Dass die Gesetze der Natur, der Logik und der Mathematik bei Terroranschlägen außer Kraft gesetzt werden können, ist spätestens seit dem 11. September 2001 bekannt, als Terroristen bekanntlich mit ZWEI Flugzeugen DREI Wolkenkratzer pulverisierten. Wenn das möglich ist – und so steht es zu 9/11 in jedem Lexikon – können natürlich auch ein paar Hobbytaucher zentnerweise Sprengstoff in 80 Metern Tiefe montieren und die Nordstream-Pipeline zerstören. Dass es so gelaufen ist, hat die Welt aber nur erfahren, weil sie ihre gemietete Yacht unbesorgt und ungereinigt – mit Sprengstoffspuren am Klapptisch – zurückgegeben haben. Was militärischen Profis sicher nicht passieren würde, bei Unterwasserfreunden einer “pro-ukrainischen Gruppe” (New York Times) aber schon mal vorkommen kann. Und jetzt dank des nachweislich besten Ermittlers aller Zeiten – Kommissar Zufall – gerade noch rechtzeitig bekannt worden ist, um die Story von Seymour Hersh zu kontern, nach der us-amerikanische Dienste und ihre militärischen Spezialkäfte die Operation durchgeführt haben. Was sie “unter Freunden” gegenüber ihrem wichtigsten “Partner” in Europa selbstverständlich niemals tun würden. Fanatischen “Pro-Ukrainern” ist es aber jederzeit zuzutrauen, sie wollen den russischen Invasoren größtmöglichen Schaden zufügen. Warum sie dann aber eine ohnehin schon gestoppte Pipeline gewählt haben, und nicht eine der vielen anderen Röhren, über die Russland Öl und Gas in alle Welt verkauft, bleibt ein Rätsel. Ebenso wie die Frage, warum sie sich eine der tiefsten Stellen der Ostsee für ihre Aktion ausgesucht haben, obwohl sie auf dem kleinen Boot mit 75-PS-Hilfsmotor keine Ausrüstung für so tiefe Tauchgänge (Dekompressionskammer) transportieren konnten; oder warum ein angeblich “pro-ukrainisches” Superteam beim Bootsverleih mit gefälschten Pässen angeblich “Spuren in die Ukraine” gelegt hat. Dass die von den großen “Investigationsteams” der Großmedien zusammengestrickte Segelschiff-Story eine “False Flag” ist, ein Roter Hering, mit dem Ablenkung und Verwirrung gestiftet werden soll, liegt nahe – ordentliche Beweise für die Geschichte sollte also niemand erwarten. Wahrscheinlicher ist, dass sich bei Sy Hersh noch weitere Whistleblower melden und er einen Bericht nachlegt…
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Jenseits der Scheingefechte im Krieg der Narrative fordert der reale Krieg täglich hunderte weitere Menschenleben, ein Waffenstillstand und Verhandlungen sind nicht in Sicht. Dass und warum ein Krieg für die Ukraine wegen der russischen Übermacht aussichtslos ist, habe ich in diesen Notizen immer wieder thematisiert, ebenso wie die illusionären Meldungen von einem militärischen “Sieg der Ukraine”. Langsam scheint das in den Medien durch zu sickern, die wie die Washington Post die Realität nicht länger leugnen können. Wenn – so “El Pais” – die Feuerkraft der russischen Artillerie an der Front um Bakhmut 10:1 überlegen ist, müssen auch die Opferzahlen in einem ähnlichen Verhältnis stehen – ein überlebender US-Söldner berichtete gegenüber “Newsweek”, dass die durchschnittliche Überlebenszeit an der vordersten Frontlinie vier Stunden beträgt. Dass Erich Maria Remarques Anklage sinnlosen, barbarischen Abschlachtens (“Im Westen Nichts Neues”) gerade dank vier Oscars noch weltberühmter wird als ohnehin schon, macht einen Sinn, wenn sofort Verhandlungen beginnen und die Kämpfe beendet werden. Solche Filme anzuschauen und gleichzeitig von “Abnutzungskrieg” zu sprechen und Waffen zu liefern ist perverser Zynismus.
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Auch der Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen, der gegen Präsident Putin vom Internationalen Strafgerichtshof ICC in den Den Haag erlassen wurde, würde Sinn machen, wenn dieses Gericht als neutrale Institution nicht nur für ausgewählte, sondern für alle Kriegsverbrecher zuständig wäre – oder ihr zumindest die Auswahl überlassen ist. Als das ICC sich die Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan vornehmen wollte, waren die “Ermittlungen” sehr schnell zu Ende und den Staatsanwälten wurde mit Sanktionen gedroht. Weil weder die USA noch Russland dieses Gericht anerkennen, haben weder Putin noch Biden oder Obama juristischen Konsequenzen zu fürchten, symbolisch aber hat sich das ICC mit diesem Haftbefehl einmal mehr blamiert, als Gericht einer “regelbasierten internationalen Ordnung”, deren Regel nichts anderes als der “Doppelstandard” ist. Denn wer als Kriegsverbrecher seit 1945 schon mehr als 20 Millionen Tote auf dem Gewissen hat, ohne dafür zur Verantwortung gezogen werden; und wo es ein Verbrechen ist, als Whistleblower Kriegsverbrechen anzuzeigten ist leider bekannt. Der Haftbefehl gegen Putin – pünktlich zum 20. Jahrestag des US-Überfalls auf den Irak übrigens – ist nicht mehr als ein PR-Stunt.
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“Das russisch-chinesische Joint Statement, das die Präsidenten Putin und Xi am 4. Februar 2022 unterzeichneten, hat nicht nur die militärische Allianz zweier Atommächte geschmiedet, sondern auch eine nie dagewesene Kooperation zwischen dem rohstoffreichsten und dem bevölkerungsreichsten Land der Erde. Dass dieser weltpolitisch höchst relevante Pakt den westlichen Medien kaum mehr als eine Kurzmeldung wert war, kann einmal mehr als Beispiel für exzeptionalistische Ignoranz und Arroganz des Imperiums gelten. Sollte China morgen in den Wirtschaftskrieg einsteigen und Sanktionen gegen die USA beschliessen, können Apple &Co. nichts mehr liefern, im Walmart bleiben 80% der Regale leer und im Silicon Valley gehen die Computerchips aus, weil es für das Palladium und Neongas zur Herstellung von Halbleitern, Lasern etc.pp. aus Russland keinen Ersatz gibt. So wie in Europa keinen schnellen Ersatz für russischen Stahl und unverzichtbare Mineralien, was die Produktion von Autos extrem verteuert, die sich aber wegen astronomischer Spritkosten mangels russischem Öl und Gas ohnehin kaum noch jemand leisten will. Willkommen im NATOstan-Krieg gegen den Rohstoffriesen und den Produktionsriesen des Planeten – und bei der unschönen Aussicht, dass nordkoreanische Verhältnisse eher den abgehängten europäischen Kolonien des Imperiums blühen als den Russen und Chinesen. Und dass der totale Wirtschaftskrieg, den NATOstan ausgerufen hat, genauso wenig zu gewinnen ist, wie der militärische Krieg in der Ukraine. Deshalb glaube ich, dass wir gerade das Ende der unipolaren Welt erleben, den Anfang vom Ende des “amerikanischen Jahrhunderts” und eines Reiches, das wie alle Imperien der Vergangenheit an Größenwahn und Überdehnung zu Grunde geht.”
So stand es hier vor einem Jahr (Notizen *3, 16.3.2022). In dieser Woche werden Xi und Putin in Moskau erneut zusammentreffen, ihre Kooperation vertiefen und weiter an der multipolaren Welt jenseits von NATOstan und der westlichen Finanzhegemonie bauen. Nachdem China mit der Installation und Moderation der Friedensverhandlungen zwischen Iran und Saudi-Arabien einen geopolitischen Coup sondergleichen landete, hat es gleichzeitig Schluss mit höflicher, asiatischer Zurückhaltung gemacht und gegenüber Washington die diplomatischen Samthandschuhe abgelegt. Ein Papier des chinesischen Außenministeriums vom 20. Februar (“Die US-Hegemonie und ihre Gefahren”) nimmt kein Blatt mehr vor den Mund, um den größten globalen Kriegstreiber anzuklagen, und Außenamtsspecherin Mao Ning antwortet auf Fragen von Reuters und Bloomberg in einem harschen Sound, der auf dem diplomatischen Parkett so aus China eigentlich noch nie ertönte. Gleichzeitig sorgen Chinas erfolgreiche diplomatische Züge auf dem geopolitischen Schachbrett im Mittleren Osten für Panik in Washington und London, dass es Peking gelingen könnte, Frieden zwischen Moskau und Kiew auf den Weg zu bringen.
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“Wie bei Corona, wie beim Ukrainekrieg, so verschwindet auch beim Thema Klimawandel jede Rationalität hinter einem hysterischen Notstandsmoralismus. Pausenlos erklärt man uns, die CO2-Emissionen würden in absehbarer Zeit die Erderwärmung auf über 2, wenn nicht gar 4 Grad anheben, mit katastrophalen Folgen für die Menschheit.
Sehr gerne vergisst man dabei, dass nur etwa 4 Prozent der jährlichen Emissionen den Menschen zu verdanken sind. Der Rest ist ganz natürlich und vor allem notwendig für das Leben auf Erden. Es wird behauptet, seit der Industrialisierung, also etwa seit Mitte des 19. Jahrhunderts, steige die Temperatur kontinuierlich. Übersehen wird dabei, dass trotz heftigen CO2-Ausstoßes Anfang des 20. Jahrhunderts die Temperatur zwei Jahrzehnte lang versunken ist. Und im Übrigen gab es in den letzten zwei Jahrtausenden mehrfach erhebliche Temperaturschwankungen.
Die Römer konnten in Sandalen über die Alpen marschieren, Gletscher gab es damals nicht. Und um das Jahr 1100 pflegten die Kölner im Sommer den Rhein trockenen Fußes zu überqueren.
Es gibt zahlreiche Erklärungen für den relativ geringfügigen Temperaturanstieg der letzten Jahrzehnte, doch für die herrschende Klimapolitik gibt es nur eine Erklärung: der menschengemachte CO2-Ausstoß. Und darauf fußen auch die Modellierungen, die eine erhebliche Erderwärmung in den nächsten Jahrzehnten prophezeien. Das sind aber reine Computersimulationen. Abgesehen davon, dass diese auf hochproblematischen Daten beruhen, gilt das globale Klima als ein derart komplexes Gebilde, dass es durch Modellierungen dieser Art nicht vorhergesagt werden kann. Das belegen Dutzende von entsprechenden Vorhersagen, die sämtlich nicht eingetroffen sind. Bleibt die Frage: Was will die herrschende Klimapolitik wirklich?”
Mit Walter van Rossum, dem Physiker Werner Bergholz und dem Wirtschaftsprofessor Christian Kreiß habe ich auf Rubikon über die Klima-Hysterie – und über die “Klimalügner” auf beiden Seiten – diskutiert
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Soeben erschienen:
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt , Fifty-Fifty (2022), 288 Seiten, 20 Euro
Der internationale Bestseller über die Geschichte und Hintergründe des Ukraine-Kriegs:












