Während pünktlich zum Atom-Wahlsonntag in Deutschland die letzten Hoffnung dahinschmelzen, dass im Kraftwerk Fukushima ein Mega-Tschernobyl noch zu verhindern ist, kommt die erste Hochrechnung aus Baden-Württemberg – mit einem historischen Ergebnis: 46 Jahren CDU-Herrschaft sind beendet, Mappus ist stillgelegt, zum ersten Mal wird (wie es derzeit, 19.00, aussieht) ein Bundesland künftig von einem grünen Ministerpräsidenten regiert. Die Katastrophe in Japan hat vorallem Nichtwähler mobilisiert und diese haben dann vorallem gegen Atomkraft, also Grün gewählt. Auch in Rheinland-Pfalz, wo künftig Rot-Grün regieren wird.
Die historische Niederlage der ehemaligen “Wirtschaftsparteien” CDU/FDP im reichsten deutschen Bundesland ist auch eine ihrer neo-liberalen Ideologie – dass “Wirtschaft” immer auch “Nachhaltigkeit” heißen muß, dass “ökonomisch” immer mit “ökologisch” zusammengedacht werden muß, dieser Trend scheint in Deutschland nach diesem Wahlabend unumkehrbar. Dass das schnelle Abschalten der ältesten Reaktoren nicht “rational” gewesen sei – wie sich das Schnelle Brüterle der FDP vor seinen erzürnten Bossen beim BDI letzte Woche entschuldigt hatte – ein solches Verständnis von Rationalität scheint nach den immer neuen Horrormeldungen aus Fukushima endgültig reif für’s Endlager. Ebenso wie das bei den Wahlverliereren heute abend wohl noch häufig zu hörende Statement, die Wähler hätten eben “emotional” reagiert, und wegen ihrer “Atomangst” die großartigen Erfolge der Regierung nicht honoriert. Bullshit. Die Wähler im Ländle können zwar kein Hochdeutsch, aber sie können wählen – mit Verstand. Denn Atomkraft ist nicht nur ein ökologisches Desaster – sie rechnet sich auch nicht !!! Und so etwas spürt der sparsame Schwabe eben ganz genau…
Jetzt aber ab zur Elefantenrunde – und danach auf 3 sat heute der großartige Western mit der besten (Bob Dylan-)Filmmusik aller Zeiten: Pat Garett jagd Billy the Kid.