Dirk Gerhardt aka Sitting Bull weist im 9/11-Archiv.net auf zwei neu erschienene Bücher mit interessanten Informationen zum Thema hin. In Kill or Capture wird die These aufgestellt, dass das US-Militär die Prahlereien des angeblichen 9/11-Masterminds Khalid Scheich Mohamed (KSM) fürchtet und deshalb Tonabandaufnahmen seiner Gespräche mit Mitgefangenen nicht für das Militärgerichtsverfahren freigibt. Wer die Farce um KSM und dieses Pseudo-Verfahren verfolgt dürfte sich darüber nicht allzusehr wundern. Dass die”offiziellen” Aussagen des 183-mal dem “Waterboarding” unterzogenen Gefangenen forensisch unbrauchbar sind, steht schon fest, seit die Folterbehandlung KSMs bekannt wurde – genau so sicher ist aber auch, dass sein inoffiziellen Aussagen gegenüber anderen Git’mo-Insassen durchaus der Wahrheitsfindung dienen könnten. Die Tatsache, dass das Pentagon sie unter Verschluß hält, läßt ihrerseits verschiedene Schlüsse zu, die Dirk wie folgt auflistet:
“Jemand beim US-Militär weiß, dass KSM zwar Pläne für einen Anschlag hatte, aber 9/11 eine von Schurken-Geheimdienstelementen gehijackte OP war. Und jede konkrete Aussage von KSM könnte diesen Sachverhalt prüfbar und damit erkennbar machen. Oder aber, dass herauskommen würde, dass KSM wie Ali Mohammed mehr war als nur ein einfacher Terrorist, sondern tatsächlich selbst in einer Geheimdienst-Rolle aktiv war. (…) Oder aber, wie auch immer noch im Raum steht, es würde herauskommen, dass dieser KSM nur ein wirklicher Prahlhans wäre, da der echte 2002 bei seiner Gefangennahme getötet wurde und man nur irgendeinen Mockingbird-Kandidaten gefüttert mit ein paar Geheimdienstkenntnissen der OP Bojinka in Haft hat, wobei diese Variante, mit zunehmenden Dauer, mir persönlich immer unwahrscheinlicher erscheint. Aber irgendetwas ist es: Warum sonst sollte man sich so vor seinen Aussagen fürchten? In diesem Zusammenhang bitte auch meine These beachten, dass die Folter gezielt eingesetzt worden sein könnte, um KSM als glaubhaften Zeugen zu vernichten.”
Das Mysterium KSM bleibt nach wie vor ungelöst, wobei wir in diesem Zusammenhang noch einmal auf den Klassiker von Chaim Kupferberg und die Kurzfassung des Kollegen C.C.Walther “Scheichegal” verweisen möchten, sowie auf unsere Ausführungen über den “Kronzeugen” KSM in “11.9 – Zehn Jahre danach” und die entsprechenden Links dazu. Doch selbst wenn das Rätsel um diesen “Topterroristen” gelöst werden sollte, ist es nur ein kleiner und eher unbedeutender Teil der 9/11-Verschwörung. Das macht das zweite im 9/11-Archiv vorgestellte neue Buch deutlich , das ich mir gleich bestellte habe: “Black 9/11 – Money, Motive and Technology” Der Autor Mark H.Gaffney in dieser 3-teiligen Serie A Walk On The Dark Side an, wie tief gegraben werden muß, um hinter die eigentlichen Täter dieses Massenmordes zu kommen. Dass KSM und seine Kumpane in Guantanamo nicht die Puppenspieler sondern Marionetten sind wird jedenfalls mit jeder Nachricht über sie deutlicher.
Wenn sich verehrte Helden, leuchtende Vorbilder, große Meister blamieren, dann tut das – ach! – einem auch selbst weh. Vielleicht weil Neuowissenschaftler – um noch mal auf den letzten Eintrag zurück zu kommen – herausfanden, dass ein Pieckser in eine vor einem auf dem Tisch liegende Gummihand als unangenehm empfunden wird, obwohl die echte Hand, die bei den Versuchen unter dem Tisch auf dem Knie platziert war, völlig unberührt bleibt. Auch unsere Imaginationen können also Schmerzen übertragen, auch wenn das reale Leben gar nicht betroffen ist. So ungefähr ging es mit dem Stich, den mir letzte Woche die kurze Nachricht versetzte, dass sich Bob Dylan von Präsident Obama die “Medal of Freedom” umhängen läßt – der Mann, dessen Songs mir einst als Teenie den Weg zur Kriegsdienstverweigerung wiesen, der die Glocken der Freiheit /Chimes of Freedom läuten und leuchten ließ – “Flashing for the warriors whose strength is not to fight” – und der für seine Lyrik längst den Nobelpreis verdient hat, läßt sich von einem Kriegspräsidenten mit fälschlich verliehenem Friedensnobelpreis eine Freiheitsmedaille an die Brust heften ? Das muss doch nicht sein, das hat er doch gar nicht nötig, was soll der Scheiß ? Ist das schon Altersschwachsinn, oder nur Hochgradzynismus ? Wie auch immer, die Chimes of Freedom, von den Byrds tausend Mal gehört, haben einen ziemlichen Riss bekommen….
Passend zu Pfingsten, dem Tag an dem die Jünger vom “heiligen Geist” erfasst wurden, lese ich gerade das Buch