…und wieder da.

Und prima erholt und entspannt, um im allfälligen Wahnsinn nicht den Verstand zu verlieren.  Zumal dankenswerter Weise mittlerweile ja auch die klugen Köpfe der FAZ erkannt haben, dass ohne ein Ende der Schuldknechtschaft alle Rettungsschirme und Maßnahmen nur Kosmetik sind, und dass es an der Zeit ist, die Systemfrage zu stellen.  Soweit ist Mutti Merkel zwar noch nicht, aber ihre zumindest halbwegs klare Kante hat die britischen Casinobetreiber schon mal an den Katzentisch verbannt. Das ist schon mal was – und wenn die  Pleiteinsel, die  außer Finanzwetten nichts mehr Nennenswertes produziert, ganz aus der EU austritt wäre auch nicht allzuviel verloren. Wenn dann die Systemfrage gestellt und gelöst ist – es ist das Geld,- und Zinssystem, stupid! – und Britannien als letztes Land der Welt die Finanzcasinos dichtmacht, kann dann der Wiedereintritt wohlwollend geprüft werden…

Keineswegs wohlwollend ist indessen der Wiedereintritt einer intelektuellen Flachpfeife  in den öffentlichen Diskurs zu werten, der als diplomierter Schmierlappen und falscher Doktor eigentlich längst abgeschrieben war, dank willfähriger Staatsanwälte und Medien jetzt aber schon wieder gehyped wird. Und ein neues Pöstchen hat er auch schon, als Berater soll  Baron zu Googleberg seine Expertise in Sachen Internet künftig der EU-Kommission zukommen lassen. Würde man als Drehbuchautor einer Seifenoper diesen Plot über einen selbstgefälligen Poser abliefern, jeder Redakteur würde ihn rausstreichen: “Zu dick aufgetragen!” – die Wirklichkeit schreibt eben immer noch die besten Satiren.

Aber um die Systemfrage kommen wir dennoch nicht herum, weshalb die Occupy-Bewegung natürlich auch nicht aufhört. Denn es wird, nicht nur bei der FAZ,  in mehr und mehr Köpfen klar, dass Symptome nicht kuriert werden können, wenn der Fehler im System angelegt ist. Und dass Parasiten nur überleben können, wenn sie ihre Gier einschränken und zu Symbionten werden. Um das zu verstehen, muß kann keine ökonomischen Bücher lesen, sondern die Werke von Lynn Margulis, die am 22. November gestorben ist. Die in meinen Augen wichtigste Evolutionsbiologin seit Darwin hat in ihren Arbeiten gezeigt, dass der “Kampf ums Dasein” und das “Überleben des Stärkeren” nur die eine Seite der Evolutiondsmedaille darstellt. Die andere lautet Kooperation, Koevolution und Symbiose.

Ich bin dann mal weg…

…aber der hiesige Blogwart hat versprochen, ab & zu die Kommentare freizuschalten. Wenn also was Weltbewegendes passiert kann hier kommentiert werden. Dass mir selbst in den nächsten Wochen hoffentlich so ziemlich alles am sprichwörtlichen Arsch vorbei gehen wird, dafür hat die geneigte Leserschaft angesichts der herrlichen Destination sicher volles Verständnis. So um den 10. Dezember geht es hier dann heiter weiter.

To Big To Fail ? Occupy Prohibition!

Der “Guardian” hat am Sonntag mal wieder ein kämpferisches Editorial über das Scheitern des Drogenkriegs veröffentlicht –The war on drugs and the shameful silence of our politicians  – doch es wird, wie so viele redliche und faktengesättigte Analysen und Kommentare in den letzten Jahrzehnten, einmal mehr nichts nützen. Jeder weiß, dass der “war on drugs” aussichtslos ist, dass er mehr Schaden anrichtet als verhindert und die Opfer produziert, die er zu retten vorgibt . Mehr als 2,5 Billionen Dollar haben allein die USA in den letzten 40 Jahre ausgegeben, um diesen Krieg zu führen, mit dem Erfolg, dass heute mehr Drogen  als je zuvor konsumiert werden – und dennoch die  Budgets dieser bizarren “Drogenbekämpfung” jährlich weiter steigen. Warum ? Wie die Großbanken ist auch der Drogenhandel to big to fail, das Drogengeschäft ist “systemrelevant” – USA und NATO zahlen ihre Partner im Afghanistan-Krieg jetzt seit zehn Jahren  mit Heroin. In meinem  Buch “Die Drogenlüge – Warum Drogenverbote den Terrorimsus fördern und Ihrer Gesundheit schaden” wird diese Systemrelevanz u.a. mit einem Zitat des ehemalige CIA-Chefs William Casey verdeutlicht, der 1986 vor dem Untersuchungsauschuß der Iran-Contra-Affäre darüber aussagen mußte, warum sein Dienst den Großhandel mit Kokain ermöglichte:

“Meine Aktionen mögen als kriminell angesehen werden, weil sie zahllose Amerikaner zur Drogenabhängigkeit verdammen. Das ist mir egal. Jeder Krieg produziert Opfer. Grundsätzlich ist ein Krieg um so kürzer, je gewalttäiger er ist. Meine Wahl war entweder einem andauerenden Guerilla-Aufstand des Kalten Kriegs in Lateinamerika zuzuschauen, oder die verfügbaren Mittel zu nutzen um einen gewalttätigen Krieg von kurzer Dauer für die Demokratie zu finanzieren und zu führen. Ich stehe zu meinen Entscheidungen. Das Werkzeug ist Kokain. Der Trick ist zu verstehen, dass die Drogenkonsumenten die Freiheit der Wahl haben. Sie wählten die Droge. Und ich entschied ihre Gewohnheit zu benutzen um die Demokratie zu finanzieren, an der sich alle Amerikaner erfreuen. Und um diese Amerikaner vor der kommunistischen Bedrohung zu schützen, die an unsere Hintertür in Lateinamerika klopft. Um dies zu ändern muß der Drogenkonsument seinen gesellschaftlichen Beitrag leisten.”

Dieser “Beitrag” zur Finanzierung von “Demokratie” ist auch heute noch zu groß, um darauf zu verzichten –  weshalb CIA und NATO ihren Kombattanten weiterhin die Kanäle für das Drogengeschäft offenhalten – und gleichzeitg mit dem “Krieg gegen Drogen” dafür sorgen, dass die Gewinnspannen exorbitant bleiben. Denn nur dank der Illegalität werden aus einfachen Agrarprodukten wie Mohn oder Coca im Wert von 1000 $ die “Luxusprodukte” Heroin oder Kokain mit einem Endkundenpreis von 100.000 $. Kämen sie dahin zurück, wo sie einst herkamen – die Apotheke – wären es nur einfache und billige Arzneimittel. Und die Milliarden von Schwarzgeld, die über die noch immer nicht geschlossenen Schattenbanken in das legale Börsengeschäft fließen, könnten keine Krokodilfonds für illegale Kriege, Warlords und “Terroristen” “Freiheitskämpfer” füttern. Deshalb und nur deshalb wird die irrationale, kontraproduktive und sozial,-und gesundheitspolitisch destruktive Politik der Prohibtion aufrecht erhalten. “There’s no business like drugbusiness” – und wie die Finanzoligarchie muß diese Drogenherrschaft gebrochen werden. Geschäfte, die to big to fail sind, sodass die Allgemeinheit für ihre Verluste und Schäden aufkommen muß, darf es künftig nicht mehr geben: Occupy Prohibition!

Victory!

Während die Polizei Liberty Plaza in New York  und andere Occupy-Camps räumt, weisen die Aktivisten darauf hin, dass man zwar ein paar Zelte niederreißen kann, aber nicht eine Idee. Und die Kreativbolzen von Adbusters stellen in einem “Tactical Briefing” zwei mögliche Strategien vor:

STRATEGY #1: We summon our strength, grit our teeth and hang in there through winter … heroically we sleep in the snow … we impress the world with our determination and guts … and when the cops come, we put our bodies on the line and resist them nonviolently with everything we’ve got.

STRATEGY #2: We declare “victory” and throw a party … a festival … a potlatch … a jubilee … a grand gesture to celebrate, commemorate, rejoice in how far we’ve come, the comrades we’ve made, the glorious days ahead. Imagine, on a Saturday yet to be announced, perhaps our movement’s three month anniversary on December 17, in every #OCCUPY in the world, we reclaim the streets for a weekend of triumphant hilarity and joyous revelry.

Ich tendiere eindeutig zu #2. Denn schon jetzt ist “#Occupy” ein klarer Sieg gelungen – was den Gewinn der öffentlichen Meinung, die Mobilisierung kritischen Denkens, die Thematisierung des Geld,-und Finanzsystems betrifft.  Auch wenn der Winter mit Frost und Schnee einzieht – und  tausende #Schneemännern überall Occupy-Wache halten – wird die Idee nicht unterzukriegen sein. Der Kampf geht weiter.

Und vergib uns unsere Schulden…

Das Interview mit Margit Kennedy  über “Geld ohne Zinsen und Inflation”, das ich vor kurzem wiederentdeckt und verlinkt hatte, erschien 1986 in der Zeitschrift “Übermorgen”. Es hat dann doch etwas länger als zwei Tage gedauert, aber nach 25 Jahren ist das Thema dann auch in der FAZ angekommen, namentlich beim Herausgeber Frank Schirrmacher, der in der heutigen Sonntagszeitung über das Buch “Debt – The First 5000 Years” von David Graeber schreibt. Seiner Begeisterung ist anzumerken, dass er bei der Lektüre das eine oder andere Heureka-Erlebnis hatte und zum ersten Mal den unserem Geldsystem inhärenten Systemfehler erkannt hat:

“Graebers Text ist eine Offenbarung, weil er es schafft, dass man endlich nicht mehr gezwungen ist, im System der scheinbar ökonomischen Rationalität auf das System selber zu reagieren.Diese Tautologie hat in den letzten Monaten im Zentrum eines funktionsunfähigen Systems dazu geführt, dass praktisch alle Experten einander widersprechen und jeder dem anderen vorwirft, die Krise nicht zu verstehen. Diese enorme Entmündigung hat nichts mehr mit Rationalität, sondern mehr mit Intuition, nichts mehr mit Wissenschaft, sondern mit Theologie zu tun.”

Der Ausbruch aus diesem irrationalen Glaubenssystem, aus diesem Realitätstunnel, steht in der Tat an – dafür ist “#Occupy” weltweit angetreten und langsam aber sicher scheint es auch in die klügeren Köpfe sickern, dass mit Geldschöpfung aus Nichts kein stabiles Wirtschafstsystem geschaffen werden kann, sondern nur eins: eine zuerst “nur” verschuldete und dann defintiv versklavte Gesellschaft. Wer den Schirrmacher-Artikel gelesen hat kann sich die schwarze Magie der Geldschöpfung noch einmal in einem erhellenden Video zu Gemüte führen.

Kick Out The Jams, Motherfuckers!

Der Drogenkriegs-Unsinn hört einfach nicht auf. Gerade war ich mal wieder ein paar Tage in Amsterdam, wo die niederländsiche Regierung jetzt vorhat, Cannabis mit einem THC-Gehalt von über 15 % als “harte Droge” einzustufen. Danach würde ein Großteil des in den Coffeeshops verkauften Marihuanas unter ein Verkaufsverbot fallen. Zumindest für kurze Zeit, denn ebenso wie in den letzten Jahren die “hochprozentigen” Sorten zugenommen haben, würden dann eben wieder auch Sorten angeboten werden, die unter dem ominösen Grenzwert liegen. Grundsätzlich würde diese Regelung also nichts ändern, für die Verbraucher könnte sich dadurch immerhin der Vorteil ergeben, dass die Cannabinoidgehalte angegeben werden müssen. Aber an derart umfassendem Verbraucherschutz liegt der Drogenpolitik bekanntlich wenig – und so ist auch diese Maßnahme nur einmal mehr der Versuch, mit juristischen und bürokratischen Hürden das Rad zurück zu drehen und die Grower und Coffeshopbetreiber zu drangsalieren. Und wenn die Sache durchkommt den illegalen Import von Haschisch wieder anzukurbeln und das heimisch gewonnenen Gras in den Coffeshops zurückzudrängen. Also kontraproduktiv in jeder Hinsicht und einmal mehr eine weitere stumpfsinnige Maßnahme einer grundsätzlich verfehlten Politik.

Wie ja überhaupt  die Warnungen vor Cannabis mit hohen THC-Gehalt – das außerhalb Hollands auf den europäischen Märkten eine eher unbedeutende Rolle spielt – so etwas wie ein letztes Gefecht der Prohibitionisten ist. Nachdem ihnen sämtliche “Mörderkraut”-Argumente zerpflückt worden sind wird jetzt mit Vorliebe vor dem gefährlichen “Turbo”-Gras gewarnt, das man mit dem Stoff der Hippiezeit nicht mehr vergleichen könne. Daran ist wahr, dass es heute tatsächlich sehr viel THC-reichere Hanfsorten gibt als vor 40 Jahren, unwahr ist, dass sie dadurch “gefährlicher” geworden sind. Gefährlich ist vielmehr die Situation des Grau,-oder Schwarzmarkts, die keinerlei Schutz vor gefährlichen Beimischungen bietet und aufgrund fehlender Gehaltsangaben keine korrekten Dosierungen ermöglicht. Sowie der auch in Holland immer noch illegale und deshalb klandestine Indoor-Anbau, der auf schnellstmögliche Blüten-und THC-Produktion setzen muß. Deshalb, so erzählt mir ein erfahrener Hanf-Genetiker, werden für die Coffeeshops fast nur  schnelle Indica-Sorten auf Tempo produziert – Gras das eher “stoned” macht als “high”, was allein mit dem  THC-Gehalt wenig zu tun hat.

Über derlei Feinheiten hatten  wir schon 1994 gebrütet, als Jack Herer in der Jury des Cannabis-Cups war und wir drei Tage Zeit hatten unter den  besten neuen Sorten einen Favoriten zu küren. Wir hatten uns für die Blüten in Beutel Nr. 5 entschieden, wie auch die meisten anderen Juroren, denn diese Sorte, eine Züchtung der Sensi Seed Bank, gewann – und Sensi-Chef Ben Dronkers benannte sie nach dem Emperor of Hemp: Jack Herer. Sie ist heute nicht nur eine der beliebtesten Cannabis-Sorten in den Coffeeshops, auch bei den in den in Holland verschreibungsfähigen Hanfblüten aus der Apotheke handelt es sich um “Jack Herer”. Der THC-Gehalt ist auf der Dose mit 19,5% angegeben. Ein paar Krümmel, schadstoffarm per Vaporizer oder konventionell in Pfeife oder Joint, reichen – und…hui!!!! So muß Medizin wirken. Dass sie von einem Haufen Hippies in einem vernebelten Hotelzimmer in Amsterdam “entdeckt” wurde, mag zwar nicht den gesundheitsamtlichen Testmethoden entsprechen, aber hey: wer heilt hat recht. Und es ist eine gottverdammte Schande, dass Krebs,- MS,- Glaukom,- Schmerz,- und tausenden anderen Patienten in Deutschland diese ebenso wirksame wie unschädliche und preiswerte Medizin vorenthalten wird.

Zum 40. Mal jährt sich alsbald die Freilassung von John Sinclair, dem Autor, Musiker, Mitgründer der “White Panthers” und Manager der Proto-Punkband “MC 5”, den man 1969 wegen zwei Joints, die er an Undercover-Agenten weitergegeben hatte,  für zehn Jahre wegsperren wollte. Nach weltweiten Protesten und einem “Free John Sinclair”- Benefit, das Abbie Hofman, John Lennon, Yoko Ono, Stevie Wonder und andere Freunde organisiert hatten, kam er im Dezember 1971 frei.  Er ist bis heute on the road, in Amsterdam, in London oder in der (sterbenden) MotorCity Detroit, wo das Jubiläum seiner Freilassung dieses Jahr gefeiert  wird, mit vielen der Unterstützer von einst. Angesichts der gärenden, prä-revolutionären “Occupy”-Bewegung  ist der wütende Schrei, mit dem “MC 5” einst den Rock’n Roll in Rock’n Revolution transformierte – und mir als 15-jährigem sämtliche Nackhaare massierte – denn auch aktueller denn je: Kick Out The Jams, Motherfuckers!

Goldmans Griechenland-Coup

Die 650.000 Bankkunden, die in den vier Wochen ihre Konten bei den US-Großbanken abzogen, haben  insgesamt 4,5 Milliarden Dollar transferiert.   Die “Move Your Money” -Aktion  läuft weiter –  und #Occupy geht auch hier in die nächste Runde. Am Samstag werden in Berlin  und Frankfurt Regierungs,-und Bankenviertel umzingelt. Warum das – und mehr – nicht nur dort sondern überall notwendig ist,  hat Greg Palast am Beispiel Griechenland, dessen Volk von  einer korrupten Regierung und Goldman Sachs über den Tisch gezogen wurde,  so kurz und konzise beschrieben, dass wir es hier komplett zitieren:

Greece is a crime scene.  The people are victims of a fraud, a scam, a hustle and a flim-flam.   And––cover the children’s ears when I say this––a bank named Goldman Sachs is holding the smoking gun.
In 2002, Goldman Sachs secretly bought up €2.3 billion in Greek government debt, converted it all into yen and dollars, then immediately sold it back to Greece.
Goldman took a huge loss on the trade.
Is Goldman that stupid?
Goldman is stupid—like a fox. The deal was a con, with Goldman making up a phony-baloney exchange rate for the transaction.   Why?
Goldman had cut a secret deal with the Greek government in power then.  Their game:  to conceal a massive budget deficit.  Goldman’s fake loss was the Greek government’s fake gain.
Goldman would get repayment of its “loss” from the government at loan-shark rates.
The point is, through this crazy and costly legerdemain, Greece’s right-wing free-market government was able to pretend its deficits never exceeded 3 percent of GDP.
Cool. Fraudulent but cool.
But flim-flam isn’t cheap these days: On top of murderous interest payments, Goldman charged the Greeks over a quarter billion dollars in fees.
When the new Socialist government of George Papandreou came into office, they opened up the books and Goldman’s bats flew out.  Investors’ went berserk, demanding monster interest rates to lend more money to roll over this debt.
Greece’s panicked bondholders rushed to buy insurance against the nation going bankrupt.  The price of the bond-bust insurance, called a credit default swap (or CDS), also shot through the roof.  Who made a big pile selling the CDS insurance?  Goldman.
And those rotting bags of CDS’s sold by Goldman and others? Didn’t they know they were handing their customers gold-painted turds?
That’s Goldman’s specialty.  In 2007, at the same time banks were selling suspect CDS’s and CDOs (packaged sub-prime mortgage securities), Goldman held a “net short” position against these securities. That is, Goldman was betting their financial “products” would end up in the toilet. Goldman picked up another half a billion dollars on their “net short” scam.
But, instead of cuffing Goldman’s CEO Lloyd Blankfein and parading him in a cage through the streets of Athens, we have the victims of the frauds, the Greek people, blamed.  Blamed and soaked for the cost of it.  The “spread” on Greek bonds (the term used for the risk premium paid on Greece’s corrupted debt) has now risen to — get ready for this––$14,000 per family per year.

Das neue Buch von Greg Palast – Vultures’ Picnic: In Pursuit of Petroleum Pigs, Power Pirates, and High-Finance Carnivores – erscheint kommende Woche und verspricht mindestens so gut zu werden wie seine anderen Bücher.

 

Hallo RBB – noch ganz dicht ?

Die Broder-Brigaden haben mal wieder zugeschlagen, dieses Mal aber nicht in Form eines islamophoben Killers wie dem bekennenden Broder-Fan Anders Breivik, sondern in Form der Senderverantwortlichen des RBB. Die nämlich stellten ihrem Moderator Ken Jebsen, der seit zehn Jahren jeden Sonntag die Sendung KenFM auf Radio Fritz moderiert, gestern nach einigen Minuten das Mikrophon ab.  Der Grund:  Henryk Broder hatte sich telefonisch und per Blog beschwert, dass es sich bei Ken Jebsen um einen Antisemiten und Holocaustleugner handelt.
Das behauptet er – nach dem Motto “Alles Antisemiten außer Mutti”  – ja nun am laufenden Band und über jeden, der nicht seiner Meinung ist – dass nun aber schon ARD-Verantwortliche vor  einem notorischen Querulanten kuschen und vorausleilend zur Zensur schreiten, wundert dann doch. In einer email, die Broder als “Beweisstück” veröffentlichte,  hatte Jebsen geschrieben, dass “der Holocaust als PR” benutzt wird – was zwar eine Binsenweisheit ist,  vom RBB und seinem Stichwortgeber Broder aber als antisemtische Leugnung des Holocaust angesehen wird. Und da schaltet man den Jugendlichen in Berlin und Brandenburg  ihr “KenFM”, das mit seinem ultraschnellsprechenden Moderator und den  expliziten und kontroversen politischen Themen längst zur Kultusendung geworden ist, einfach mal ab. Und warum ? Weil ein islamophober Paranoiker und seine publizistischen Brigaden von “PI” und “Achse der Guten” in ihren Blogs die Auschwitzkeule schwingen. Hallo RBB – noch ganz dicht ? Reicht es nicht, das diese rassistischen Wirrköpfe und Ideologen die Stichworte für Massenmörder wie Breivik liefern ?  – oder stehen jetzt hier schon gebührenbezahlte Radiobeamte stramm, nur weil kleines dickes Broder mal  wieder “Antisemitismus” in’s Phone furzt ? Das kann doch wohl nicht wahr sein!

Oder doch ? Sind  die Botschaften scharfer Radiostücke wie  “Happy Birthday Terrorlüge”  auf KenFM doch zu wahr, um sie zu widerlegen und versucht man deshalb, den Überbringer der Botschaft zur Strecke zu bringen ?  Haben die “Überwachungsinstanzen der ARD”, die nach Ansicht der Broder-Brigadisten Raphael Gross schon versagt hatten, weil mich “Titel Thesen Temperamente” zu meinem neuen 9/11-Buch befragte, dieses Mal vorauseilend zugeschlagen ? Wo schon Palästinensertücher bei Piraten neuerdings als antisemtisches Statement gelten und der Nicht-Glaube an nicht vorhandene iranische Nuklearwaffen quasi als Holocaustleugnung,  scheint alles möglich. Auch dass ein durchgeknallter Haßprediger, der sich angesichts des Terrors seines Jüngers Breivik um nichts anderes als um die Ersatzteile seines Autos sorgt, Programmdirektor werden und veranlassen kann, dass einem langjährigen Moderator in der 545. Sendung einfach der Saft abgedreht wird.

Update: Wie soeben gemeldet wird, kann Ken Jebsen kommenden Sonntag wieder auf Sendung gehen.  Hoffentlich mit einer ordentlichen Entschuldigung der RBB-Intendanz und einer saftigen Abmahnung des für das Abschalten verantwortlichen Redakteurs.