Der Mohn ist aufgegangen

In Pakistan ist jetzt Heroin billiger als Nahrungsmittel, über 4 Millionen Menschen sind abhängig. Dort gab es keine Heroinabhängigen, bevor die USA in Pakistan und Afghanistan Mitte der 80er Jahre begannen,  islamistische “Freiheitskämpfer” auszubilden, um die Russen aus Afghanistan zu verdrängen. Zur Finanzierung der Söldner und Warlords wurde die Opium,-und Heroin-Produktion angekurbelt, deren Wachstum seitdem nur einmal kurz einbrach, als die “Taliban” Anfang der 2000er Jahre  in Kabul regierten. Nachdem diese verjagt waren ging es wieder steil aufwärts,  und die NATO-Truppen inkl. der Bundeswehr sorgen dafür, denn sie bewachen die Felder. In dem 2010 erschienenen Buch “Die Drogenlüge” (dem die Grafik entstammt, 2012 gab es einen weiteren Zuwachs um 18 %) habe ich  die Zusammenhänge zwischen dem “war on drugs” auf der einen Seite, und der imperialen US-Außenpolitik auf der anderen Seite ausführlich dargelegt. Die aktuelle Nachricht aus Pakistan unterstreicht einmal mehr den  Untertitel des Buchs  – “Warum Drogenverbote den Terrorismus fördern und der Gesundheit schaden” – und die Forderung nach der einzigen Lösung dieses himmelschreienden Problems: das Ende des “Kriegs gegen Drogen”, die Legalisierung von Heroin und Kokain und ihre Rückkehr an den Ort, wo sie einst herkamen und wieder hingehören:  in die Apotheken!

 

19.07.13 08:42-Bildschirmkopie

Abschnorcheln als Geschäftsmodell

NSA-PRISMDie großen Telko,- und Internet-Unternehmen, die mit der NSA kooperieren, haben sich mit einem Transparenz-Appell an die Obama-Regierung gewandt, um sie von ihrer Verschwiegenheitspflicht zu entbinden, der Brief, so schreibt die Süddeutsche Zeitung, sei “ein Zeugnis ohnmächtiger Wut”.  Da auch einige Non-Profit- und Bürgerrechts-Organisationen den Appell mit unterzeichnet haben, mag das mit der “Wut” auch berechtigt sein, doch was die großen Web-Unternehmen wie Microsoft, Google und Co. betrifft, handelt es sich aber eher um Krokodilstränen und PR. Denn für ihre massenhafte Schnüffelaktionen wurden die Firmen fürstlich entlohnt: der Telefonriese Verizon kassiert für jeden angezapften Anschluss von der NSA eine “activation fee” von 775 $ und 500 $ pro Monat Laufzeit, AT&T macht es etwas günstiger  (325 $ zum Start und 10$ pro Tag) und nahm zwischen 2007 und 2013 insgesamt 24 Mio. Dollar damit ein.  Der Mobilfunk-Anbieter Sprint lässt die NSA für 30 $ im Monat ein Handy abschnorcheln. Wieviel Geld insgesamt mit den “patriotischen” Überwachungen verdient wird, ist unbekannt, aber auch Web-Anbieter wie Google oder Yahoo profitieren davon, nach einer Schätzung der “American Civil Liberties Union” erhalten sie etwa 25 $ von der NSA für die Öffung eines Email-Accounts. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die Regierung sie von der Verschwiegensheitspflicht über ihre Schnüffelaufträge entbindet – wenn die Firmen es ernst meinen mit ihrem Willen zur Transparenz und der Achtung von Privatsphäre und Datenschutz, sollten sie zuerst veröffentlichen, welche Profite sie mit dem simplen Umlegen eines Schalters oder dem Öffnen einer Hintertür zur NSA eingefahren haben – und diese Beträge der Eelctronic Frontier Foundation oder einer anderen Organisation spenden, die sich wirklich für Bürgerrechte und Datenschutz einsetzt!

P.S.: Interessant wäre es auch, von der Deutschen Telekom, dem viertgrößten Mobilfunkbrteiber der USA  – und 2012 Empfänger des “World’s Most Ethical Companies Award” – zu erfahren, wie weit es mit ihrer Ethik in Sachen NSA her ist und was sie mit dem Abschnorcheln bisher eingefahren hat.

Nationale Sicherheit ist Staatsreligion

US-(t)-A-United-Stasi-of-America-T-Shirts“Die Stasi war sanft” im Vergleich mit der NSA – sagt der Whistleblower und langjährige NSA-Mitarbeiter Thomas Drake, der bis 2008 bei der NSA arbeitete und es wissen muß: er war dort für Ostdeutschland zuständig. Und er weiß auch noch viele weitere interessante Dinge, wie etwa, dass die NSA 9/11 als “Geschenk” betrachtete: sie hatte “entscheidende Informationen” die Anschläge zu verhindern, und gab sie nicht weiter. Und begann dann diesen Fehler mit dem Abhörwahn zu kompensieren, denn wir dank Ed Snowden heute kennen.  Dass diese Obsession dazu dient, Terrorismus zu verhindern, bezweifelt Drake: “Es ist einer der großen Widersprüche unserer Zeit, dass die Geheimdienste trotz der gigantischen Datenmengen, die sie erfassen, nur eine verblüffend kleine Zahl von Verschwörungen stoppen.”

Die taz hat in ihrer heutigen Ausgabe darüber ein Gespräch mit Thomas Drake geführt.

Supergrundrechtsman fliegt wieder

Mutti Merkel aka IM Erika ist schon ein raffiniertes Luder: in Sachen NSA-Abhörwahn schickt sie den Inkompetenzminister Friedrich an die Front und hat so die Garantie, dass die allfälligen Blamagen nicht bei ihr und ihrem Kanzleramtsminister Pofalla landen, sondern bei dem traurigen Clown der CSU. Und weil neuerdings kein Tag vergeht ohne dass bei diesem die Inkompetenzkompensationskompetenz verlässlich ausfällt, bleibt unser regierender Hosenanzug vor Hohn und Spott gänzlich verschont und der Shitstorm geht allein über Friedrich nieder. War es eben noch der hohe Ton der “edlen Zwecke”, mit dem  er die Totalüberwachung lobte,  und der ernsten Warnung, mit der er die aus den USA apportierten “Mickymauszahlen” (J.Augstein) verhinderter Terrorattacken verband  (“Denken Sie nur an die Sauerlandlinie!”), hat er jetzt vor dem parlamentarischen Kontrollgremium erneut eine Vollpfostennummer hingelegt: mit der Empfehlung an die Bürger, sich gegen Ausspähung mit einem Virenscanner auszustatten – und  dem Hinweis: “Sicherheit ist ein Supergrundrecht”.  Also nichts mehr mit der Würde des Menschen,  körperlicher Unversehrtheit, Unverletzlichkeit des Post,-und Fernmeldegeheimnisses und den anderen Artikeln des Grundgesetzes – geht es nach dem (Juristen!) Friedrich muß dem Grundgesetz ab sofort ein Artikel Null vorangestellt werden, ein Supergrundrecht, vor dem alle anderen zurückzustehen haben. Außerdem brauchen wir ein Superverfassungsgericht, das darüber entscheidet inwieweit unsere Gesetze mit diesem Supergrundrecht noch vereinbar sind… und als Chef dieser Behörde kommt natürlich nur unser Hans-Peter in Frage, der Supergrundrechtsman…

JFK über Geheimhaltung

41a4zGHKsEL._Am Wochenende habe ich die letzten Korrekturen meines nächsten Buchs an den Westend-Verlag geschickt. Jetzt geht “JFK-Staatsstreich in Amerika” in den Druck und wird Mitte August erscheinen.  Der Umschlag des Buchs steht ja schon länger fest und gefällt mir sehr gut. Als mir die Werbeabteilung des Verlags dann den Rückseitentext schickte –  “Seit der Ermordung Kennedys verfolgen die USA eine bis heute gültige Politik militärischer Machtausübung und Interessenwahrung, die von Vietnam über Afghanistan bis zum Irakkrieg reicht und die in den jüngsten Bespitzelungsskandalen gipfelt. Wer verstehen will, wie die amerikanischen Geheimdienste ticken, kommt an diesem Buch nicht vorbei.” – habe ich wegen des letzten Satzes eine Sekunde gezögert – “Ist das nicht ein bisschen zu  dicke?”   – dann aber  – “Nein, ist es nicht, sondern passt hervorragend!” – zugestimmt. JFK hatte ernsthaft mit der Deeskalation des kalten Kriegs begonnen, er hatte sich mit Chrustschow verständigt und einen nuklearen Teststop erreicht, er hatte hinter dem Rücken seiner Miltärs und Geheimdienste Kontakte zu Fidel Castro aufgenommen, er hatte begonnen, die US-“Militärberater” in Vietnam abzuziehen,  und er hatte der CIA, über deren verdeckte Kriegsführung er  keine wirkliche Kontrolle hatte, das Budget gekürzt und angedroht sie “in tausend Stücke zu zerschlagen”.  Mit dieser Politik, die im Buch  ausführlich dokumentiert wird, machte er sich die mächstigste Instanz in seinem Land – den militärisch-industriellen Komplex – und den mächtigsten Geheimdienst – die CIA – zum ärgsten Feind, und glaubte, dass er dank der  überwältigenden Zustimmung der amerikanischen Wähler, die ihm eine sichere Wiederwahl garantiert hätte, diesen Kampf aufnehmen und bestehen könnte. Doch er unterschätzte den unbedingten Machtwillen und die dahinter stehende Profitmaschine des Militärs und der Geheimdienste , die eine Wende ihrer imperialen Politik nicht zulassen wollten, die JFK anstrebte und in seiner zweiten Amtszeit durchgezogen hätte – und  deshalb die verdeckte Operation eines “regime change” inszenierte, wie sie ihn zuvor mit Hilfe  von Killerkomandos, gedungenen “Freiheitskämpfern”, organisierten Kriminellen  und präparierten Sündenböcken schon in vielen anderen Ländern inszeniert hatten. Dieses Mal aber fand er zu  Hause statt,  als Staatsstreich in Amerika. Die Schüsse von Dallas zementierten für die folgenden Jahrzehnte nicht nur die Doktrin militärischer Dominanz und verdeckter Operationen als probates Mittel der Außenpolitik, sondern dienten auch als Warnung für jeden der Nachfolger John F.Kennedys, diesen vorgegebenen Rahmen keinesfalls zu verlassen. Daran haben sich alle Präsidenten seit JFK gehalten und das permanente Wachstum des Molochs ihrer Militärmaschine und der Macht ihrer Geheimdienste akzeptiert. Dass die Geschichte anders verlaufen wäre, wenn JFK und sein prädestinierter Nachfolger Robert Kennedy die Politik der 60er und 70er Jahre bestimmt hätten, daran kann kaum ein Zweifel bestehen. Nicht nur die Millionen Opfer von Kriegen  – auch der Überwachungswahn der NSA, gegen den die Stasi wie ein Steinzeit-Kindergarten wirkt, wäre der Welt erspart geblieben. Und nur mit Wehmut kann man heute  lesen,  was JFK im April 1961 vor der Versammlung amerikanischer Zeitungsverleger   der Politik und den Medien ebenso eindringlich wie erfolglos ins Stammbuch schrieb:

Allein das Wort “Geheimnis” ist in einer freien und offenen Gesellschaft unannehmbar; und als Volk sind wir – historisch und von Natur aus – Gegner von Geheimgesellschaften, geheimen Eiden und anderen geheimen Vorgängen. Wir entschieden schon vor langer Zeit, dass die Gefahren exzessiver Geheimhaltung „unpassender“ Fakten diejenigen Gefahren bei weitem überwiegen, die genannt werden, wenn es darum geht, diese Geheimhaltung zu rechtfertigen.Auch heute hat es wenig Wert, den Gefahren, die von einer Geheimgesellschaft ausgehen, zu begegnen, indem man die gleiche unvernünftige Geheimhaltung imitiert, die sie pflegen. Auch heute hat es kaum Wert, das Überleben unserer Nation sicher zu stellen, wenn unsere Traditionen nicht mir ihr überleben.”

Friedensnobelpreis für Ed Snowden!

sauerlandlinieWenn schon Walter Pincus –  das alte Schlachtross der Operation Mockingbird , mit der die CIA die Medien unterwanderte – es hinnehmen muß, dass sein Hausblatt “Washington Post” eine diffamierende Kolumne über Ed Snowden mit drei Korrekturabsätzen in die Tonne tritt, dann brennts tatsächlich bei den sog. Leitmedien der USA. Und bei ihren Stichwortgebern – den Geheimdiensten und dem Weissen Haus, deren Spin-Doktoren angesichts des Stakkatos der NSA-Enthüllungen offenbar gar nichts mehr einfällt, außer die Überbringer der Botschaft zu prügeln. Und schnell eine neue Sau – den (vergleichsweise belanglosen) Mord eines Wachmanns an einem schwarzen Teenager – mit riesigen Schlagzeilen durchs globale Dorf zu treiben und den NSA-Skandal  tunlichst zu ignorieren. Schon  dieser Eiertanz  auch der sog. “liberalen” Medien ist entlarvend – und dass selbst unser ehemaliges Nachrichtenmagazin zum Fall Snowden und den US-Medien nicht umhin kommt, einen “Gleichschritt der Mitläufer”  zu konstatieren, ist fast schon Eintritt wert: “Janine Gibson, Amerika-Chefin des “Guardian”, warf der gesamten US-Konkurrenz in der “Huffington Post” vor, bei Fragen der nationalen Sicherheit an einem “generellen Mangel an Skepsis” zu leiden: Kritisches Hinterfragen gelte seit 9/11 als “unpatriotisch”. In der Tat – und ich kann mehr als ein Lied davon singen, dass dieser generelle Mangel  nicht nur für die USA, sondern auch für die hiesigen Medien gilt.
Da Glen Greenwald weitere Enthüllungen aus den mehr als 1000 Dokumenten angekündigte, die Snowden sichergestellt hat, darf man gespannt sein, wie lange die ignorante Gleichschaltung der US-Medien noch geht – und wie lange Mutti  „Mir ist nicht bekannt, dass ich abgehört wurde“ Merkel und ihr Ministerdarsteller H.P “Denken Sie nur an die Sauerlandlinie” Friedrich ihre gleichgültige Ignoranz  gegenüber dem Verfassungsbruch massenhafter, anlassloser Ausspähungen ihrer Wähler noch durchhalten können.
Zumal der ganze Fall jetzt noch einen weiteren internationalen Spin erhalten hat, denn ein schwedischer Professor hat beim Nobel-Kommitee die Nominierung Edward Snowdens für den Friedensnobelpreis eingereicht – um dessen Einsatz für “fundamentale Freiheiten” zu würdigen und die “schlecht durchdachte” Vergabe an  Barack Obama 2009 zu korrigieren. Dürfte die Weltbevölkerung über die Preisvergabe abstimmen, wäre Snowden der Preis sicher.  Die Herren in  Brainwashington aber müssen ihr Diffamierungsgeschäft zu Hause jetzt noch weiter intensivieren und gleichzeitig den (Drohnen-)-Zeigefinger drohend gen Skandinavien erheben: Untersteht Euch!

Email und die Detektive

Greser & Lenz, FAZ
Cartoon: Greser & Lenz, FAZ

Das Ausspähprogramm der NSA betreibe keine Industiespionage und hätte  45 Anschläge weltweit und 5 in Deutschland verhindert, mit dieser frohen Botschaft kehrte Innenminister Friedrich von seinem Besuch in Washington  zurück. Zudem hätten die Amerikaner “versichert”, dass sich PRISM nur gegen “Terrorismus und organisierte Kriminalität” richte. Insofern diene  das Programm, so der Minister,  “einem edlen Zweck”!  Wenn Tränen auf Reisen gehen, kommt ja nie viel dabei heraus – weshalb von diesem US-Trip ohnehin nichts zu erwarten war. Aber mit der Aussage dass der globale Überwachungswahn  einem “edlen Zweck” dient, landet Friedrich in der nach oben offenen Peinlichkeitsstskala auf einem kaum einholbaren Spitzenplatz.

Welche Anschläge nun genau durch die NSA “verhindert” wurde, weiß der Minister meinens Inneren natürlich nicht und unsere amerikanischen “Freunde” haben es ihm auch nicht gesagt, ist ja geheim. Normalerweise, wenn ein Verbrechen im Vorfeld ausgespäht und dadurch verhindert wird, werden die vermeintlichen Verbrecher zwar verhaftet und angeklagt – beim Terrorismus aber ist das anders, der wird nur “verhindert”. Anklage, Beweise und ein Gerichtsverfahren braucht es nicht, weshalb wir von diesen fünf verhinderten Terroranschlägen auch nichts erfahren haben. Was vermutlich auch besser so ist, denn wenn Terroranschläge vor Gericht verhandelt werden stellt sich in der Regel heraus, dass nicht nur Terroraktivisten, sondern auch die geheimen Terrorschützer bis zur Halskrause mit drin stecken. Und da sind den Staatsanwälten und den Richtern dann die Hände gebunden…

In Erich Kästners Roman “Emil und die Detektive” bauen die Kinder, die einen Dieb jagen, erfolgreich ihren eigenen Nachrichtendienst auf (“Parole Emil!”) und übergeben den Täter am Ende der Polizei. Bei den NSA,- GCHQ,-BND, und – VS-Detektiven, die unsere Emails lesen, ist das anders –  sie müssen nur “Parole Terror!” rufen und schon sind Polizei, Gesetze, Gerichte und die Verfassung außer Kraft gesetzt. Und zu unserer “Sicherheit” muß das natürlich auch alles geheim bleiben, weshalb Edward Snowden, der die Weltöffentlichkeit über diese Praxis informierte, von den Amis jetzt gejagt wird. Weil er im Reich des Zaren Vlad Putin Unterschlupf fand,  hat der Boss der United Stasi of America, Barack Obama, jetzt bei ihm angerufen und deutlich gemacht, dass er das nicht gut findet. Ist aber da dem Vernehmen nach  genauo abgeblitzt wie Friedrich in Washington, zumal Putin seine Asylzusage ja mit einem Maulkorb für Snowden verbunden hat – aber seine Hände in Unschuld waschen kann,  weil Snowden gar nichts mehr sagen muß, denn er hat ja sein Material dem Journalisten Glen Greenwald übergeben – und der hat schon weitere Veröffentlichungen angekündigt: “There are many more domestic stories coming, and big ones, and soon.” (Siehe dazu auch den jüngsten Beitrag in  Greenwalds Blog )

Die letzte Story, die dank Snowden bekannt wurde – dass Microsoft  (Parole: “Ihre Privatsphäre ist unsere Priorität!”)  der NSA eine Hintertür in ihren Programmen  geöffnet hat, die die Daten von Emails schon ausspäht, bevor sie verschlüsselt werden können, – entzieht zum Beispiel den allenthalben kursierenden Beschwichtigungslitaneien – alles halb so wild, notfalls kann man ja verschlüsseln, dafür sind die User nur zu faul und deshalb selber schuld  – den Boden. Zwar hat MS diese Nachricht dementiert und behauptet ebenso wie Apple, Google, Facebook et. al., sich streng an das geltende Gesetz zu halten – aber das haben die Stasi in der DDR und  die Gestapo im Dritten Reich auch getan.  Das geltende Gesetz, auf das sich die NSA und ihre Geschäftspartner berufen, wenn sie auf die Legalität ihrer Methoden verweisen, ist der  “Patriot Act”, den Bush/Cheney  drei Tage nach 9/11 vorbereitet aus der Schublade zogen und der vom Kongress ungelesen durchgewunken wurde. Nach den Enthüllungen Snowdens ist dieses Ermächtigungsgesetz mittlerweile aber selbst seinen Architekten nicht mehr geheuer. Wenn nun aber schon die amerikanischen Hyper-Patrioten einsehen, dass mit ihrem Heimatschutz der Rechtsstaat unterminiert und dem Faschismus Tür und Tor geöffnet wird, ist es höchste Zeit, den “edlen Zweck” dieser Operationen grundsätzlich in Frage zu stellen. Ein Minister wie Friedrich, der das nicht kapiert, ist als Volksvertreter defintiv untragbar…

Asyl im Zarenreich

1000789711939 Edward Snowden hat auf einem Treffen mit Menschenrechtsaktivisten in der Transitzone des Moskauer Fulghafens eine persönliche Erklärung abgegeben, in der er seine Motive benennt und begründet, sich bei den Ländern bedankt, die ihm Asyl gewähren wollen, und bekundet, dass er zumindest für’s Erste das Asylangebot Russlands annehmen wird. Das wird in den westlichen Medien natürlich mit Naserümpfen zur Kenntnis genommen – “Pakt mit dem Kreml” insinuiert zB der “Spiegel” die Assoziation mit dem Teufel – und nachdem Präsident Putin schon klar gemacht hat, dass er den Asylanten nur dulden wird, wenn er keine Enthüllungen mehr produziert, dürfte das für Snowden auch nur ein Zwischenschritt sein. Andererseits hat der seines Passes und der Staatsbürgerschaft beraubte und von den USA gejagte Whistleblower auch wenig andere Möglichkeiten, seiner wohl nicht sehr angenehmen Situation im Transithotel des Flughafens zu entkommen und sich dennnoch zumindest halbwegs sicher davor zu fühlen, von CIA-Häschern entführt und verschleppt zu werden. Dass die europäischen Vasallenstaaten des US-Imperiums ihm solche Sicherheit nicht bieten würden, war von Anfang an klar und seit der erzwungenen Landung der bolivianischen Präsidentenmaschine ist es für ihn auch durchaus riskant, sich einfach in ein Flugzeug zu setzen und nach Venezuela oder Ecuador zu fliegen. Insofern ist der Aufenthalt in Russland zwar keine ideale, aber immerhin eine tragbare Lösung – und man muß  Zar Putin dafür durchaus dankbar sein.

Sein Pendant Barack Obama indessen baut seinen Überwachungs, – und Polizeistaat weiter aus und hat nun allen Bundesangestellten befohlen, ihre Kollegen auszuspionieren und verdächtiges Verhalten umgehend zu melden:

“Federal employees and contractors are asked to pay particular attention to the lifestyles, attitudes and behaviors – like financial troubles, odd working hours or unexplained travel – of co-workers as a way to predict whether they might do “harm to the United States.” Managers of special insider threat offices will have “regular, timely, and, if possible, electronic, access” to employees’ personnel, payroll, disciplinary and “personal contact” files, as well as records of their use of classified and unclassified computer networks, polygraph results, travel reports and financial disclosure forms.”

Wenn das so weiter geht, könnte Snowden bald noch froher sein, im “freien” Russland zu sein, statt im Spitzelstaat der “United Stasi of America”.

Fair geht vor!

US-(t)-A-United-Stasi-of-America-T-ShirtsGestern hatten wir uns noch gefragt, in welchem “Geist” A. Merkel mit unseren “treuesten Verbündeten” über deren globale Stasi reden will. Jetzt hat Muttis Innenminister  Friedrich das erklärt, er will “Klartext” reden.  Er hatte sich ja schon vor zwei Wochen  “genervt”  von der ” der Mischung aus Antiamerikanismus und Naivität”  gezeigt und sagte jetzt vor seinem Besuch in den USA :

“Es ärgert mich, dass man sofort und ohne genaue Kenntnis jede Verdächtigung gegen unseren amerikanischen Verbündeten in die Welt setzen kann. Das ist nicht fair. Ohne die Hinweise der USA und die gute Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten hätten wir höchstwahrscheinlich Terroranschläge in Deutschland nicht verhindern können.”

Das ist in der Tat “Klartext” – und zwar direkt aus dem Dickdarm der United Stasi of America, in dem sich Flachpfeife Friedrich immer noch ärgert und Fairness einfordert. Sowie weiter “ohne genaue Kenntnis”, die er sich seit über einem Monat nicht verschafft hat, das Dummchen spielt. Die tollste Wurst aber sind die “höchstwahrscheinlichen Terroranschläge in Deutschland”, die dank unserer “Verbündeten” verhindert wurden. Was er damit wohl meint ? Die sog. “Sauerlandbomber” können es nicht sein, denn denen hat ja sein eigener Verfassungschutz das Wasserstoffperoxid und die Zünder geliefert, bevor ihr “Terror” dann mediengerecht “verhindert” wurde. Oder meint er vielleicht Khaled al-Masri, den die CIA gerade noch rechtzeitig aus Deutschland verschleppte und folterte, oder den “Bremer Taliban” Murat Kurnaz, der in Guanatnamo landete ?  Auch das kann nicht sein, denn von irgendwelchen Terrorplanungen dieser Herren wurde nie etwas bekannt.  Welche Anschläge meint also der Minister unseres Inneren, die Aufgrund der “Hinweise der USA” …. mir fällt keiner ein. Und somit auch kein Grund “fair” mit den Freunden von der NSA umzugehen. Und was die “gute Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten” betrifft, kommt einem nur der einzige wirkliche Terror aus den letzten Jahren in  Deutschland in den Sinn, nämlich die Serienmorde  des NSU. Die konnten weder Herr Friedrich noch seine Vorgänger verhindern. Und warum ?  Wegen des “fairen” Umgangs ihres Verfassungschutzes mit echten Nazis – und weil man alle Hände voll zu tun hatte, den Hinweisen der USA auf falsche Talibans Folge zu leisten…