Heute ist mein Enkel einer der Coverboys der taz, die unter dem Titel “Ihr KRIEGt uns nicht mehr” das Ereignis würdigt, dass im Januar die letzten Wehrpflichtigen zur Bundeswehr eingezogen werden. Das ist in der Tat ein Grund sich zu freuen – und mal wieder das Schneckentempo zu messen, in dem Fortschritt stattfindet. Continue reading →
Legos und Logos – Happy New Year!
Die 11 ist eine verrückte, magische Zahl und die knapp zwei Jahre, die ich in der Stadt der Elf gewohnt habe, reichten nicht, um ihre Rätsel zu ergründen – zumal ich damit beschäftigt war, ein Buch über die Fakten und Fälschungen des 11.9. zu schreiben und zudem zur Zahlenmagie ein etwas ambivalentes Verhältnis habe. Denn einerseits sind Zahlen wie ein Lego-Baukasten, man kann mit ihnen fast alles zusammenbauen und aus ihnen fast alles herauslesen, was viele Okkultisten, Kabbalisten und Numerologen seit Jahrtausenden tun. Andererseits gibt es mit dem goldenen Schnitt, der heiligen Geometrie, der Fibonacci-Reihe, der kosmischen Oktave usw. viele Zahlen und Zahlenverhältnisse, die so tief in unsere physikalischen Verhältnisse eingeschrieben sind, dasss man ihre Erforschung mit Pythagoras (“Alles ist Zahl!”) nur als die höchste aller Wissenschaften bezeichnen kann. Continue reading →
Keef forerver!
“Beggar’s Banquet” von den Rolling Stones war – Weihnachten vor 42 Jahren – meine erste LP und Keith Richards mein Held. Seit ich meine Wanderklampfe mit Tonabnehmer an die alte Grundig-Musiktruhe anschloß und an den Röhren rumfrickelte, um ein bißchen Verzerrer reinzukriegen, bewundere ich seinen Sound. Und natürlich die Licks und Riffs, die er aus der Ahnengalereie von Robert Johnson und Hank Williams bis Chuck Berry adaptiert hatte und die zum Markenzeichen der Stones wurden. Es gibt tausend bessere Gitarristen, Hochgeschwindigkeits-Gniedler, Fingerartisten, aber bei keinem reichen drei Takte des Intros und der Sound ist unverkennbar: Keith!Continue reading →
Wikileaks Task Force
Köstlich, wie “Zeit”-Herausgeber Joffe das “digitale Faustrecht” bejammert, das sich Wikileaks angeblich herausnimmt – und dass das “digitale Rad” sich nicht mehr zurückdrehen läßt. Da tropft aus jeder Zeile die bange Ahnung, dass es mit dem Türwächterposten als Großschurnalist prinzipiell vorbei sein könnte, wenn Wikileaks sich durchsetzt. Weil transatlantischer Wachhundprosa vom Kaliber Joffe das Pulver ausgeht wenn die anderslautenden Fakten einfach aus dem Netz tropfen, werden wir von den Platzhirschen des Leitartikelgewerbes in Zukunft wohl noch öfter derlei wütendes Röhren vernehmen. Dass Wikileaks im Prinzip nichts anderes tut als jedes Presseorgan auch – sich Informationen zu verschaffen und sie zu veröffentlichen – diese simple Selbstverständlichkeit verdirbt den amtierenden Gatekeepern das KonzeptContinue reading →
Captain Beefheart R.I.P.
Am Freitag starb Don Van Vliet aka Captain Beefheart 69-jährig in seiner kalifornischen Heimat. Seit 30 Jahren hat er keine Platten mehr gemacht sondern nur noch gemalt und doch war er, wie die FAZ in einem Nachruf anmerkt, eines der wenigen wenn nicht das Originalgenie der Rockmusik. Ich mußte einst alles von ihm hören, weil in meiner WG ein Die-Hard Beefheart-Verehrer wohnte – und das wenigste konnte ich wirklich geniessen. Aber dann war er mit Frank Zappa on Tour, das war phantastisch: Girl you thought it was a man but it was a muffin” –Continue reading →
Appell für Bradley Manning
Manchmal, nein – meistens ist Schreiben ja so etwas wie gegen den Wind pissen. Es bringt Erleichterung, nützt aber nichts und macht dann auch noch Ärger. Selten, mit über 30 Jahren als Schreiberling auf dem Buckel würde ich sogar sagen: sehr selten, hat man dann aber doch mal das Gefühl, dass Argumente, Artikel, Wortmeldungen, Zwischenrufe gehört werden, nützlich sind und Positives bewirken. Wenn auch nur millimeterweise, aber immerhin: meinem Zorn über das Schweigen der Medien zur Unterdückung von WikiLeaks haben sich jetzt taz, Freitag, Frankfurter Rundschau, Telepolis und weitere Medienorgane angeschlossen und einen “Appell für Wikileaks” publiziert. Das ist erfreulich, selbst wenn man einwenden könnte, dass solche Appelle sich ja nun kaum von der oben gebrauchten windigen Metapher unterscheiden. Aber wiegesagt, es geht nur milimeterweise voran, und öffentlicher Protest war schon immer der erste (wenn auch nicht immer erfolgreiche) Weg zur Besserung.Continue reading →
Die fünfte Gewalt
“Wenn die “vierte Gewalt” von Macht-und Wirtschaftsinteressen korrumpiert ist und ihrem demokratischen Wächteramt nicht mehr nachkommt ist eine fünfte Gewalt nötiger denn je: Wikileaks!”
Dazu ist heute der nachfolgende Beitrag auf “Telepolis” erschienen:
Was machen eigentlich “New York Times”, “Guardian” und “Spiegel” ? Da wird ihr Informant Julian Assange wegen einer windigen Anzeige international zur Fahndung ausgeschrieben und in Haft genommen, da werden seiner Plattform Wikileaks die Server abgeklemmt und die Bank-und Kreditkartenkonten gesperrt – da wird also ein ein Medium, ein Organ der Presse, massiv und ohne rechtliche Grundlage seiner finanziellen und publizistischen Mittel beraubt, und die Großmedien, die eben noch mit Wikileaks-Informationen Auflage und Kasse gemacht haben, sagen dazu: Nichts ! ?Continue reading →
Das Böse der Banalisierung
Heute nur ein paar kurze Hinweise auf interessante längere Texte zu verschiedenen Themen, die mir in den letzten Tagen auffielen:Continue reading →
Wikileaks: Unbezahlbar
Nach den Internet Service Providern entdecken die Finanzinstitiute jetzt auf einmal reihenweise, dass Wikileaks gegen Gesetze verstößt und sperren die Konten. Doch die Netzgemeinde läßt sich davon nicht erschütternContinue reading →