“Wenn man ein Dilemma vereinfacht, wird es dadurch nicht falsch, sondern nur kürzer: Wenn Putin Kiew erobert, weil der Westen, also vor allem die Mitglieder der Nato, keinen militärischen Widerstand leisten, ist der Westen geschwächt. Wenn der Westen geschwächt ist, werden die Chinesen Taiwan annektieren. Wenn Taiwan ohne Widerstand übernommen wird, ist der Westen politisch am Ende. Deshalb müssen die Nato-Mitglieder JETZT handeln. Sie müssen JETZT ihre Truppen und Waffen dahin bewegen, wo unsere Werte und unsere Zukunft NOCH verteidigt werden. Zur Not auch ohne Nato.“
Dass den Kommentar des kriegsgeilsten deutschen CEOs – Springerkonzern-Chef Matthias Döpfner – “nicht einmal Julius Streicher, der Herausgeber des politpornografischen Nazi-Hetzblattes DER STÜRMER” gedruckt hätte, wie der Kollege Dirk Fleck meinte, ist gut vorstellbar. So verrückt, dass der Westen am Ende ist wenn China eine Insel erobert waren nicht einmal die Geostrategen Hitlers. Als Herr der BILD-Zeitung und anderer Organe der Niedertracht hat Dr.Döpfner aber völlig freie Hand beim Veröffentlichen hetzerischer Politpornos. Dass der musikwissenschaftlich studierte Milliardär von Friede Springers Gnaden selbst die Springer-Stiefel anzieht und in die Entrussifizierungs-Offensive an der Donbass-Front einrückt, ist indessen nicht zu erhoffen… das “Zur Not auch ohne Nato” ist so zu verstehen, dass der Westen “unsere Werte” dort bis zum letzten Ukrainer verteidigt.
Mehr ist – wg. Atomkriegsgefahr – im CIA-Drehbuch, den Russen in der Ukraine “ihr Afghanistan” zu bereiten, nicht vorgesehen, und mehr als einen “Volkssturm” gegen eine militärische Übermacht zu verheizen ist nicht drin. Weil Russland den gesamten Luftraum der Ukraine kontrolliert und mit seiner S 400/500 Luftabwehr über ein “Höllensystem” verfügt, das schon in Syrien der entscheidende Game Changer war, haben Pentagon und US-Außenministerium klar gemacht, dass sie Forderung nach einer “Flugverbotszone” nicht nachkommen werden. Und weil sie keine Chance haben, wenn Mr.Kinzhal und seine Freunde, die jedes Ziel auf der Welt zerstören können, wirklich losgelassen würden, ist NATOstan zur Zurückhaltung gewungen. Mehr als eine Proxie-Armee und fanatisierte Söldner in die Schlacht zu schicken ist auch dieses Mal nicht drin. Wird ein solcher “Volkssturm” freilich lange genug mit Geld und Waffen versorgt und von kriegsgeilen Ejakulaten a la Döpfner vorangetrieben, kann sich ein solcher Krieg hinziehen und eben dies ist die Absicht des US-Imperiums. Ein endloser Krieg weit weg von Amerika, höchst profitabel für die Rüstungskozerne bei gleichzeitg niedrigen “menschlichen Kosten” für die USA und geopolitisch nützlich, weil es die Kolonien in Europa durch einen neuen “eisernen Vorhang” vom Handel und Wandel mit Russland und China abschneidet und in noch größere Abhängigkeit des Imperiums zwingt. Und falls sich der mit dem Maidan-Putsch angestiftete Bürgerkrieg nach dem russischen Eingreifen zu einem größeren Krieg in Europa ausweiten sollte – nichts Besser als das, schließlich konnte die marode und überschuldete Ökonomie des Imperiums dank des Großgemetzels in Europa 1939 ff. schon einmal richtig durchstarten. Es hatte sich gerechnet, die Milizen Hitlers einige Jahre zuvor mit nagelneuen Remington-Pistolen auszustatten; jetzt werden aufgehetzte Jugendliche und Braunhemden von NATOstan bewaffnet und in Kiew müssen Zivilisten vor Schießereien und Banden mehr Angst haben müssen als vor russischem Beschuss.
Soweit in etwa der Plan des MICIMATT, wie der CIA-Veteran Ray McGovern den “Military-Industrial-Congressional-Intelligence-Media-Academia-Think-Tank”-Komplex nennt, der in Washington für die “Farbenerevolution”,-“Regime Change”,- und Kriegsplanungen zuständig ist und 2014 mit dem Maidan-Putsch eine Marionetten-Regierung in Kiew installierte, die von den Bewohnern der Ostukraine und der Krim nicht anerkannt wurde. Deshalb ging auch der feuchte NATO-Traum nicht auf, Russlands wichtigsten Stützpunkt am Schwarzen Meer, den Hafen Sewastopol, gratis im Handstreich zu übernehmen, und deshalb wurden die Schlichtungsversuche mit dem Minsk-Abkommen vom Tag eins an unterlaufen – eine friedliche Wiedervereinigung der Ukraine war nicht erwünscht, ein Bürgerkrieg gegen die Donbass-Republiken war das Mittel der Wahl und für die blutige Drecksarbeit wurden die Nazi-Milizen des “Rechten Sektors” aufgerüstet. Die Dokumentation über die Kriegsverbrechen im Donbass und die 13.000 Morde dieser Truppen, die unser Kriegskanzler Scholz als “lächerlich” abgetan hat, hat Russland mittlerweile bei der UNO in Genf eingereicht. Am 7. März, als Wladimir Putin am langen Tisch die Fragen einer “Aeroflot”-Besuchsgruppe beantwortete, was er unter “De-Militarisierung” und “De-Nazifierung” der Ukraine verstehe, kam das zur Sprache. Wer sich – Audiatur et altera pars! – selbst ein Bild machen will über die russischen Absichten und Pläne und über den vom westlichen Mainstream cartoonartig zum Ultrabösen verzerrten russischen Präsidenten, sollte sich das Gespräch (mit englischen Unteriteln) anschauen – Teile auf deutsch hier, eine englische Transkription hier. Als Gegengift zu der hysterischen anti-russischen Agitation und Dämonisierung im Overdrive.
Nachdem aus dem 1990/91 zugesagten “kein einziges Inch” 900 Kilometer geworden waren, die USA und NATO seit 1991 in Richtung der russischen Grenzen vorgerückt sind, hatte Russland Mitte Dezember 2021 seine Sicherheitsbedenken zu einem weiteren Aufmarsch in der Ukraine schriftlich an die USA übermittelt und Verhandlungen über eine atomwaffenfreie Zone östlich der Oder gefordert. Nachdem Washington darauf zuerst gar nicht und dann ausweichend reagierte und stattdessen allein im Januar 2022 Waffen im Wert von 200 Millionen Dollar in die Ukraine schaffen lies, nachdem Präsident Zelensky auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit der Ankündigung beklatscht wurde, sich mit atomaren Waffen auszurüsten, und nachdem nach der russischen Anerkennung der beiden Republiken der ukrainische Beschuss verstärkt wurde, sah Russland sich zum Eingreifen gezwungen. Und nahm sich dasselbe (völkerrechtswidrige) “Right To Protect” (R2P) heraus wie die NATO in Jugoslawien – mit dem Unterschied, dass es sehr guten Grund hatte, sich von dem NATO-Vormarsch in die Ukraine bedroht zu fühlen.
Die weitgehende Zerstörung ukrainischer Militäreinrichtungen durch russische Raketen hat die Luft-und Seestreitkräfte mittlerweile nahezu außer Gefecht gesetzt, etwa 40 % des Territoriums sowie der gesamte Luftraum der Ukraine sind unter russischer Kontrolle. Der immer noch auf Donezk und Luhansk feuernde Nazi-Kern der ukrainischen Truppen wird in den nächsten Tagen umzingelt und ausgeschaltet sein. Militärisch ist die Sache dann gelaufen, der Krieg ist für die Ukraine verloren und jeder Tag, den die Kiewer Regierung von ihrer Führung in Washington vom Hissen der Weissen Fahne abgehalten wird, produziert nicht nur Leichen, sondern verringert auch den Spielraum der Verhandlungen und wird zu nichts anderem führen als einem häßlichen und zerstörerischen Krieg in den Städten, in die sich der fanatische Widerstand zurückzieht.Wenn Russland etwas aus seiner Besatzung in Afghanistan in den 1980er Jahren gelernt hat, als die USA islamistische “Mudjaheddin” aufrüsteten, um die Sowjets am Ende erfolgreich zu vertreiben, dann dass es sich jetzt, wo vom vom Westen statt fanatischer Wickelmützen fanatische Hakenkreuzler zur Entrussifizierung hochgerüstet werden, nicht erneut auf eine solche Zermürbungsschlacht einlassen wird.
“Was tun?” lautete die berühmte Frage von W.I.Lenin, dem Erfinder und Architekten des Sowjetstaats Ukraine, den seine Nachfolger, die Genossen Stalin und Chrustschow, 1922 und 1954 noch mit Anbauten bestückten. Dieses Gebilde ist schon Geschichte, seit sich die Ostprovinzen und die Krim 2014 abspalteten – und am Ende des Kriegs wird wahrscheinlich eine Teilung des Landes stehen: mit einem russischsprachigen und russlandfreundlichen Osten, einer geschrumpften Ukraine in der Mitte und einem westlichen “Banderastan”, wo alte und junge Nazis weiter ihrem Helden frönen, allerdings unbewaffnet. Die Föderation einer großen Ukraine – militärisch neutral und atomwaffenfrei – könnte aus einer solchen “Nachkriegsordnung” durchaus wieder entstehen, wenn Uncle Sam ein Einsehen hätte. Hat er aber wohl nicht. Sonst hätte schon Kanzler Adenauer 1953 das Angebot des Genossen Stalin – Wiedervereinigung Deutschlands bei militärischer Neutralität – um des Friedens willen annehmen dürfen. Durfte er aber nicht. So wie Kriegskanzler Olaf heute nicht für Frieden, Handel und Nordstream eintreten darf, sondern 100 Milliarden für Krieg bereitstellen muss. Einen Krieg, in dem es für Deutschland und Europa nur eins zu gewinnen gibt: absolut Nichts. Die Verluste dagegen werden hoch sein – und was Tankstellen und Heizkostenrechnungen jetzt schon zeigen, ist erst der zaghafte Anfang. Denn der Bär, den man mit einem Sanktions-Feuerwerk aushungern und “ruinieren” (A.Baerbock) will, ist zufällig der Rohstoffriese dieses Planeten und schon bevor er mit entsprechenden Gegensanktionen geantwortet hat, hat allein die Möglichkeit einer Reaktion ein Massaker an den Rohstoffbörsen ausgelöst – obwohl “Nordstream 1” aktuell mehr Gas liefert als in den Vormonaten und russische Exporteinschränkungen von Palladium, Nickel,Weizen oder Öl und Gas etc.pp. noch nicht einmal begonnen haben.
Die “feindlichen Nationen”, die von solchen Maßnahmen betroffen werden, wurden unterdessen offiziell benannt: USA, UK und sämtliche EU-Staaten an erster Stelle, interessant aber ist was komplett fehlt – China, Indien und der gesamte globale Süden, also locker 2/3 der Menschheitsfamilie. Hier zeichnen sich die Bruchstellen und die Kampflinien der neuen multipolaren Weltordnung deutlich ab: USA und NATOstan gegen den Rest der Welt, der anglo-amerikanische Block gegen friedlichen Handel und Wandel in Eurasien, der militärische Riese USA gegen den Rohstoffriesen Russland und den Wirtschaftsriesen China. Willkommen im Fight Club des 21. Jahrhunderts, der sich vom Keller im ukrainischen Armenhaus Europas, wo ihn die amerikanischen Freunde eingerichtet haben, schnell in die höheren Etagen ausbreiten wird. Spätestens wenn die europäische Industrie durch Rohstoffmangel ins Stolpern und Stürzen gerät, wenn sich die Kosten für Benzin, Brot und Heizung verdoppeln und verdreifachen und die Bürger:innen anfangen zu fragen, wieviel Schmerz ihnen Kriegskanzler Olaf und seine EU-Kollegen eigentlich noch angedeihen lassen wollen, um Soldiarität mit einem maroden, pseudo-demokratischen Oligarchenstaat zu zeigen und Russland zu boykottieren. Ohne zu kapieren, dass der Bär nahezu sanktionsfest ist und vereint mit dem chinesischen Drachen auf Europa verzichten kann – aber keinesfalls umgekehrt. Weshalb Europa und allen voran Deutschland der erste und große Verlierer eines fortgesetzten Kriegs sein werden – nach den armen ukrainischen und russischen Seelen, die dafür noch ihr Leben lassen müssen. Über all das und mehr habe ich gestern in Walter van Rossums “Great WeSet” mit Oberstleutnant a.D. Jürgen Rose, Stefan Korinth von Multipolar und dem Ökonomen Prof. Christian Kreiß gesprochen.
UPDATE: Kaum gepostet schon passiert: Interfax meldet, dass Präsident Putin Exportverbote für Öl, Gas und andere Rohstoffe erlassen hat. Bis heute haben Nordstream1 und die Druschba-Pipeline durch die Ukraine mehr Gas geliefert als vor dem russischen Einmarsch – jetzt ist Schluß mit lustig. Das Rohstoff-Imperium schlägt zurück. Wer wird länger durchhalten: der russische Staatshaushalt oder die europäischen Haushalte & Industriebetriebe ? Fragen Sie ihren “Kriegskanzler” Olaf und die hysterischen Sanktionsisten der EU!
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Für eine Woche verabschiede ich mich in die Berge und lasse den guten Putin weiter einen bösen Mann sein. Kommentare zur Weltgeschichte und mit wichtigen Links werden gelegentlich freigeschaltet.
Es ist schon toll, wie die Empörten in NATOstan jetzt hyperventilieren…und vollmundig “Völkerrecht”, “territoriale Souveränitat”, “Angriffskrieg” und ähnliche Begriffe abspulen, sowie natürlich die seit Killary Clinton gängige “Putin = Hitler”-Analogie. Würden die in den letzten Jahrzehnten begangenen Verletzungen des Völkerrechts und der Souveränität anderer Länder durch diese Bande alle angeklagt, kämen sie aus dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag freilich nie wieder hinaus – weshalb sie als f

