wichtige Rolle, zum einen als der entscheidende Zeugenbericht einer Entführung der Flugzeuge und zum anderen, weil sich Theodor Olson darüber in Widersprüche verwickelt hatte, ob seine Frau nun über  ein Handy oder ein Bordtelefon gesprochen hatte. Seitdem ist  es in Kreisen der 9/11-Skeptiker mehr oder weniger ausgemachte Sache, dass Olson lügt und die Anrufe nie stattfanden. Continue reading →

The Criminal Has Left The The Palace

“The Criminal Has Left The The Palace” twitterte einer der ägyptischen Aktivisten zum Abflug von Mubarak in seine Residenz am Roten Meer – und seit vor einer Stunde sein Rücktritt verkündet wurde ist in Kairo und dem Rest des Landes Partytime. Das Volk hat seinen Willen durchgesetzt. Achtzehn Tage Demonstrationen, Aktivismus, Streiks haben eine mehr als 30-jährige Pharaonenherrschaft zu ihrem Ende gebracht. Ganz unabhängig davon was jetzt folgt, ist allein dies ein wunderbarer Erfolg, ein von unten, von den Menschen errungener Sieg und ein Zeichen für die ganze Welt, dass selbst bleierne, scheinbar unabänderliche Verhältnisse verändert werden können – mit einem Flügelschlag der Vielen, durch Selbstorganisation der Massen, durch die Macht der Menschen. Der Beginn  einer demokratischen Revolution in Ägypten, die mit dem Sturz von Mubarak beginnt, ist ein deutliches Signal, nicht nur für die Despotenregime im Nahen Osten. Auch die zu  neo-feudalen Regimen unter Herrschaft der Hochfinanz verkommenen ehemaligen Demokratien im Westen sollten es vernehmen. Sie sind vielleicht (noch) nicht so arm wie der durchschnittliche Ägypter, doch sie sind einer brutalen Finanzdespotie unterworfen, in der die gewählten “Volksvertreter”  nur noch als Marionetten  agieren und einem “Bail Out” genannten gigangtischen Bankraub durch die Bankster selbst  nur hilflos zusehen können. Es wird also höchste Zeit von den Ägyptern zu lernen: in New York, London, Paris und Berlin – und so lange zu demonstrieren, bis die Kriminellen von Goldman, Sachs & Co.  ihre Paläste verlassen haben, bis sämtliche  “Off-Shore”- Raubritterburgen geschlossen sind, bis eine Geldreform dem  Währungs- und Finanzcasino defintiv einen Riegel vorschiebt. Achtzehn Tage und jeweils 1-2 Millionen in den genannten Städten sollten reichen – nach dem 11.Februar 2011 in Kairo scheint das mehr als nur eine romantische Utopie…

Ceterum Censeo: Zur Inaugurationsfeier des demokratischen Ägypten sollte sich Deutschland mit der Rückgabe der Nofrete bedanken.

Volksempfänger reloaded

Er ist wieder da, der Volksempfänger, nicht als Bakalit-Kistchen aus dem das Volk His Fuehrers Voice empfängt, sondern über Kabel, Satellit, TV und Handy. Diese Woche beschloß die Federal  Communications Commission (FCC), die Rundfunkbehörde der USA, ein erstes Testprogramm mit einem “Presidential Alert” zu starten, der im Falle von Katastrophen natürlicher oder terroristischer Art auf allen Kanälen eingeblendet werden soll. Wenn  demnächst also mal wieder ein islamistischer Unterhosenbomber aufkreuzt, kann Obama per “Emergency Alert System” (EAS) sämtliche Netze hijacken und den Volksgenossen rechtzeitig eine Warnung zukommen lassen. In Verbindung mit dem vom Heimatschutz-Ministerium in Kooperation mit der Supermarktkette Wal-Mart aufgelegten Programm  “If You See Something, Say Something” sollte es künftig auch an Volksmeldern nicht fehlen. Wann die EAS-App kommt, steht noch nicht fest – lange dauern kann es nicht mehr…