Euro-Clowns in der Zirkuskuppel – ratlos

Sie wollen auch etwas von der Beute, schließlich haben sie über 100 Milliarden Euro in das Projekt Ukraine und die  Ost-Erweiterung investiert; haben sich billige Energie abschneiden und in die De-Industrialisierung schicken lassen, wollten “Russland ruinieren” und treiben sich selbst in den Ruin, haben ihre Waffenkammern geleert und können in einem Jahr nicht produzieren was an der Front in einem Monat verschrottet wird, wollen aber unbedingt weitermachen und keinen “schnellen Friedenschluss”, sondern erstmal “Waffenstillstand” – also genau das was Russland kategorisch ausgeschlossen hat – und  haben Trump 100 Milliarden  (die sie nicht haben) versprochen, um Waffen zu kaufen (die er nicht liefern kann), um dann mit ihrer NATO-Truppe “Sicherheitsgarantien” der Ukraine zu bieten – also genau das zu tun, was Ursache und Auslöser des gesamten Kriegs war. Klingt absurd, paradox, grotesk – aber eine solche Performance hat die Karawane von Euro-Clowns um den Ex-Komiker Zelensky mit ihrem Programm “Koalition der Willigen” im Weißen Haus gerade geliefert.
Im vergangenen Februar, als ihnen der US-Vizepräsident bei den Münchner (Un-)Sicherheitstagen die Leviten las, waren sie schwer beleidigt, dass Trump sie von den Friedensgesprächen mit Russland ausschließen wollte:
“Wir werden auch nicht zulassen, dass irgendwer vereinbart, dass die Ukraine demilitarisiert wird. Sie braucht umgekehrt eine sehr starke Armee, damit sie nicht wieder überfallen wird, wenn ein Friedensschluss zustande kommt,” tönte Olaf Scholz:
“Als ob er – ohnehin nur noch eine Woche im Amt – oder sein Nachfolger verhindern könnten, dass Donald und Wladimir Vereinbarungen über die Ukraine treffen; als ob die Kapitulation und Demilitarisierung nicht die Grundvoraussetzung wäre, ohne die der Krieg gar nicht beendet werden kann und als ob Russland künftig eine “sehr starke Armee” vor seiner Haustür akzeptieren würde – wo es doch gerade die stärkste seit dem letzten Weltkrieg aufgestellte Armee, ausgerüstet mit den besten NATOstan-Wunderwaffen, nahezu eliminiert hat. Olaf und die anderen europäischen Vasallen haben noch nicht kapiert, dass es nach einem Friedensschluss nur eine Armee geben wird, die garantiert, dass die Ukraine “nicht wieder überfallen wird” und das ist die russische.”( Ein Hillbilly liest den Eurokraten die Leviten )   Putin tat das Beleidigtsein der Eurokraten  denn auch als belanglos ab und meinte,  dass sich das schnell legen wird und sie bald wieder mit dem Schwanz wedeln.

Und siehe da, sechs Monate später sitzen sie da (auf dem AP-Foto oben) wie die Chihuahuas und wedeln um die Wette, damit Trump für sie doch bitte bitte weiter den Pitbull spielen und sich auf keinen Fall mit Russland vertragen soll. Sie haben noch immer nicht kapiert, dass sie auf dem geopolitischen Schachbrett keine Schwerfiguren, sondern Bauern und Vasallen sind, die herzuhalten haben – wie auf dem Blog  hier schon vor drei Jahren in (zugegeben brachialer, aber realistischer) Bildsprache erklärt – und checken nicht, dass man mit großen Hunden nur pissen kann, wenn man auch das Bein hoch kriegt.Und lassen sich weiter über den Tisch ziehen, wie Donalds Finanzminister fröhlich vermeldet: 

“Derzeit verkaufen wir Waffen an Europäer, die diese dann an die Ukraine weiterverkaufen, und Präsident Trump verlangt einen Aufschlag von 10 % auf diese Waffen, sodass diese 10 % vielleicht die Flugkosten decken werden.“

Mehr muss man zum Erfolg dieser Tournee der Euro-Clowns nach Washington nicht sagen, die jetzt auf die irre Idee verfallen, “Friedenstruppen” in die Ukraine zu senden zu können. Nach dem Motto: wir haben 1,5 Millionen Ukrainer als Kanonenfutter  verheizt und den Krieg verloren, machen jetzt einfach Waffenstillstand und rücken dann mit unseren Truppen ein, ohne dass der Feind auf uns feuert! Genial. Warum in der gesamten Geschichte der Kriege noch niemand darauf gekommen ist, als Verlierer die Nachkriegsordnung  “garantieren” zu wollen, hat damit zu tun, dass so etwas nur in Phantasialand, nie aber in der Wirklichkeit vorkommt. Weshalb Präsident Trump die Euro-Phantasten denn auch mal ein halbes Stündchen vor die Tür schickte und warten ließ, um Realpolitik zu machen: Telefonat mit Präsident Putin. Leider gibt es keine Aufzeichnung aus dem Wartezimmer, die Stimmung unter den abservierten “Willigen” dürfte aber nicht gerade prickelnd gewesen sein, denn wie sie da hocken als der “Direktor” sie wieder reinholt, wirken sie wie die reuigen Lümmel von der letzten Bank – vorgeführt und übers Knie gelegt. 
Halbwegs entspannt wirkt erstaunlicherweise nur Zelensky, dem Trump zuvor in  einer Solo-Audienz vielleicht so etwas wie einen “goldenen Handschlag” versprochen haben könnte und dass er seine Nase nur retten kann, wenn er unterschreibt, was USA und Russland ihm vorlegen. Kaum zu Hause tönt er indessen, dass die Ukraine am Besten wieder aktiv zum Angriff übergehen müsste – wie es ihm offenbar aus London und von den  EU-Clowns souffliert wird. Die einfach nicht runterkommen von ihrer Obsession “Russland ruinieren”, während Trump sich formal die Hände in Unschuld waschen kann, wenn er sich aus “Biden`s Krieg”  verabschiedet. Aber natürlich nichts dagegen hat,  dass die Europäer  so blöde sind, weiter nutzlose Waffen bei ihm kaufen um kriegstüchtig zu werden, sich mit ihren Sanktionen weiter selbst ins Knie schießen und brav jeden Zoll bezahlen, den der Imperator ihnen aufdrückt. Die BRICS-Ländern haben ihm dafür schon offen den Mittelfinger gezeigt, die Euro-Chihuahuas wagen das nicht einmal in der Hosentasche, sitzen Herrchen schwanzwedelnd zu Füßen und hoffen auf ein Leckerli….

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PAX TRUMPUTIN ? Träum weiter…

Donald:
Willkommen in Alaska, mein Freund. War es nicht ein guter Plan, unser Treffen hierher zu verlegen ?

Wladimir:
Danke für die Einladung. Es war ein sehr guter Plan. Ich konnte ja praktischerweise per Inlandsflug anreisen und musste gar kein fremdes Land überfliegen. Und bin jetzt auf ehemals russischem Boden gelandet, das ist schon etwas Besonderes.

Donald:
Ja, es war ein guter Deal, den wir 1867 mit eurem Zar gemacht haben: er wollte  das kaum besiedelte Land loswerden und brauchte Geld, wir konnten es im Norden gebrauchen und zahlten 7,2 Millionen…

Wladimir:
Zu wenig aus heutiger Sicht. Aber von den ganzen Bodenschätzen, von Gold und Öl und Gas, wusste damals ja noch niemand.

Donald:
Ja, weil fast  alles zugefroren ist, haha….und das meiste davon immer noch. Ist schwierig dranzukommen und auch schwierig  weg zu schaffen aus diesem Kühlschrank….

Wladimir:
Unsere Schiffe brauchten damals von Petersburg nach Alaska mehr als ein halbes Jahr, deshalb wollte Zar Alexander die Kolonie ja auch loswerden. Dass man mit einem Tunnel Asien und Amerika, Russland und die USA, verbinden könnte, kam damals niemandem in den Sinn.

Donald:
Aber wir können dass jetzt machen. Tunnel und Pipeline sind überhaupt kein Problem.Und eure nuklearen Eisbrecher  können die Strecke das ganze Jahr über schiffbar halten.  Die geschäftliche Aktivierung unserer Nachbarschaft hier oben wäre eine Win-Win-Situation. Unsere Rohstoffe kommen direkt auf die asiatischen Märkte, eure direkt zu uns.

Wladimir:
Was unter deinem Zoll,-und Sanktionsregime aber nicht geht…

Donald:
Doch. Wir erklären fürs Erste unsere Grenze auf der Bering-Straße zur zoll,-und sanktionsfreien “Sonderentwicklungszone”, für den Joint-Venture-Deal zur Rohstoffgewinnung in der Arktis. Wenn Russland und Amerika vor 150 Jahren gute Geschäfte miteinander gemacht haben, warum soll das heute nicht wieder gehen…

Wladimir:
Damals hattet ihr euch gerade von der Kolonialherrschaft der Briten befreit, die uns daraufhin im Krimkrieg zusetzten. Amerika und Russland waren quasi natürliche Verbündete gegen die Hegemonialmacht der Briten. Sie waren schon damals scharf  auf die Krim und die Kontrolle des Schwarzen Meers und sind es immer noch. Und du bist auf ihrer Seite…

Donald:
Nein. Hör zu, Wlad, Ukraine ist der Krieg von Obama und Biden, nicht meiner. Ich kam nicht raus da in meiner ersten Amtszeit, aber jetzt ist Schluss, kein Dollar mehr nach Kiew. Nur die Europäer und das perfide Britannien…

Wladimir:
Was hör` ich da über euren wichtigsten Verbündeten…

Donald:
Bleibt unter uns…aber Du weißt doch, wer sich den ganzen Russiagate-Schwindel und den jahrelangen Fake-News-Tsunami gegen mich ausgedacht hat, das war nicht unsere CIA,  es kam aus London, vom MI-6, und Hillary bezahlte sie dafür.

Wladimir:
Ohne eure Hilfe, ohne Starlink und US-Satelliten, können Briten und EU den Krieg nicht weiter führen.

Donald:
Sie wollen bei uns große Mengen Waffen kaufen, das kann ich schwer verhindern, weil es unserer Wirtschaft hilft.  Aber du hast sicher die Lieferzeiten gesehen, 6-7 Jahre für die nächsten “Patriot”-Systeme, die ihr in der Ukraine schon reihenweise zerstört habt…

Wladimir:
Du meinst, wir sollen die Spezielle Militäroperation weiter fortsetzen, bis zum wirklich allerletzten Rentner oder Jugendlichen in der ukrainischen Armee?

Donald:
Nein, nein, das sinnlose Morden muss aufhören.

Wladimir:
Dann sorge dafür, das sie sich ganz aus den vier ohnehin schon Russland assoziierten Regionen zurück ziehen, dass es keinen NATO Beitritt gibt, und die Nazis aus der Regierung verschwinden.
Für die Sicherheit der künftigen Ukraine garantieren dann die Russische Föderation und die Vereinigten Staaten. Die Europäer  brauchen wir dazu nicht.

Donald:
In London, Paris und Berlin springen sie im Dreieck, wenn wir so einen Deal machen, aber das ist mir egal; nur ….hier zu Hause  kann ich das nicht verkaufen, es würde mir als “Kapitulation vor Putins Maximalforderungen” angehängt. Du musst mir da ein wenig entgegenkommen…

Wladimir:
Wie meinst Du das…  wieder Waffenstillstand, damit ihr weiter nachrüsten könnt

Donald:
Nein. Ein Deal, mit dem wir beide entspannt aus diesem überflüssigen Krieg rauskommen: Du, weil du die Ziele deiner Militäroperation weitgehend erreichst  und ich, weil ich einen nachhaltigen Frieden erreicht habe und dir dein Entgegenkommen abgerungen habe:  Russlansds 300 Milliarden, die auf westlichen Konten eingefroren sind, werden zum Wiederaufbau der neuen Ukraine gestiftet…

Wladimir:
Wir gewinnen den Krieg und zahlen dann Reparationen an den Verlierer? Mit Verlaub, lieber Donald, das ist kein Deal…

Donald:
Wenn du weiter militärisch vorrückst, musst du hinterher das ganze Land wieder aufbauen, das kostet noch viel mehr. Und die 300 hast du doch eh schon abgeschrieben
Wir nennen das Ganze natürlich nicht Reparationen, es ist nur ein Teil des großen  TRUMPUTIN-Plans zur ökonomischen Entwicklung von der Arktis über die Ukraine bis hin zu einem neuen START-Abkommen zwecks Abrüstung von Mittelstreckenraketen. Wir knüpfen  an die Zeit an, als ihr uns Alaska verkauft habt und machen wieder guten Geschäfte.

Wladimir:
Den Europäern und dem Regime in Kiew wird das aber gar nicht gefallen…

Donald:
Der Lümmel Zelensky ist spätestens nach den anstehenden Neuwahlen weg, und die Europäer kannst du vergessen. Deindustrialisiert, militärisch impotent und politisch inkompetent dazu.
Wenn Russland und Amerika aus der neuen, neutralen Ukraine eine Handelsplattform für Ost und West machen,  mit Odessa als gemeinsamem zollfreien Hafen, werden sie darum betteln, dabei zu sein. Aber für den Start braucht es dieses 300 Milliarden-Bonbon von deiner Seite…da kann dann die EU nichts  mehr  sagen. Ihre Wirtschaft ist sowieso auf  dem absteigenden Ast, wenn wir sie dann in ein paar Jahren vor dem völligen Bankrott retten und mit einem gemeinsamen Konsortium “Nordstream” wieder öffnen, werden sie uns die Füße küssen. Wir können heute Geschichte machen, Wladimir, Pax TRUMPUTIN….

Wladimir:
Ich sehe schon, mit einem Trump gehts nicht unter ” Ganz große Weltgeschichte”. Wir können unsere Teams ja daran setzen, den Pakt im Detail zu besprechen und festzulegen. Aber ein “Minsk 3” kommt nicht in die Tüte, Waffenstillstand kommt erst, wenn die Sache unterschriftsreif ist.
Das kann rasch gehen von unserer Seite aus, und von eurer sicher auch, wenn du die Sabotageversuche deiner EU-Vasallen in den Griff bekommst. Und die Nazis in der Ukraine, und deine Feinde zu Hause, die schon zwei Mal auf dich geschossen haben, wenn ich mich rechte entsinne.

Donald:
Ja. Auch deshalb ist diese Hütte im abgelegenen Alaska ein guter Ort für unser vertrauliches Gespräch. Und wenn wir aus der Eiskammer hier einen arktischen Hotspot des Handels und Wandels machen, wird sie ein Wallfahrtsort…

Wladimir:
Du kennst die Geschichte deines Landes und die der Kennedys, wer in den Vereinigten Staaten als Präsident  Frieden will, lebt gefährlich. Sei vorsichtig,  Verdoppele deine Leibwachen. Und versuche, den Ball flach zu halten. Unsere Außenminister können ein allgemeines Statement über unsere Pläne und ein “konstruktives 4-Augen Gespräch” abgeben, das demnächst fortgesetzt wird. Wieder in der Arktis, aber dieses Mal auf unsere Seite.

Donald:
So machen wir das, Wladimir, es wird großartig! Ich werde den Komiker in Kiew informieren, was er zu unterschreiben hat oder besser noch, gleich abzutreten und Neuwahlen auszurufen. Die Euro-Meute wird wütend jaulen, aber das macht nichts: Sie haben nichts zu melden. Du hast ja gesehen, wie sie gleich wieder mit dem Schwanz wedelten, als ich ihnen ein bisschen Zoll aufgedrückt habe…

Wladimir:
Anders als unsere Freunde in China oder Indien, die sich deinem Sanktions-, und Zollregime nicht unterwerfen werden. Ich würde dir raten, diesen Quatsch zu lassen, er geht nach hinten los und schadet Amerika am Ende mehr als er nutzt. Dasselbe gilt übrigens auch für die Terrorattacken auf unsere strategischen, nuklearen Luftwaffenstützpunkte, die ihr mit Lastwagen und Drohnen veranstaltet habt. Das war eine ganz schlechte Idee….

Donald:
Die kam nicht von mir, sondern wieder aus London vom MI-6,,,

Wladimir:
….aber du lässt dich von diesen Operationen am Nasenring immer tiefer in einen Krieg ziehen, den London nur führen kann, wenn es Amerika als ausführendes Organ einspannt. Solange du den Muskel für ihren Kopf spielst, wird das nichts mit unseren Friedensplänen, Und du machst nicht Amerika groß, sondern deine alten Kolonialherren aus Britannien. Schau doch, wie sie schon zetern und geifern, nur weil wir uns zu einem Gespräch treffen wollen, wie sie dir “rote Linien” setzen, und Forderungen stellen und mitreden wollen…

Donald:
“Wer nicht am Tisch sitzt, steht auf dem Menü” hat eine Zeitung geschrieben

Wladimir:
Und du hast richtig geantwortet, dass Europa 3,5 Jahre Zeit hatte, ein konstruktives Gespräch am Tisch mit Russland zu suchen.

Donald:
Ja, absolut nichts haben sie in dieser Richtung geleistet, sind auch jetzt auch nicht an Frieden interessiert und wollen am liebsten nukelarbestückte Raketen um auf Moskau zu feuern. Wenn ihr eine davon abkriegt, sei versichert, sie kommt nicht von uns!

Wladimir:
Du willst damit sagen, dass Russland den unvermeidlichen Gegenschlag dann nicht auf`s Weisse Haus richten soll, sondern auf London, Paris oder Berlin.

Donald:
Ja, das klingt prima. Sollten wir als Vereinbarung gleich in die PAX TRUMPUTIN – Pressereklärung übernehmen.Dann halten die Euro-Kläffer sofort Ruhe…

Wladimir:
Du willst ihnen doch nur mehr eurer ineffektiven und überteuerten “Patriot”-Abwehr verkaufen, die ihr nicht einmal  liefern könnt, und fütterst ihr idiotisches Narrativ, dass es heute keinen Frieden in der Ukraine geben darf, weil Russland dann morgen Europa angreift.

Donald:
Lass sie doch noch ein paar Waffen kaufen, die ihr im Ernstfall sowieso kaputt macht. Wenn PAX TRUMPUTIN steht, wird dieser Ernstfall äußerst unwahrscheinlich und die bescheuerte Russophobie, mit der sie ja auch mir ans Leder wollten, löst sich in Luft auf.
Wenn Russland und Amerika kooperieren, um die riesigen Bodenschätze der Arktis zu erschließen, wenn sie zusammenarbeiten, um aus der Ukraine die neutrale Schweiz am Schwarzen Meer zu machen…

 

“Mathias?” – “Hmmmh?”- “Du hast Geräusche gemacht” – “Hab geträumt…” – “Was denn?” – “Trump und Putin machen Frieden.”- “Okay, träum weiter…..”

 

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 

 

“Russland ist unser Rorschach Test”

“Wenn ihr mehr Tribut zu zahlt und Waffen kauft, dürft ihr den Krieg gegen Russland noch ein wenig weiter führen.” So etwa lässt sich der “historische” Deal zusammenfassen, den Imperator Bombastus Maximus den EU-Vasallen in Gestalt ihrer “Kommissarin”, Madame von der Leyen, verordnet hat, nachdem diese ihm Phantastillarden für Unmengen Flüssiggas, Waffen und  Investitionen versprochen hatte. Die können zwar, was die Energie betrifft, mangels Transportmöglichkeiten gar nicht geliefert werden, oder sind mangels Produktionskapazitäten erst in fünf bis zehn Jahren erhältlich oder stehen, was die “Investments” betrifft, völlig in den Sternen. Aber Hauptsache: bombastische Zahlen, ein PR-Sieg im Handelskrieg und erniedrigte Vasallen, die dankbar  den Ring des Imperators küssen – großes Theater! Und während Donald der Große sich heldenhaft auf die Brust trommelt setzt Panzer-Uschi untertänigst ihr Betongrinsen auf, auch wenn die EU-Titanic mit diesem “Deal” gerade den Eisberg gerammt hat:

“Ursula von der Leyen und die übrigen zahlreichen Führungsgremien der EU werden weitermachen wie bisher, während das Gebäude langsam zusammenbricht. Sie werden die Russen und ihre unwürdigen Kohlenwasserstoffe beschuldigen, sie werden die Chinesen beschuldigen und sie werden Donald Trump beschuldigen, aber sie werden ihren Kurs nicht ändern. Sie mögen so tun, als wären sie damit beschäftigt, die Liegestühle neu zu arrangieren, aber letztendlich besteht kaum ein Zweifel daran, dass das Schiff bald sinken wird.” (Alex Krainer)

So schaut`s aus. Um an der Macht zu bleiben, brauchen die EU-Eliten den Krieg, die Angst vor dem  Großfeind, um die auseinander treibende Herde zusammenzuhalten. den Sündenbock, dem man den selbst verursachten Niedergang zuschreiben kann, Zu tief, zu blutig und zu viel – mit sagenhaften 250 Milliarden $ Investments (samt Deutschland als zweitgrößtem Zahler)  und mittlerweile 1,5 Millionen Leichen – hat man sich in das Abenteuer “Russland ruinieren” verstrickt, als dass man noch zugeben könnte, dass dieser Krieg auf grundlegender Fehlplanung, strategischer Inkompetenz und militärischer Selbstüberschätzung basierte – und das Desaster Ukraine  in einer Reihe mit den Ergebnissen der anderen NATOstan-Kriege der letzten Jahrzehnte (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien) steht.
Als Geschäftsmann und gewiefter  Immobilienhai hatte Trump schon für seine erste Amtszeit angekündigt, sich aus diesen kostenträchtigen Pleiteobjekten (“permanenter Krieg”) zu verabschieden, wovon man ihn  freilich mit “Russiagate” und zwei erfolglosen Impeachment-Verfahren erfolgreich abhalten konnte; in seiner zweiten Runde versucht er nun einen Deal mit den Russen und eine Abwicklung des gescheiterten Ukrainekriegs, von dem er als “Bidens` war, not TRUMP`S” spricht und nur noch Waffen liefern will, wenn die Europäer dafür bezahlen. Sowie für NATOstan künftig weitere Unsummen springen lassen, die vor allem bei den US-Rüstungsbetrieben landen. Für überteuerte, angeblich “smarte” Waffen (wie etwa die “Patriot”-Abwehrsysteme), die sich in der Ukraine und zuletzt in Israel als rückständig und ineffektiv herausgestellt haben. 
Mehr von diesen Waffen zu kaufen, um damit dann “kriegstüchtig” zu werden und es der größten Nuklearmacht der Erde jetzt aber richtig zu zeigen, ist rational und logisch nicht zu begründen. Dass Europa nicht davon lassen kann, Russland anzugreifen, dass es dem Imperator irrsinnige (und selbstmörderische) Tribute verspricht, um seinen Rückzug aus dem ungewinnbaren Krieg zu verhindern, dass niemand unter den EU- und NATOstan-Oberen merken will, dass nicht die Russen, sondern Europa der erste große Verlierer in diesem blutigen “Great Game” ist, mit dem das anglo-amerikanische Empire um seine unipolare Hegemonie kämpft; und dass es, wie seit dem römischen Imperiums bekannt, ein deutliches Zeichen für den Untergang eines solchen ist, wenn die expansiven Raubzüge scheitern und stattdessen die Kolonien und Vasallen “bis auf`s letzte Hemd” ausgepresst werden…wer all das ignoriert und ausgeblendet, leidet an massivem Realitätsverlust, an einem kollektiven Trauma, oder, wie der Anthropologe Emmanuel Todd sagt:
“Unsere Russophobie hat nichts mit Russland selbst zu tun, es ist eine Phantasie, eine Pathologie der westlichen Gesellschaften, das innere Verlangen, Russland als Monster zu sehen. Wenn sie über Russland reden, reden die Führer von Frankreich, England, Deutschland oder Schweden vorallem  über sich selbst. Russophobie ist ohne Zweifel eine Pathologie.  Darüber hinaus ist aus Russland ein beeindruckender Projetkions-Test geworden, sein Bild ist vergleichbar einem psychologischen Rorschach-Test. Die Subjekte erzähhlen dem Psychiater, was sie in den zufälligen oder symmetrischen Formen sehen – und projizieren in diesem Moment tiefe, verborgene Merkmale ihrer Persönlichkeit. Russland ist unser Rorschach-Test.”

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.JT #119: BRAINWASHINGTON


 
Freispruch für Querdenken-Gründer Michael Ballweg, aber eine Verwarnung wegen Steuerhinterziehung.

Das ist das mickrige Ergebnis eines groß angelegten politischen Prozesses. Außerdem: In den USA bleibt die Kundenliste von Jeffrey Epstein weiterhin geheim – doch die Farce von der angeblichen russischen Einmischung in die US-Wahl bricht nach zehn Jahren zusammen. Währenddessen macht Europa weiter gegen Russland mobil. Über all das und mehr sprechen Robert Fleischer, Dirk Pohlmann und Mathias Bröckers in der 119. Ausgabe des 3. Jahrtausend

“Russiagate” enthüllt – Babylon am Potomac

Dass es sich bei “Russiagate” um eine haltlose Verschwörungstheorie  handelte, mit der die Regierung Obama/Clinton  2016 den Kandidaten Trump durch den Vorwurf zu Fall bringen wollte, er sei eine Marionette Putins, haben wir sie hier im Blog vom ersten Tag dokumentiert, und weil dieses PR-Theater – mit CIA/FBI/NSA &Co. sowie sämtlichen “Qualitätsmedien” in den Hauptrollen – als solches sofort zu durchschauen war, gleich im “Real Game of Thrones”-Sound kommentiert. Dass keine “russischen Hacker” den Email Server der demokratischen Partei gehackt hatten, sondern die kompromittierenden Mails von einem Insider geleakt wurden, war schon 2016 offensichtlich, ebenso wie der Fake des “Steele”- Dossiers über Trumps angebliche Sex-Eskapaden in Moskau, was aber die Medien nicht davon abhielt, weiter von “russischer Einmischung” und Trump als “Putins puppet” (H.Clinton) zu trompeten und den gegen alle Vorhersagen gewählten Präsidenten mit einem “impeachment”-Verfahren abzuservieren.

Auch wenn es eine Standardprozedur ist, dass konkurrierende Parteien und Kandidaten sich im Wahlkampf gegenseitig mit Schmutz bewerfen, ging diese Anti-Trump-Kampagne weit darüber hinaus, denn  Regierung, Geheimdienste und Polizei arbeiteten dabei eng zusammen, gaben den wahlkampfüblichen Unterstellungen und Behauptungen offiziellen Anstrich und befeuerten die willfährigen Medien mit ihren “Erkenntnissen”.  Die allerdings nicht mehr waren, als Gerüchte aus zweiter und dritter Hand, die nach polizeilichen oder geheimdienstlichen Kriterien niemals Grundlage eines offiziellen Berichts sein können. Wie dieser “Russia Hoax”zusammengebastelt und inszeniert wurde, hat die Direktorin der National Intelligence (DNI) Tulsi Gabbard jetzt in einem Report veröffentlicht (Declassified-HPSCI-Report-Manufactured-Russia-Hoax) und starke Worte (“treason”, “treasenous conspiracy”) gebraucht, um was es sich bei diesen über Jahre durchgezogene Kampagne handelt: Landesverrat.

Keine Kleinigkeit, sondern ein Schwerverbrechen und begangen nicht von einem Täter, sondern von einer konspirativen Bande. Sie wusste, dass keine  “russischen Hacker” den DNC-Server angegriffen und die E-Mails dann an Wikileaks weitergegeben hatten, sie kannten die Einwände der Cyber-Experten von NSA und CIA gegen diese Behauptung – und nahmen sie doch in ihren offiziellen Report auf und befeuerten das Narrativ von “Wahlbeeinflussung” und “Angriff auf die Demokratie” durch Russland und seinen verlängerten Arm…. Donald Trump.

Wenn Regierung, Geheimdienste und Polizei kooperieren, um den Kandidaten in einem Wahlkampf zu Fall zu bringen, kann von Demokratie, Gewaltenteilung und  Rechtsstaatlichkeit tatsächlich keine Rede mehr sein, es handelt sich um einen Staatsstreich, einen Putsch, weshalb Tulsi Gabbards Vorwurf des “Landesverrats” durchaus  berechtigt ist.  Howard Kunstler fragt unterdessen (spaßeshalber), ob diese ganze Bande von Barack Obama und seinen Geheimdienst,-und FBI-Bossen abwärts jetzt tatsächlich angeklagt wird. Einschließlich ihrer willigen Stenographen und Lautsprecher von der “New York Times” abwärts, die sich sehr offensichtlich und über Jahre hinweg der Beihilfe schuldig gemacht haben und mit Fake-News Russenhysterie schürten. Und jetzt selbstverständlich wenig Interesse an einer Aufdeckung und weiteren Ermittlung der Verschwörung haben, die anhand der veröffentlichten Dokumente nun teilweise aufgedeckt wurde, sondern die Sache eher als erledigten Fall abtun wollen – mit dem Trump von der Nichtveröffentlichung der Akten im Fall Jeffrey Epstein ablenken will, die bei seinen Wählerlager für großen Unwillen sorgt.

Dass es sich um ein Ablenkungsmöver  vom Epstein-Fiasco handelt ist naheliegend, weil Trump in seiner ersten Amtszeit  genug Gelegenheit gehabt hätte, das Zustandekommen von “Russiagate” untersuchen zu lassen und die Ergebnisse zu publizieren. Dennoch ist Veröffentlichung von großer Bedeutung, denn sie demonstriert, wie mit gefälschten Geheimdienst-“Erkenntnissen” Politik gemacht und die Öffentlichkeit hinters Licht geführt wurde, um den mit dem Maidan-Putsch in der Ukraine 2014 gestarteten Angriff auf Russland in Form einer gigantischen Propagandakampagne ins eigene Land und die Köpfe der Bevölkerung zu importieren: Willkommen in Brainwashington D.C. – und den  in London ansässigen Hebammen  dieser Gehirnwäsche-Operation, mit der die USA in einen sinnlosen, unnötigen Krieg geführt wurden,  der mittlerweile mehr als eine Million Menschen das Leben gekostet hat. Und die noch immer die Gehirne derart vernebelt und verdreht, dass auch den Deutschen nichts mehr anderes einfällt als Krieg, denn: “Die Russen kommen!” 

In den von Direktorin Gabbard veröffentlichten Dokumenten kann dem “deep state” bei der Arbeit auf die Finger geschaut werden: bei dem Versuch, einen überraschend gewählten Präsidenten mit kriminellen Methoden (Diffamierung, Überwachung, Fälschungen, Betrug) aus dem Amt zu entfernen – und der gleichzeitigen Implementierung des Narratives eines aggressiven, gefährlichen Russlands und seiner tyrannischen Ausgeburt des Bösen, Wladimir Putin. In drei aktuellen Podcasts erörtern Aaron Mate, der Ex-CIA-Analyst Larry Johnson, und Matt Taibi mit Walter Kirn die Vorgänge. Hier noch einmal Howard Kunstler:

“Barack Obama hat sich offenbar selbst zu Darth Vader gemacht und von John Brennan, dem Großherzog des Planeten Intel, ein Lichtschwert (Hillarys Steele-Dossier) überreicht bekommen. Der Rest hätte Geschichte sein sollen – stattdessen eiterte er mehr als zehn Jahre lang wie ein entzündetes Tuberkulom in der US-Politik und bricht nun in einem spektakulären Sprühregen aus Exkrementen aus der Bauchhöhle des Beltway hervor, der an allem und jedem klebt wie tausend Schwänze, die an den ewigen demokratischen Esel geheftet sind. Ach, Babylon am Potomac…”

 

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 

 

Vergessene und angekündigte Kriege

In ihrer “Chronik eines angekündigten Kriegs” haben Marc Trachtenberg und Marcus Klöckner zusammengestellt, mit welchen  Schlagzeilen und Narrativen die deutsche Bevölkerung kriegsbereit und zahlungswillig gemacht wurde, um in der Ukraine gegen Russland zu kämpfen. Entstanden ist, so Michael Meyen in seiner Rezension, “ein einzigartiges Zeitdokument, in dem der Kriegsgegner Marcus Klöckner die allermeiste Zeit in der Deckung bleiben kann. Das Material steht für sich und kommentiert sich selbst.
(…)
Historische Tiefe bekommt diese Chronik durch einen Text von Marc Trachtenberg, einem US-Politikwissenschaftler, Jahrgang 1946, der sich auf den alten und den neuen kalten Krieg spezialisiert hat und in diesem Buch die ewig junge Frage nach den Versprechen neu aufrollt, die der Westen der Sowjetunion 1990 in Sachen Nato-Osterweiterung gegeben hat. Wenn man so will: die Vorgeschichte der Vorgeschichte, die manche erst 2014 beginnen sehen und die bei Marc Trachtenberg wenigstens andeutungsweise bis zu Woodrow Wilson und Versailler Verträgen verlängert wird und bis zur Nachkriegsordnung von 1945.”

Wenn man die irrationale und geradezu idiotische Russophobie betrachtet, mit der in Deutschland und Europa erfolgreich Politik und Propaganda gemacht wird, muss man in der Vorgeschichte vielleicht noch 100 Jahre weiter zurückgehen, als unter Napoleon das vereinte Europa gegen Russland zog und geschlagen wurde. Seitdem müssen die einstigen europäischen Großmächte ihren imperialen, kolonialen Appetit bei wehrlosen Nationen vor allem  in Afrika und Asien stillen, Russland steht nicht mehr auf dem Menü. Und jeder Versuch, es wieder auf die Karte zu setzen, kann nur tödlich enden. Das weiß jeder, der Nuklearsprengköpfe zählen kann, und doch kann Europa nicht davon ablassen, es zum dritten Mal zu versuchen – und nach französischer und deutscher nunmehr unter anglo-amerikanischer Führung gegen Russland zu ziehen. Um es dieses mal besser zu machen.

Es muss ein tief sitzendes, kollektives Trauma sein, eine seit Jahrzehnten, Jahrhunderten unverheilte Wunde, der Verlust einstiger Großmacht und Herrlichkeit, die im kollektiven Unbewussten in Frankreich, Deutschland, England und den anderen europäischen Ländern noch immer das irrsinnige Verlangen schürt, Russland zu besiegen. Schon steht ein uniformierter deutscher Generalmajor in Kiew und fordert:  „Wir brauchen Waffensysteme, die weit (…) in die Tiefe des russischen Raumes reichen, die angreifen können (…).” – doch statt zwei Sanitätern schickt man das ZDF und lässt ihn in den Nachrichten reden. Und niemand scheint den akuten Schub von Russophrenie bei diesem Patienten wahrhaben zu wollen – die verrückte Überzeugung, dass Russland gleichzeitig extrem mächtig und extrem schwach ist, angeführt von unglaublich klugen, hinterhältigen 4-D-Schachspielern, die aber auch beschränkte Idioten sind und von jedem 4-Jährigen reingelegt werden können, mit einer starken, rohstoffreichen Wirtschaft, die eine Bedrohung für die westliche Welt darstellt, aber gleichzeitig  kurz vor dem Zusammenbruch steht, wenn nur noch ein weiteres Sanktionspaket beschlossen wird – und  mit einem unfähigen, schwachen Militär, das in der Ukraine kaum vorankommt weil ihm “die Raketen ausgehen”, das aber morgen bis zum Rhein vorstoßen wird, wenn wir es nicht sofort stoppen und in der “Tiefe des russischen Raums” angreifen.
Wer in seinem Generalstab derart aggressiv Verrückte weiter den Ton angeben lässt, statt sie mit einer Dosis “Haldol” ruhig zu stellen, muss sich nicht wundern,  wenn am Ende die russische Notfallmedizin dem Hauptquartier eine Ladung “Oreschnik” verabreichen muss. (Wenn sie  bis dahin genug Waschmaschinenchips für Raketen ausgebaut hat (-; ! )
Dass sich das Publikum so willig in diese Verunsicherungs-Trance wiegen lässt, dass  die himmelschreienden Paradoxien der Doppelbotschaft vom gleichzeitig ultra-starken und ultra-schwachen Russland keine Aufschreie (und keine Lachanfälle) hervorrufen, sondern einfach kein Thema sind, könnte damit zu tun haben, dass sie in der Tiefe der kollektiven Seelen auf noch immer fruchtbaren, russophoben Boden fallen und Aggression wuchern lässt. Und die Enkel der Nazis “kampfbereit” und “kriegstüchtig” in den Fußstapfen der Großväter marschieren, als gäbe es kein Gestern: “Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.” (George Santayana) So macht es durchaus Sinn, dass die deutsche Regierung  zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nazi-Regime keine Russen eingeladen hat – im Grunde ihres Herzens fühlen sich die Deutschen offenbar nicht befreit, sondern müssen die Niederlage vergessen machen…
Oder ist es, Psychologie der Volksseelen beiseite, am Ende nur die unersättliche Gier nach Bodenschätzen – von denen 1/3 aller globalen Energie,- und Rohstoff-Ressourcen unter russischer Erde liegen – und der Neid auf die Autonomie und Souveränität, die dieser Reichtum Russland beschert, die den Russenhass der NATOstan-Vasallen und ihres Rudelführers in Washington antreiben ? Sie haben schon eine Million Ukrainer als Kanonenfutter  dafür verheizt und wollen noch immer  nicht einsehen, dass der Krieg verloren ist.  Und dass sie keine Chance haben, ihn zu gewinnen, weil ihre “Wunderwaffen” zwar nicht viel taugen, aber viel zu viel kosten und die Ukraine in einem Monat soviel davon verballert wie ganz NATOstan in einem Jahr produziert. Und dass es idiotisch ist, Phantastilliarden für “Patriot”-Abwehrsysteme hinzublättern, die mit millionenteuren Raketen auf billige Drohnen feuern, um dann von einer einzigen Iksander zerstört zu werden. Um eine hyperschnelle Kinzhal,- oder Iksander-Rakete (geschätzter Stückpreis 500.000 $) abzufangen, braucht es 2-3 PAC-3 “Patriot”-Raketen (Stückpreis  4 Mio.$) und von denen können  derzeit im gesamten Westen ca. 600 pro Jahr produziert, während in Russland pro Quartal 600 Iksander vom Band laufen.

Auch wenn man nur die Grundrechenarten beherrschen muss, um den Ausgang eines solchen Duells zu ermitteln und sich aus diesem selbstmörderischen Kampf zurück zu ziehen, wollen die Nazi-Enkel Deutschland noch einmal antreten lassen. Mit Rohstoffmangel und Gier allein lässt sich ein derart selbstzerstörerisches Verlangen nicht erklären. Bleibt nur die Russophrenie, die sich auf allen Kanälen als Seuche ausgewachsen und die Gehirne weich gekocht hat. MICIMATT hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet: nie war es leichter, dem verrückt gemachten Publikum sagenhafte Unsummen aus der Tasche zu ziehen…

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 

Sommernotizen

Gestern feierten die Vereinigten Staaten ihren Idependence Day, die Unabhängigkeit vom Britischen Empire. Aber sind sie wirklich unabhängig, oder  – fragt Alex Krainer, – lassen sie sich, wenn es um Krieg geht,  etwa noch immer von der alten Kolonialmacht drangsalieren ?

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2017 schrieb ich hier über “Russiagate” als “Geburtsstunde der verrücktesten Verschwörungstheorie unserer Tage: der Behauptung, dass „russische Hacker“ die US-Wahlen manipuliert hätten und Trump von Putin auf den Thron gehievt worden sei. Konkrete, nachvollziehbare Beweise gab es dafür nicht, auch die Chefs von FBI, CIA und NSA konnten nicht liefern, gaben sich aber „überzeugt“ von diesem Verdacht – und so kam „Russiagate“ in die Welt.”
Jetzt hat eine veröffentlichte CIA-interne Untersuchung (Tradecraft Assessment) das von Beginn an Offensichtliche offiziell festgestellt: “Obama’s Trump-Russia collusion report was corrupt from start” (Newe York Post). Die Offensichtlichkeit hielt unterdessen die Großmedien nicht davon ab, die Gerüchte über Jahre wieder und wieder zu kolportieren, und die kognitive Dissonanz kritischer Linker und Liberaler hielt sie davon ab, in dieser konzertierten Aktion von Regierungspartei, Behörden und Medien den “Tiefen Staat” live und in action erkennen. 

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Peter Haensler untersucht auf geopolitica.ch, wie der vom Westen gefeierte  illegale Angriffskrieg Israels auf den Iran verloren wurde:
“Die einzige Beurteilung, die wir mit Sicherheit abgeben können ist, dass man weder den USA noch Israel über den Weg trauen kann. Bezüglich Verlässlichkeit und der Respektierung des Völkerrechts sind diese beiden Länder auf dem Niveau von Nazi-Deutschland einzuordnen.”

Denn, so Moshe Zuckernman, in Sachen “Drecksarbeit”:
“Das Israel, dem sich alle zitierten deutschen PolitikerInnen (wie auch immer) verbunden fühlen, gibt es nicht. Schon lange nicht, aber unter Netanjahu endgültig nicht. Sie alle, die sich mit Israel solidarisieren, solidarisieren sich zwangsläufig – wenn nicht subjektiv, so doch objektiv – mit der von Israel verrichteten “Drecksarbeit”, und die gilt nicht nur für den Iran-Krieg, sondern auch und vor allem für den Gaza-Krieg.”

Und weil es so nicht weitergehen kann in dieser Gegend hier noch einmal unser Plädoyer für die Schweiz des Orients, mit muslimischen, jüdischen und säkularen Kantonen, die Ein-Staaten-Lösung als Shalom-Aleikum-Eidgenossenschaft

Mit Andreas von Bülow und Walter van Rossum habe ich über die Kräfte gesprochen, die abseits demokratischer Kontrolle versuchen, die Geschicke der Welt zu lenken: Macht ohne Mandat
Video auf Odysee.com

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Telepolis hat die Sperrung seines Archivs wieder rückgängig gemacht. Der Chefredakteur, der diese “Qualitätsoffensive” damit begründet hat, dass vor seinem Amtsantritt 2021 manche Autoren das Magazin “missbraucht” hätten, will künftig das Reinheitsgebot “journalistischer Standards” hochhalten. Wohl bekomm`s! 
Wir freuen uns unterdessen, dass zum Beispiel unsere Kolumnen minderer journalistischer Qualität (The WTC Conspiracy), aus denen weltweit übersetzte Bücher zu 9/11 wurden, wieder in ungefiltertem Zustand im Archiv des Originalerscheinungsorts zugänglich sind.

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 S

 

 

Highway To Hell im Heiligen Land (3)

Wenn  dank Trumps “großartigen” Bombardements iranischer Nukleareinrichtungen diese jetzt “vollständig zerstört”  sind, sollte es eigentlich keinen Anlass mehr geben, das Land weiter mit Krieg und Sanktionen zu überziehen. Zumal das “Ja, aber..”, dass der Iran als  “Sponsor des internationalen Terrorismus”eine Bedrohung darstellt, von den Statistiken des US-Statedepartmernts selbst widerlegt wird: “Thirteen of the 14 Muslim Groups identified by the U.S. intelligence community as actively hostile to the US are Sunni, not Shia, and are not supported by Iran.”

Wenn es also keine Nuklearwaffen und keine internationale Terrorismusbedrohung durch den Iran gibt, um was geht es dann ? Es geht um BRICS,  es geht um Handel und Wandel auf dem Nord-Süd-Korridor von Petersburg nach Mumbai und auf der Ost-West-Achse von China nach Teheran, wo bezeichnenderweise am 12. Juni – ein Tag vor Israels Angriff –  der erste Güterzug auf dieser neuen Bahnstrecke eintraf,: es geht um die Kontrolle des Irans als Rohstoff,-und Finanzzentrum des Mittleren Ostens und BRICS-Knotenpunkt – und um die Verhinderung des Ausbruchs aus der Dollar-Hegemonie. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es geht dem US-Imperium natürlich auch nicht um “Demokratie” im Iran, die es mit der Beseitigung des demokratisch gewählten Präsidenten Mossadegh 1952 selbst abgeschafft hat – weil dieser die Ölreserven dem Land übereignen wollte, statt sie Konzernen wie BP zu überlassen – und mit Reza Pahlevi einen Marionetten-Diktator installierte, der jede Opposition brutal unterdrückte. Bis am Ende nur die Religionspartei der Mullahs übrig blieb, ihn mit der islamischen  Revolution 1979 zu verjagen, worauf man den Irak mobilisierte, bewaffnete, und einen 8-jährigen Krieg führen lies, den der Iran unter großen Verlusten am Ende gewann. Seitdem wird das Land sanktioniert und die politische und militärische Führung steht auf der Abschlussliste von CIA, MI-6 und Mossad – nicht wegen seines theokratischen Regimes, sondern wegen seines Rohstoffreichtums.

Im April hatte man Reza  Pahlevi, den gleichnamigen Sohn des Ex-Diktators symbolisch nach Israel eingeflogen, um ihn auf eine Rolle als Marionetten-Monarch bei der Operation”Rising Lion” vorzubereiten. Mit verdeckten Agenten und Sabotage-Drohnen im Land, mit Mordaktionen gegen führende Militärs und einem überraschenden Bombenkrieg sollte die Bevölkerung zum Aufstand gegen die Regierung gebracht und dann  nach dem Muster “Farbenrevolution”  ein regime change”  inszeniert werden, mit einem neuen “Schah” Reza an der Spitze. 
Wer immer aus den oben genannten Diensten diesen Löwen-Zirkus – benannt nach der Flagge des Vaters (rechts) – mit einem Diktatorensohn als Fake-Monarchen geplant und ausgeführt hat, kann die sicher schon vorproduzierten Fähnchen wieder einpacken. Der unprovozierte Angriff Israels hat das iranische Volk mehr denn je hinter der Fahne der Islamischen Republik (links) versammelt und die Gegenschläge des Irans, über die in westlichen Medien nicht berichtet wird – wir dürfen nur Einschläge an Zivilhäusern zeigen, nicht die an strategischen Punkten, so eine ARD-Reporterin – haben in Israel heftige Schäden angerichtet. Die hochgepriesene “Iron Dome” genannte Luftverteidigung  hat sich als eisernes Sieb herausgestellt, das  laut “Wall Street Journal” pro Tag 285 Millionen Dollar Kosten für Abwehrraketen verschlingt, deren Vorrat auf maximal 12 Tage geschätzt wurden, wenn die iranischen Attacken so weiter gegangen wären.

Mit dem von den USA verhandelten Waffenstillstandsabkommen hat Trump zumindest kurzfristig dem Regime Netanjahus den Arsch gerettet, – und auch den eigenen, unter dem seine Großspender, die Israel-Lobby, und die “Bomb, bomb,bomb Iran!”-Neocons kräftig Feuer gemacht hatten. Letzteren hat Trump trickreich den Wind aus den Segeln genommen:  mit dem “großartigen”  Einsatz von Bunker-Bustern und der “vollständigen Vernichtung” der iranischen  Nukleareinrichtungen  – über die der Iran vorher informiert wurde und das angereicherte Material wegschaffen konnte, siehe die Lastwagenkolonne auf dem Foto oben – und mit der anschließenden Gestattung eines iranischen Raketenschlags auf den US-Stützpunkt in Katar, der ebenfalls mit ausreichender Vorwarnung  und ohne Tote oder Verletzte erfolgte. Willkommen im Kabuki-Theater des US-Imperiums, wo symbolische Attacken mit echten Explosionen inszeniert werden, die man hinter den Kulissen vorher abgesprochen hat. Um sofort nach dem Feuerwerk “Waffenstillstand” und “Frieden” zu verkünden, dem der Iran zustimmt, weil er keinen Krieg mit Amerika will – und Israel zustimmen muss, weil ihm die Abwehrraketen und das Geld ausgehen. Unbestätigten Berichten zufolge soll der Iran dem Waffenstillstand nur unter der Bedingung zugestimmt haben, dass Sanktionen gelockert würden und der Genozid in Gaza beendet wird. Gestern hat Trump zumindest verkündet, Irans Ölhandel mit China von den Sanktionslisten zu streichen. Von seinem Projekt einer palästinenserfreien “Riviera am Mittelmeer” ist er aber nicht abgerückt.

Wie lange der Blitzfrieden nach dem Blitzkrieg halten wird ist äußerst unklar, wie in der Ukraine nutzt das Imperium Waffenstillstandsphasen gerne zur  Aufrüstung seiner Vasallen und  niemand weiß, wie dieser Fake-Frieden jetzt erneut genutzt wird, um den Krieg weiter zu führen. Das Zwischenergebnis lässt sich unterdessen auf den Straßen in Teheran und anderen Städten Irans ablesen, wo Massen ihr Land und die Regierung feiern, während sie in Tel Aviv zum wieder geöffneten Flughafen strömen, um schleunigst auszureisen.
Der “Rising Lion” hat  kaum die Pfote gehoben und wurde mit blutiger Schnauze in seinen Käfig zurück gejagt, wo er sich weiter an wehrlosen Frauen und Kindern in Gaza gütlich tun muss. Netanjahu muss weiter Krieg führen, um sein Amt zu retten und entsprechend wird in Israel über die Fortsetzung schon nachgedacht. Und der Iran wird dabei nicht untätig zuschauen und wohl nicht so naiv sein, sich auf irgendwelche Verträge mit “Partnern” wie US-Israel zu verlassen, die internationales Recht und UN-Charta nach Gusto ignorieren; oder seine Nutzung des angereicherten Urans wieder der korrumpierten Kontrollbehörde IAEA zu unterwerfen. Im Gegenteil: wenn es für Iran bisher keinen Grund gab, die von Ayatholla Khameini aus ethischen Gründen untersagten Nuklearwaffen herzustellen, dann haben Israel und USA ihn mit ihren Angriffen jetzt geliefert. Der Krieg auf dem Highway To Hell ist nicht zu Ende…


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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 S

 

Highway To Hell im Heiligen Land (2)

“Die Perser sind die Franzosen Asiens. Sie haben eine lebhafte Einbildungskraft, sprechen in blumiger Sprache, sind höflich, gefällig und haben eine Neigung zu einem verfeinerten Geschmack, jedoch ohne die Tiefe der Moralität, die man bei anderen Völkern findet.“ notierte 1798 Immanuel Kant in seiner”Anthropologie in pragmatischer Hinsicht”.  Wobei mein Assistent Grok  als “wichtig” hinzufügt: “Seine Aussagen sind heute kritisch zu betrachten, da sie rassistische oder eurozentrische Vorurteile enthalten können.” Klar, der visionäre Denker des “Ewigen Friedens”  war ein “Wessi” durch und durch, der  “Tiefe” und “Moral” allein in Kerneuropa verankern konnte; aber der sich wohl in seinen finstersten Träumen den Tiefpunkt nicht vorstellen wollte, auf den die Moral des Westens sinken würde, der 2025 den hemmungslosen Genozid in seine “regelbasierte internationale Ordnung” aufgenommen hat; der im Rahmen dieser Ordnung auch unprovozierte Angriffskriege unterstützt, sofern sie den Interessen der “Wertegemeinschaft” dienen. Und froh ist, wenn andere die “Drecksarbeit” übernehmen.

Gerade noch rechtzeitig ist jetzt die Übersetzung einer 2780 Jahr alten Tontafel aufgetaucht, nach der Persien in “wenigen Wochen” über “Massenvernichtungswaffen” verfügen wird, und damit ein vorzeigbarer Beweis, dass die Perser den Rest der Welt seit Jahrtausenden getäuscht und belogen haben. Und auch die Internationale Atomenergiebehörde mit ihrer Behauptung, es gäbe dort keine solchen Waffen, in die Irre geführt wurde.
Ebenso wie die amerikanischen Geheimdienste, deren Koordinatorin Tulsi Gabbard von Präsident Trump deshalb vor den Bus geworfen wurde – und sofort zurückruderte: Mit der Behauptung der Iran  sei “nur wenige Wochen” von der Atombombe entfernt. Weshalb sich Trump jetzt “zwei Wochen” ausbedungen hat – laut Seymour Hersh`s Informationen soll es schon  dieses Wochenende losgehen! – um über den Großangriff auf das Land zu entscheiden. Tulsi kann dann zuvor – wie einst Colin Powell das angebliche Giftgas des Irak –  die antike Tontafel als Beweisstück präsentieren.

Scherz beiseite. Alastair Crooke hat  hier die Vorgänge dokumentiert, wie die plötzliche Behauptung, Iran stehe kurz vor  einer Bombe, entstehen konnte:

“Die „Non-Compliance“-Resolution des IAEO-Gremiums vom 12. Juni 2025 war der geplante Vorläufer für Israels „Blitzschlag“ gegen den Iran am nächsten Tag. Die Israelis sagen, der Plan, gegen den Iran in den Krieg zu ziehen, basiere auf der „Gelegenheit“ zuzuschlagen, und nicht auf den Erkenntnissen, dass der Iran auf eine Bombe zusteuere (das war der Aufhänger für den Krieg).

Die plötzliche Behauptung, der Iran stehe kurz vor einer Bombe (die scheinbar aus dem Nichts auftauchte und die Amerikaner rätseln ließ, wie es dazu kommen konnte, dass wir im Handumdrehen in den Krieg ziehen), wurde am 17. Juni von IAEO-Chef Grossi gegenüber CNN widerlegt – allerdings erst, nachdem der plötzliche Angriff auf den Iran bereits stattgefunden hatte:

„Wir haben keine Beweise für eine systematische Bemühung [des Irans], zu einer Atomwaffe zu gelangen“, bestätigte Grossi auf CNN.

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Baqaei, reagierte am 19. Juni auf diese Aussage wie folgt:

“Das ist zu spät, Herr Grossi – Sie haben diese Wahrheit in Ihrem absolut voreingenommenen Bericht verdunkelt, der von den E3/USA instrumentalisiert wurde, um eine Resolution mit der haltlosen Behauptung der „Nichteinhaltung“ [durch den Iran] zu verfassen; dieselbe Resolution wurde dann von einem völkermordenden, kriegstreiberischen Regime als letzter Vorwand benutzt, um einen Angriffskrieg gegen den Iran zu führen und einen unrechtmäßigen Angriff auf unsere friedlichen Atomanlagen zu starten. Wissen Sie, wie viele unschuldige Iraner in Folge dieses verbrecherischen Krieges getötet/vermordet wurden? Sie haben die IAEO zu einem Instrument der Bequemlichkeit für Nicht-NPT-Mitglieder gemacht, um NPT-Mitglieder ihres Grundrechts nach Artikel 4 zu berauben. Haben Sie ein reines Gewissen?!”. (…)

Die Erklärung des russischen Außenministeriums zur Eskalation des iranisch-israelischen Konflikts:

„Es waren genau diese ‚Sympathisanten‘ [EU3], die Druck auf die Leitung der [IAEO] ausübten, um eine umstrittene “umfassende Bewertung” des iranischen Atomprogramms vorzubereiten, deren Mängel anschließend ausgenutzt wurden, um im Gouverneursrat der IAEO am 12. Juni [2025] eine voreingenommene Anti-Iran-Resolution durchzusetzen. Diese Resolution gab faktisch grünes Licht für die Aktionen von West-Jerusalem, die zur Tragödie führten”

Was sich hinter den Kulissen abspielte, hat DDGeopolitics in einem Artikel enthüllt: “The AI That Triggered a War: How Palantir and the IAEA Fueled Israel’s Strike on Iran”

Die Grundlagen für die IAEO-Resolution vom 12. Juni 2025 – die Israel einen Vorwand für einen Schlag gegen den Iran liefern sollte (und die Trump dazu bringen sollte, die Warnungen seines eigenen Direktors des Nationalen Nachrichtendienstes zu ignorieren, dass es keine Beweise dafür gibt, dass sich der Iran in Richtung einer Bewaffnung bewegt) – stammen Berichten zufolge nicht vom Mossad oder anderen westlichen Geheimdiensten, sondern von der IAEO-Software. Wie DD Geo-politics darlegt, verlässt sich die IAEO seit 2015 auf die Mosaic-Plattform von Palantir, ein 50 Millionen Dollar teures KI-System, das Millionen von Datenpunkten – Satellitenbilder, soziale Medien, Personalprotokolle – durchforstet, um nukleare Bedrohungen vorherzusagen:

“Der iranische Vorrat [an angereichertem Uran] wuchs seit Monaten stetig an, doch erst nach der Zensur durch die IAEO am 6. Juni 2025 nahm die Erzählung von einem bevorstehenden Durchbruch zu. Diese Resolution, die mit 19 zu 3 Stimmen angenommen wurde, verschaffte Israel den nötigen diplomatischen Rückhalt. Die Mosaic-Plattform von Palantir spielte bei diesem Umschwung eine entscheidende Rolle. Ihre Daten flossen in den Bericht vom 31. Mai ein, indem sie Anomalien in Fordow und Lavisan-Shian aufzeigte und frühere Behauptungen aus Turquzabad wieder aufgriff – trotz jahrelanger iranischer Dementis und Sabotage … Mosaic wurde ursprünglich entwickelt, um die Aktivitäten von Aufständischen im Irak und in Afghanistan zu identifizieren”.

Der Algorithmus versucht, „feindliche Absichten“ aus indirekten Indikatoren – Metadaten, Verhaltensmustern, Signalverkehr – und nicht aus gesicherten Beweisen zu erkennen und abzuleiten. Mit anderen Worten, er stellt Vermutungen darüber an, was die Verdächtigen denken oder planen könnten. Am 12. Juni ließ der Iran Dokumente durchsickern, aus denen hervorgehen soll, dass der Chef der IAEO, Rafael Grossi, die Ergebnisse von Mosaic mit Israel teilt. Bis 2018 hatte Mosaic mehr als 400 Millionen diskrete Datenobjekte verarbeitet und dazu beigetragen, mehr als 60 iranische Anlagen als verdächtig einzustufen, um unangekündigte IAEO-Inspektionen dieser Anlagen im Rahmen des JCPOA zu rechtfertigen. Diese Ergebnisse, die zwar weitgehend von den algorithmischen Gleichungen abhängen, wurden in die offiziellen IAEO-Schutzmaßnahmenberichte aufgenommen und von den UN-Mitgliedstaaten und den Nichtverbreitungsregimen weitgehend als glaubwürdige, evidenzbasierte Bewertungen akzeptiert. Mosaic ist jedoch kein passives System. Es ist darauf trainiert, aus seinem Algorithmus feindliche Absichten abzuleiten, aber wenn es für die nukleare Überwachung umfunktioniert wird, besteht die Gefahr, dass seine Gleichungen einfache Korrelationen in böswillige Absichten umwandeln.” (Übersetzt mit DeepL.com)

Vor 22 Jahren, als gegen die angeblichen Massenvernichtungswaffen des Iraks mobilisiert wurde, wandelte die “New York Times” ein Satellitenfoto von Aluminiumröhren in  “Raketen” um, jetzt wird KI benutzt, um nicht vorhandenen Nuklearwaffen böswilliges Potential zuschreiben zu können.

Und kaum hatte ich hier gestern Abend Schluss gemacht, um in der längsten Nacht des Jahres nicht länger in diese bedrückenden mörderischen Abgründe zu schauen, hat Donald Trump drei iranische Atomanlagen bombardieren lassen und weitere, stärkere  Raketenschläge angedroht, falls der Iran jetzt nicht kapituliert.

Aber das wird nicht geschehen, stattdessen gab es am Sonntagmorgen in Tel Aviv, Haifa und anderen israelischen Städten weitere schwere Einschläge. Die  die von US-Bombern gefeuerten “Bunker Buster” haben nach iranischen Angaben nur Schaden an der Oberfläche angerichtet und die Anreicherungsanlagen Fordow nicht “völlig zerstört”, wie Trump vollmundig verkündet hat. Auch in den schon evakuierten anderen anderen AKWs, die von “Tomahawk”-Raketen angegriffen wurden, entstand kein nachhaltiger Schaden. 
Ein Land, das niemanden angegriffen hat, zu bombardieren und gleichzeitig zum FRIEDEN aufzurufen, ist keine Strategie, sondern Wahnsinn. Den Neocons in Washington und der Israel-Lobby, die seinen Wahlkampf finanziert hat, mag er mit diesen Bomben einen Herzenswunsch erfüllt haben, der Krieg wird damit aber nicht beendet, sondern geht erst richtig los. Schon hat Iran angekündigt, die Straße von Hormuz (= 20% der globalen Öltransporte) zu sperren. Rat zum Sonntag: Schnell nochmal volltanken!

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro