Wer Rasmussen glaubt, ist nicht zu retten

„Putinversteher“ sind in meinen Augen eher Leute, die ihre Vernunft noch nicht an der Garderobe abgegeben haben, sondern die die Motive und Absichten des anderen analysieren. Verstehen heißt ja nicht verehren. Paranoide Verschwörungs-Theoretiker sind doch eher diejenigen, die permanent einen neuen Super-Bösen bezichtigen – wie etwa der Nato-Sprecher Rasmussen. Der hatte schon 2003 gesagt: „Saddam Hussein hat Massenvernichtungswaffen. Das glauben wir nicht, das wissen wir.“ Und genauso weiß er auch jetzt wieder alles – wer diesem Herrn glaubt, ist nicht zu retten.

Die Deutschen-Wirtschafts-Nachrichten haben mir einige Frage zum Buch und zur aktuellen Lage gestellt. Das ganze Interview hier.

 

Buchvorstellung in der Volksbühne Berlin

Wer am Sonntagmittag noch nichts vorhat: im Rahmen der Ukraine-Konferenz an der Volksbühne Berlin stelle ich das Buch vor. Um 15.00 gehts los. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen hier.

Das Gespräch mit Ken Jebsen (siehe unten) stößt auf große Resonanz, es ist erst seit gestern mittag online und hatte schon über 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Einige von ihnen haben wohl gleich auch den nächsten Buchladen angesteuert, der im Internet für die meisten “Amazon” heißt. Dort ist das Buch jetzt auf Platz 17 der Verkaufscharts gelistet.

 

Neu auf der Bestsellerliste

buchreport-Bestseller-PaperbackNachrichten-aus-der-Buch-und-Medienbranche-Marktanalysen-und-SPIEGEL-BestsellerDas läßt sich doch gut an: schon knapp zwei Wochen nach Erscheinen hat “Wir sind die Guten” den Sprung in die SPIEGEL-Bestsellerliste für Paperbacks geschafft. Und nach dem aktuellen Feedback und der Nachfrage zu urteilen sind die Chancen nicht schlecht, dass es in den kommenden Wochen vom 15. Platz noch weiter nach oben klettert. Die 2. Auflage ist derzeit im Druck. Schon jetzt wollen wir die Gelegenheit nutzen uns bei den Leserinnen und Lesern für ihre Aufmerksamkeit zu bedanken. Empfehlen Sie das Buch bitte weiter.

Am kommenden Sonntag  (15.00 Uhr) stelle ich  das Buch im Rahmen der Ukraine-Konferenz an der Volksbühne Berlin vor. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen hier.

 

Happy Birthday Terrorlüge

Zum heutigen internationalen Tag des investigativen Journalismus, der sich zum 13. mal jährt, hier ein 13-minütige Hörstück, das die Glanzleistungen der “vierten Säule der Demokratie” krachend auf den Punkt bringt….

 

….und hier ein Beitrag, der die Parallelen in der medialen Handhabung von 9/11 und des Ukraine Konflikts aufzeigt: ” “Kritiker der offiziellen Version des 11. September waren und sind dann pauschal “Verschwörungstheoretiker” – je nach Herkunftsland warfen und werfen ihnen Politiker und Medien zudem unpatriotische oder antiamerikanische Einstellungen vor. Pauschal geht es auch gegen die heutigen “Putinversteher”- ein wahrlich würdiger Kandidat für das Unwort des Jahres und ein ähnlich diskreditierender Sammelbegriff (wie “Verschwörungstheoretiker”) für Gegner der aktuellen westlichen Kampagne. Dabei scheint es völlig egal, ob diese Putin selbst ablehnend, zustimmend oder indifferent gegenüberstehen. Wer am konfrontativen Vorgehen von EU, Nato und USA Kritik übt, muss Putin-Fan sein.”

Update: Nachdem “Verschwörungstheoretiker” und “Wahrheitssucher” (Truther) im Zusammenhang mit 9/11 schon zu Schimpfworten geworden sind, warten Tobias Audesch und René König jetzt mit einem neuen Pejorativ auf:  “Anomalienjäger”. Sie werfen mir und anderen Autoren vor, in ihren Büchern zu 9/11 nur Ungereimtheiten der offiziellen Tatversion aufgelistet zu haben, aber keine alternative Darstellung über den Tathergang zu liefern. Dazu kann ich nur sagen: sorry, das ist der Job von Staatsanwälten und Gerichten, die Zeugen vorladen und zurückgehaltene Akten anfordern können, nicht aber von Autoren, die auf öffentlich verfügbares Material angewiesen sind. Wenn sich daraus ein plausibler “Anfangsverdacht” gegen andere als die bezichtigten Täter  ergibt – was bei 9/11 defintiv der Fall ist – ist es in einem Rechtsstaat nicht nur der Job, sondern die Pflicht der Justiz Ermittlungen zu führen. Nicht die Liste der Unwahrheiten und Ungereimtheiten des offiziellen Narrativs, sondern diese Nicht-Ermittlungen sind der eigentliche Skandal.

9/11 Attacks Were Used as a Pretext for Launching an Imperial Project

wtcDer Tag der Anschläge vom 11. September 2001 jährt sich zum dreizehnten Mal und angesichts der Tragweite und der Folgen dieses Tags scheint es mir manchmal, dass selbst drei Bücher (siehe rechte Spalte) und zahllose Artikel noch nicht genug sind, um die GROSSE LÜGE anzuprangern, die über die Ereignisse dieses Tages in die Welt gesetzt wurde: das Märchen von Osama und den 19 Teppichmessern als Alleintätern. Die große Lüge war der Auftakt zu einem Projekt, das die Vereinigten Staaten und den Rest der Welt dramatisch verändert hat: mit dem “Patriot Act” verwandelten sich die USA endgültig in einen Polizei,-und Überwachungsstaat, und mit der einseitigen Kündigung des ABM-Vertrags wurde der außenpolitische Grundstein für die aggressive Ausweitung des US-Imperiums, die globale Full Spectrum Dominance gelegt.

Zum Jahrestag hat die iranische Nachrichtenagentur “Fars” hat mir einige Fragen über 9/11 gestellt – das Interview findet sich hier.

 

Der Begriff “Putin-Versteher”

wsdg-cover“Der Begriff Putin-Versteher kursiert seit gut zehn Jahren in den deutschen Medien, jedenfalls schon fast so lange, wie Wladimir Putin in Rußland regiert. Populär wurde er unter anderem durch einen Leitartikel von Spiegel-Redakteur Christian Neef, der 2011 in einer Überschrift von der »Arroganz der Putin-Versteher« sprach. Seither ist das Wort zum Selbstläufer geworden. Problematisch ist die Unterstellung, die damit transportiert wird – man dürfe jemanden wie Putin im Grunde gar nicht verstehen. Da ist zu fragen: Warum nicht? Denn natürlich bedeutet Verständnis nicht automatisch Zustimmung oder Akzeptanz. Verstehen geht aber einher mit einem Perspektivwechsel, also der Fähigkeit, sich gedanklich in das Gegenüber hineinzuversetzen, um dessen Motive zu begreifen. Wenn das nicht mehr möglich sein soll, dann regieren Ideologie und Verblendung. Insofern ist das gegenwärtige Niveau der Debatte nur zu bedauern.”

Mein Ko-Autor Paul Schreyer wurde von der “Jungen Welt” zu unserem neuen Buch befragt. Hier das ganze Interview.

 

PS: Der Verkauf des Buchs läßt sich eine Woche nach Erscheinen schon sehr gut an.  Auch die Kundenrezensionen bei Amazon sind äußerst positiv. Wenn das so weiter geht, könnte “Wir sind die Guten” nächste Woche in den einschlägigen Bestsellerlisten auftauchen.

08.09.14 18:57-Bildschirmkopie-2

Kein Hanf für Kranke

5272-DrugWarMein Kommentar aus der heutigen taz:

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Köln vom 22. Juli eingelegt, das einigen Schwerkranken den Eigenanbau von Cannabis zur Linderung ihrer Schmerzen erlaubt hätte. „Damit wird eine finanzierbare Behandlung mit Cannabisprodukten weiterhin unnötig hinausgezögert“, kritisiert der Mediziner Franjo Grotenhermen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin das Verhalten der Bundesregierung. „Es ist den betroffenen schwer kranken Patienten nicht zumutbar, dass sie jahrelang für ihr Recht streiten müssen.“

Um überhaupt eine Erlaubnis zu bekommen, statt des halb-synthetisch hergestellten Cannabiswirkstoffs Tetra-Hydro-Cannabinol (THC), der unter dem Namen „Dronabinol“ verschreibungsfähig ist, auch natürliche Cannabisblüten als Medizin erwenden zu können, mussten Patienten schon bis vor die höchsten Gerichte ziehen.

Seit 2009 ist das BfArM deshalb verpflichtet, in besonderen Fällen Ausnahmegenehmigungen zu erteilen. Etwa 200 Patienten können seitdem aus Holland importierte Hanfblüten über ihre Apotheke beziehen. Freilich zu einem Preis, der für viele Patienten nicht finanzierbar ist, weshalb sie den deutlich preisgünstigeren Eigenanbau vor dem Verwaltungsgericht erstritten.

Dass das Bundesamt gegen dieses Urteil vorgeht, macht einmal mehr deutlich, dass eine solche Behörde an einem Pharmastandort wie Deutschland weniger das Wohl des Patienten im Auge hat, sondern eher die Lobby der Industrie im Nacken. Sowie die gefühlte Abhängigkeit von einem (längst verlorenen) „war on drugs“.

Anders ist es nicht zu erklären, warum sich die Regierung hierzulande päpstlicher als der Papst des heiligen Drogenkriegs selbst, die USA, gebärdet. Dort können sich mittlerweile über eine Million Patienten mit der Medizin ihrer Wahl auf unbürokratische Weise selbst versorgen. Umso wichtiger ist es, mit der derzeit laufenden Petition an den Bundestag eine solche Reform endlich auch in Deutschland durchzusetzen.

P.S.: An zwei Konferenzen, an denen ich teilnehme – dem “Symposium “30 Jahre Nachtschatten” am kommenden und der “Entheoscience-Konferenz am Wochenende darauf –  werden u.a. die medizinischen Aspekte des Hanfs ein Thema sein. Weitere Infos zu diesen Veranstaltungen hier.