3. JT 114: Der große Disruptor

Deutschland hat gewählt und jetzt wird alles gut – aber es wird noch gezählt. Kriegen wir bald Neuwahlen? Außerdem: In den ersten vier Wochen seiner Amtszeit hat Donald Trump ordentlich Staub aufgewirbelt und treibt die Eurokraten zur Verzweiflung. Und die Geier stehen schon Schlange: Wer erbeutet die kostbaren Bodenschätze in der Ukraine? Darüber reden Robert Fleischer, Dirk Pohlmann und Mathias Bröckers in der  114.Ausgabe des 3.Jahrtausend

Real Game of Thrones: VASALLEN, VERLIERER UND EINE VISION

In der lange Geschichte der Kriege und Koalitionen unter den Königreichen, in der die Zeiten eher gemächlich und nach halbwegs vorhersehbaren, bekannten Mustern verliefen, landete die Welt bekanntlich immer wieder aber  auf sogenannten “Ereignisfeldern”. Also in Phasen, in denen völlig unerwartet ganz viel auf einmal geschieht. Mit dem zweiten Amtsantritt von König Donald  scheinen die Zeitläufe wieder auf einem solchen Feld gelandet zu sein, denn auf dem geopolitischen Schachbrett hat sich in vier Wochen schon mehr verändert als in den vier Jahren zuvor.

Ein einziges Telefongespräch hatte die Verhältnisse zum Tanzen gebracht und den Vasallen des Imperiums klar gemacht, was sie waren und was sie sind: Vasallen des exzeptionalistischen Königreichs. Als solche sind sie zum Gehorsam und zum Kriegsdienst  für ihren Herrn verpflichtet, dessen Schutzrecht sie dafür genießen und die Gewinne aus dem ihnen als “Lehen” – heute würde man sagen “im Leasing” –  überlassenen Lands in der Regel behalten dürfen. Wenn freilich ihr Lehnsherr in Finanznot gerät und etwa Lösegelder für ihn aufzubringen sind, weil er in Gefangenschaft geraten ist, werden die Vasallen stets  zur Kasse gebeten. Auch wenn sich im Laufe der Jahrhunderte einiges an den Vertragsstrukturen geändert hat, gelten diese Grundregeln des Vasallentums bis heute. Auch wenn einem Vasallenstaat mittlerweile  auf dem Papier “Souveränität” zugesprochen wird, kann er keineswegs frei und selbstständig darüber entscheiden, mit wem er Handel reibt, Kontakte unterhält, oder  freundschaftlichen und kulturellen Austausch pflegt. So musste bekanntlich die deutsche Königin Angela zulassen, dass ihre sämtlichen Telefonate von Lauschern des Imperiums abgehört wurden und ihr Nachfolger Olaf mit ergebenem Grinsen hinnehmen, als Sleepy Joe in Washington ankündigte, ihm die lebenswichtige Energieader “Nordstream” zu kappen.

Was dann auch geschah, mit einer gewaltigen Explosion, die man nur mit sehr großer Vasallentreue auf sich beruhen lassen konnte, denn ohne günstiges Gas und Öl aus Russland ist die blühende Industrielandschaft Deutschlands dem Untergang geweiht. Doch Olaf tat keinen Mucks,  die Verantwortlichen für den größten Terroranschlag in der Geschichte seines Landes zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen, denn bald schon kam heraus, dass sie von König Sleepy Joe beauftragt waren.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte den Deutschen und den anderen europäischen Ländern ihr Vasallenstatus völlig klar werden müssen: mit einem Imperium, das einem die wichtigste Energieader zerschneidet, lebt man nicht in einem vertraglich geregelten Dienstverhältnis – man ist kein “Freier” mehr, wie die Fürsten und Provinzherrscher, die sich als Vasallen einer höheren Macht verpflichtet hatten –  sondern rechtloser Sklave. Doch weder von König Olaf noch sonst jemandem  kam ein deutliches “Ja, aber…!” unter Hinweis auf die auf dem Papier stehende “Souveränität”  des Landes, er  küsste weiter die Stiefel,  von denen er getreten worden war. Wer freilich derlei  sklavische Untergebenheit beim Namen, nämlich  als Vasallentum benannte, musste damit rechnen, als “Rechtsextremist”  diffamiert zu werden.

Letzteres ist indessen für einen anderen Vasallen des Imperiums  keinerlei Diffamierung, denn der als das “Grüne T-Shirt” und neuerdings auch als “ungewählter Dikator” bekannte König Wolodymyr konnte den ukrainischen Thron bekanntlich nur mit Hilfe rassistischer Rechtsradikaler besteigen, die auch als  “Banderisten” bezeichnet werden,  wobei die unsichtbaren Meister aus Langley und London  – “CIA” und “MI6” – Regie geführt hatten. Wie im vorigen Kapitel schon erwähnt,  scheint der Ex-Komiker als Präsident mittlerweile einem größenwahnsinnigen Caesarenwahn verfallen, was Beobachter auf den chronischen Gebrauch kolumbianischen Marschierpulvers zurückführen, und  ist noch viel weniger als die europäischen Kollegen in der Lage, seinen Status als Vasall eines Imperiums zu erkennen. Er hat begonnen, die Hand, die ihn füttert, zu beißen und König Donald beleidigt. Für die Behauptung, der Imperator würde in einem “russischen Desinformationsraum” leben,  hätte man ihn in alten Zeiten wahrscheinlich gefesselt zum Thron geschleift und die Zunge rausgeschnitten, so aber sind seine Tage definitiv gezählt und wenn er sich absetzt, sollte er seine Villa in Florida als Fluchtort besser streichen.  Wobei auch die anderen Destinationen mit seinen Domizilen demnächst möglicherweise mit Beschlagnahmung rechnen müssen. Denn auch wenn Donalds Kontrolleure der Regierungsausgaben  noch längst nicht alles gesichtet haben,  hat ihr Chef, der Ultrareiche Elon, jetzt schon deutlich gemacht, was dieser Krieg in der Ukraine ist und warum er geführt wird:  es ist die “größte Korruptionsmaschine aller Zeiten”. Und eine gigantische Geldwaschanlage, denn angeblich wurden schon sagenhafte 50 Milliarden Dollar entdeckt, die aus der Ukraine auf Konten in der Karibik gelandet sind. Auf welche Strohmänner oder Tarnfirmen diese Konten laufen ist derzeit zwar noch nicht bekannt, dass hinter dem einen oder anderen  das “Grüne T-Shirt” steckt darf aber begründet  angenommen werden.

Wenn das bald aufgeklärt ist, dürfte sich sich auch die Aufregung der anderen Vasallen über Donalds Wortwahl – er hatte (nicht zu Unrecht) Wlodymyr einen “ungewählten Diktator” genannt – schnell  wieder legen; ebenso wie die Aufregung darüber, dass Donald sich das in das Projekt Ukraine investierte Geld in Form von Rohstoff-Tributen zurückholen will.
Etwas länger dürfte es mit der Akzeptanz einer Wortwahl dauern  die an Donalds Hof und in der externen Kommunikation neuerdings gepflegt wird: man spricht nicht mehr von “russian aggresion” oder “un-provoziertem Angriffskrieg”. Mit diesen Vokabeln war das Publikum jahrelang überschüttet worden, weil es so gut wie keine Nachricht über den Konflikt ohne das Wort vom  “russischen Angriffskrieg” gab und man mit jeder Rede ohne dieses Bekenntnis sofort Gefahr lief, als “Russlandversteher” disqualifiziert zu werden.

So war es ja auch der tapferen Tulsi ergangen, die jetzt die Aktivitäten der unsichtbaren Meister kontrolliert und König Donald bei ihren täglichen “Briefings” genannten Berichten über die Lage auf dem geopolitischen Schachbrett offensichtlich mit realitätsnahen Informationen versorgt, nachdem sein dementer Vorgänger jahrelang mit Märchen über ein schwaches Russland und seine bevorstehende Niederlage gefüttert worden war. Die von allen Herolden und Lautsprechern über sämtliche Kanäle in ganz NATOstan verbreitet wurden und vor allem in Deutschland so begeistert aufgenommen wurde, das man sich sofort zum größten Sponsor des Kriegs aufschwang.
Inwieweit für das russophobe, kriegsgeile Hyper-Vasallentum der Deutschen eine Art Wiederholungszwang des großväterlichen Mords an 26 Millionen Russen oder Revanchismus an der siegreichen Roten Armee verantwortlich war, müssen die Psychohistoriker künftig noch klären. Dass es sich dabei aber nicht nur um leichte Verwirrungen, sondern um tiefer sitzende Mentalstörungen handeln muss, machte zuletzt die amtierende, als “360-Grad-Annalena” bekannt gewordene Außenministerin deutlich, mit der Forderung, den Krieg unbedingt weiter zu führen, weil sonst der Russe morgen quasi am Brandenburger Tor steht.  Da die Ansicht der  vom Trampolin ins Außenamt gehupften deutschen Chefdiplomatin  auch von vielen ihrer EU-Kollegen geteilt wird, scheint unter den Vasallen des Imperiums so etwas wie ein epidemisches Schizophrenie-Syndrom verbreitet: der Feind – gerade noch schwach, wirtschaftlich ruiniert, militärisch unfähig und dem Niedergang geweiht – ist plötzlich mächtig, ultrastark und droht  uns morgen zu fressen wie der Wolf das Rotkäppchen. Auch Frankreichs abgewählter König Emanuel  will gerne weiter Napoleon spielen und findet Donalds Entscheidung falsch, den Irrsinn zu beenden.

Solange die europäischen Vasallen nicht aus ihrer Märchennarkose aufwachen, solange sie  die neue Realität auf dem Schachbrett nicht wahrnehmen wollen,um ihre Position und möglichst aussichtsreiche nächste Züge zu erkennen, graben sie sich  nur tiefer in der Versenkung, in die sie bereits gestürzt sind. Das liegt zum einen natürlich an dem bedauerlich inkompetenten und korrumpierten Regierungspersonal an den Königshöfen Europas, das aber zum anderen nur agieren kann, weil eine umbarmherzige Maschine den Untertanen diese Märchen als unbestreitbare Realität regelrecht einbläut und jeden Widerspruch als “staatsfeindliche Hetze” verfolgt. Selbst wenn zu Zeiten der sogenannten “Hochheiligen Inquisition” ein Prälat oder Bischof einmal als “Schwachkopf” bezeichnet wurde, kam es nicht gleich zu Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmen, wie es mittlerweile in Deutschland Brauch geworden ist.

Eingeengte Denkräume, desinfizierte Meinungskorridore, hermetische Diskurskontrolle – in einem Klima, in dem  sogenannte “Querdenker” bekanntlich aus der Klasse der kreativen Visionäre, Pioniere und Ideengeber in die von Störenfrieden und Ungeziefer abgestuft wurden, ist es fraglos schwierig, über den Tellerrand hinaus und gegen den Strich zu denken. In einer solchen Situation kann dann oft nur noch ein Blick von außen, ein Perspektivwechsel helfen, die eigene (Betriebs-)Blindheit zu überwinden und Lösungswege aufzuzeigen. Und das hat ein Weiser aus dem fernen Signapur  getan, der als Diplomat und Professor unter dem Namen Kishore Mahubani bekannt ist, und “die drei undenkbaren Schritte” genannt, die aus der Sackgasse hinaus führen:  1) Europa sollte aus der NATO austreten 2) Es sollte mit Russland ein Strategiepaket über Handel und Wandel vereinbaren und 3.) Eine strategische Partnerschaft mit China anstreben, um seinen langfristigen geopolitischen Alptraum von Migrantenmassen aus Afrika abzuwenden und die dortigen Ökonomien zu entwickeln.

Der Plan klingt genial, aber weil Europa nicht mit einer Stimme spricht und die EU aus 27 Königreichen besteht,  scheint seine Umsetzung schwierig. Doch in diese Richtung zu denken ist unverzichtbar, denn auf mehr  Rüstung, Konfrontation und Krieg  zu setzen, ist keine Strategie, sondern nichts anderes als ein Selbstmordkommando. Keines der einst weltbeherrschenden europäischen Reiche hat auf dem geopolitischen Schachbrett noch wirklich etwas zu melden, die EU steht vor der Implosion  weshalb sie bei den Verhandlungen über die großen Fragen angemessen am Katzentisch zu sitzen hat.
Von dort jetzt aber nur zu Jammern, zu Jaulen, auf den bösen Donald, den ultrabösen Wladimir zu schimpfen und sich ohne Plan B empört aufzuplustern, ist dumm und falsch. Vielmehr gilt es, auch wenn es schwerfällt, sich mit der künftigen Nebenrolle im “Great Game” nicht nur abzufinden, sondern sich damit anzufreunden:  Dass es doch sein Gutes hat, wenn Donald sein Militär aus Europa abzieht, dass Wladimir kein Monster ist, das uns deshalb fressen wird,  dass sich ein, zwei, viele europäische Reiche als blockfrei und militärisch neutral erklären und eine solche “Helvetisierung”  nach Vorbild der Schweiz in ganz Europa um sich greifen und NATOstan sich in Wohlgefallen auflösen könnte – und keiner der Großen Drei hätte etwas dagegen hat. Kurz: dass sich für Europa  viele Möglichkeiten und Chancen  ergeben, wenn es die Nebel des Kriegs vertreibt, das alte Blockdenken hinter sich lässt und sich der neuen globalen Wirklichkeit stellt. Das 21. Jahrhundert wird multipolar!


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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

 

 

 

Real Game of Thrones: HIC JALTA, HIC SALTA

Wir hatten in unserer Chronik der Thronkämpfe und Kriege ja schon auf die Entwurfsskizze verwiesen, die aus den Ateliers der Maler an Donalds Hof durchgesickert war und als Vorlage für das Prachtgemälde “Jalta 2025” dienen soll, dass der König angeblich schon in Auftrag gegeben hat. Achtzig Jahre zuvor, im Februar 1945, hatten sich bekanntlich die Könige Russlands, Amerikas und Englands, die die Armeen des deutschen Nazi-Königs Adolf besiegt hatten,  in dem prächtigen Badeort Jalta auf der Halbinsel Krim getroffen, um die künftige Friedensordnung zu vereinbaren. Auch wenn die letzten Getreuen Adolfs auf Befehl ihres “Führers” weiter Widerstand leisteten und es noch einige Wochen dauern sollte, bis die russische Armee auch die Hauptstadt Berlin erobert hatte, stand die Niederlage fest und die Siegermächte berieten, wie sie die Beute untereinander aufteilen. Auch wenn die Verhandlungen damals nicht von ehrlicher, fairer Freundschaft und Wille zur Kooperation getragen waren und sich bekanntlich ein Jahrzehnte währender sogenannter “Kalter Krieg” anschloss, bescherte diese Konferenz den europäischen Ländern eine Phase der Waffenruhe und des Friedens, wie sie auf dem Kontinent schon lange nicht mehr vorgekommen war.
Erst 1999 fielen wieder Bomben und Raketen auf Europa, als man im exzeptionalistischen Königreich beschloss, Serbien zu bombardieren, um dort den größten auswärtigen Militärstützpunkt, “Bond Steel” genannt, zu errichten. Als ein General später gefragt wurde, warum man ein friedliches, weitgehend unbewaffnetes Land bombardiert, meinte er, man hätte damals in Jalta “vergessen”, dass man dort einen Stützpunkt braucht, um  in Osteuropa militärisch aktiv  und  sich gegen Russland “verteidigen” zu können. 

Das Ergebnis dieser “Verteidigung” war dann weiteres Vorrücken von NATOstan Richtung Osten und in der Folge ein gewaltsamer Putsch in der Ukraine mit anschließendem Bürgerkrieg, dem Russland mit seiner “Militäroperation” genannten Invasion ein Ende setzen wollte. Das wäre bekanntlich schon nach wenigen Wochen möglich gewesen, als man sich in Istanbul auf einen Friedensschluss schon fast geeinigt hatte, doch das anglo-amerikanische Imperium in Gestalt des ungekämmten Ex-Premiers Boris aus London versprach dem “Grünen T-Shirt” in Kyyyw  Berge von Waffen und Geld und überredete ihn zum Kampf bis zum letzten Ukrainer. Dass sich der politisch unerfahrene Ex-Komiker, angetrieben von den Anhängern des Nazihelden Bandera in seinem Regime, auf diesen Deal mit dem Imperium eingelassen hat, wird in den ukrainischen Annalen somit als die selbstverschuldete Großkatastrophe eingehen, die das Land zerrissen und mindestens eine Million Ukrainer das Leben gekostet hat. 

Dass König Donald dem Krieg nun endlich ein Ende setzen und mit dem Kollegen Wladimir direkt über einen Frieden verhandeln will, ist überall auf der Welt mit einem gewissen Aufatmen zur Kenntnis genommen worden. Außer bei den europäischen Vasallen, die noch immer nicht registriert haben, dass auf der transatlantischen Brücke der Wind gedreht und der Imperator in Sachen Krieg den Kurs gewechselt hat – sowie bei dem vom Volksschauspieler (“Diener des Volkes”) zum Präsidenten und Diktator mutierten Regimechef in Kyyyw, der sich fürs Fernsehen gerade nochmal kräftig aufgepulvert hat und verkündete, dass er sich von Donald und Wladimir “nichts diktieren” lässt. Was zeigt, dass der Ex-Komiker  mittlerweile einem schweren Caesarenwahn anheim gefallen ist, worauf König Donald ihn  denn auch mit deutlichen Worten  umgehend abservierte  und dem “ungewählten Diktator” empfahl besser schnell zu verschwinden. Falls ihn seine Banderisten nicht vorher noch aufknüpfen scheint auch diese Tragödie – wie so oft in der Geschichte der Tragödien – nicht mit einem tragischen Helden zu enden, sondern mit einem “Grünen T-Shirt” als größenwahnsinnigen Irren: als Farce.

Nichts anderes als eine groteske Farce war es auch, als der Leiter der Münchner (Un-)sicherheitskonferenz zum Abschluss in Tränen ausbrach – nicht wegen der Leichenberge in der Ukraine oder dem völkermörderischen Schlachten in Gaza, nicht wegen dieser barbarischen Kriege, sondern weil Frieden ausbrechen könnte, trauerte er. So wie die EU-Pudel und Chihuahuas, die gern weiter mit den großen Hunden pissen wollen und jetzt merken, dass sie allein kein Bein hochkriegen. Bei ihren Beratungen in Paris kam denn auch nichts heraus, außer dem König von Klein-Britannien, der militärisch kaum etwas zu bieten hat,  ist niemand bereit, eigene Krieger in die Blutmühle Ukraine zu schicken. Zumindest ein wenig Verstand scheint insofern bei den EU- und NATOstan-Oberen eingekehrt, zusammen mit der wachsenden Einsicht, dass es nicht mehr um das Erreichen eines Siegs, sondern um die Verwaltung einer Niederlage geht.

Auch wenn in Deutschland tollwütige Zwergpinscher –  wie  ein “Kriegsgewitter” genannter CDU-Kracher und das DummDumm-Geschoß von der FDP   – sich mit ihrem Gekläffe noch eine Weile  lächerlich machen, auch wenn sämtliche  Herolde und Lautsprecher, die drei Jahre für Krieg und Waffen getrommelt  und ihr Publikum mit Propaganda gefüttert haben,  auch wenn diese Mitschuldigen an dem ganzen Kriegsdesaster noch keine brauchbaren Textbausteine für die Wende in ihrem Kommentariat parat haben – der Ball der Bellizisten ist zu Ende. Und das – so ergab eine intuitive Blitzumfrage – finden die allermeisten Leute in sämtlichen Königreichen “gut” oder “sehr gut”.

Das Telefonat von Donald und Wladimir vor einigen Tagen war das erste Gespräch “unter Erwachsenen”, das die beiden Großmächte seit drei Jahren miteinander geführt haben; das folgende Treffen ihrer hochkarätigen Delegationen in Ryad die erste “vertrauensbildene Maßnahme”, auf diesem Weg weiter zu gehen, die stark geschrumpften Botschaften in den jeweiligen Hauptstädten wieder für echte Diplomatie zu aktivieren und die Gespräche zügig fortzusetzen. Auch wenn dies nur ein allererster Schritt war und es noch viel Geduld braucht, weil tiefsitzendes Misstrauen, ein langjähriger Krieg und kommunikative Eiszeit sich nicht über Nacht in Wohlgefallen auflösen – für die  Völker der Welt ist es eine wunderbare Nachricht, dass die beiden größten Kriegsmächte der Erde an einem Tisch sitzen und über Frieden verhandeln. Und dass es dabei nicht nur um einen kurzen Waffenstillstand in der Ukraine geht, sondern um nachhaltige Lösungen, einen dauerhaften Interessenausgleich und die “Win-Win”-Möglichkeiten künftiger Zusammenarbeit.

Zu “ihrer Überraschung”  hatte die Delegation Donalds in Ryad zum Beispiel vernommen, dass ihrem exzeptionalistischen Königreich durch die Sanktionen  auf dem russischen Markt bereits sagenhafte 300 Milliarden Dollar entgangen sind, was  den “Dealmaker” und Geschäftsmann Donald mit Sicherheit hellhörig macht. Auch was seine Pläne für den friedlichen Ankauf Grönlands und die Erschließung der arktischen Bodenschätze betrifft, kann er diese zusammen mit Wladimir  – und dessen ultrastarken Eisbrechern – viel leichter umsetzen als gegen ihn. Und so weiter – es gibt genügend gemeinsame Interessen, die in den nächsten Tagen und Wochen auf den Tisch kommen werden, und  bei einem Erfolg der Verhandlungen – Inshallah!  So Gott will!- zu  einer neuen Weltordnung führen könnten, dem Beginn einer neuen multipolaren Welt.
Nachdem König Xi aus dem Reich der Mitte die Einladung Wladimirs schon angenommen hat, den 80. Jahrestag des Sieges über Adolfs Nazi-Armeen  am 9.Mai in Moskau zu feiern, könnte es  – so zumindest die Sweet Dreams der eurhythmischen Ultra-Optimisten in vielen Ländern – dazu kommen, dass auch König Donald noch dazustößt. Und als Bombastus Maximus – wie der Prahlhans in der berühmten Fabel von Aesop –  tatsächlich einlöst, was von ihm gefordert ist, um  das ikonische Prachtgemälde “Jalta 2025” Wirklichkeit werden zu lassen: Hic Jalta, hic salta!  

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

Real Game Of Thrones: EIN HILLBILLY LIEST DEN EUROKRATEN DIE LEVITEN

 


König Donalds Stellvertreter, der JD Vance heißt und auch  “Hillbilly” genannt wird, hat die europäischen Eliten auf der (Un-)Sicherheitskonferenz in München, die schon zuvor von Kriegsminister Hegseths Schlägen in Schnappatmung versetzt worden waren, jetzt mit einem im Königreich als “body slam” bezeichneten Wurf aufs Kreuz gelegt. Hui – mit einer solchen Rede war noch nie ein Regierender des exzeptionalistischen Königreichs in den Ring gestiegen, um den Eurokraten die Leviten zu lesen.

“Hillbilly” heißt so etwas “Hinterwäldler” und in seinem gleichnamigen Buch hatte der Vize-König vor einigen Jahren von seiner eigenen Herkunft aus ärmsten Verhältnissen und seinen Weg von ganz unten zum Soldaten, Studenten, Rechtsanwalt, Investmentbanker und Senator erzählt – so ehrlich und ergreifend, dass es zum meistverkauften Buch wurde. Und zumindest einen Funken Hoffnung verbreitete, dass die zutiefst ungerechten Verhältnisse im Königreich den “amerikanischen Traum” noch nicht vollends zerstört haben.

Dass sogenannte Hinterwälder im Ernstfall nicht nur kräftig  zuschlagen können, sondern es auch faustdick hinter den Ohren haben,  bewies Vizekönig Hillbilly mit dem Vorwurf mangelnder Demokratie in Europa, wo gerade im Königreich Rumänien Wahlen für ungültig erklärt wurden, weil der Gewinner den EU-Bürokraten nicht gefällt. Mit ihrem Drängen, den Wahlsieger Georgescou nicht anzuerkennen, waren die Eurokraten allerdings nur brav dem Vorbild aus Washington gefolgt, wo man eine  “russische Einflussnahme” auf das Wahlergebnis moniert hatten.
Für ihren braven Vasallengehorsam zwei Monate später derart frech abgewatscht zu werden, hinterließ die versammelte Euro-Prominenz sprachlos. “Unzumutbar”, vor allem “unter Freunden”  konterte Olaf der Dumme, der wie der Rest der Versammelten noch nicht verstanden hat, dass das exzeptionalistische Königreich noch nie ein wirklicher Freund seines Landes war, das nie mehr als ein nützliches Bollwerk in seinem Kampf gegen das “Ultraböse” im Osten und für die globale “Full Spectrum Dominance” gewesen ist.

Ein echter Freund hätte die Frontlinie des Kalten Kriegs, die sich mitten durch Deutschland zog, schon nach kurzer Zeit beseitigt, als König Joe, den man “Stalin” nannte, anno 1953 bekanntlich angeboten hatte, seine Besatzungstruppen zurück zu ziehen, wenn sich die Exzeptionalisten ihrerseits zurück ziehen und sich das wiedervereinigte Land sodann als militärisch blockfrei und neutral erklärt. Hätte man die in dem geteilten Reich lebenden Menschen gefragt, wären sie sofort dafür gewesen, doch aus Washington erging die Maßgabe, dass dem ultrabösen Stalin nicht zu trauen und die Frontlinie zu halten sei.
So wie bis vor zwei Monaten befohlen war, den Stellvertreter-Krieg in der Ukraine zu befeuern, was die Europäer auch eifrig taten und jetzt zurückgepfiffen wurden,  und gar nicht wissen wie ihnen geschieht, sich aber daran gewöhnen sollten, denn,  so der Hillbilly-König : “Es ist ein neuer Sheriff in der Stadt!”. Und der mag es nicht, wenn Meinungsfreiheit unterdrückt, soziale Medien zensiert und unerwünschte Wahlergebnisse einfach annuliert werden:  “Auch wenn wir nicht einer Meinung sind, wir wollen dafür sorgen, dass ihr Eure Meinung sagen dürft…. “Wir sollten keine Angst vor unseren Bürgern haben, selbst wenn sie Ansichten äußern, die nicht mit ihrer Führung übereinstimmen.”  Da saßen sie wie versteinert da.

Mit “autoritären Systemen” verglichen zu werden, sei “unakzeptabel”,  meinte Minister Pistolius und sein Chef Olaf setzte hinzu: “Wir werden auch nicht zulassen, dass irgendwer vereinbart, dass die Ukraine demilitarisiert wird. Sie braucht umgekehrt eine sehr starke Armee, damit sie nicht wieder überfallen wird, wenn ein Friedensschluss zustande kommt.”…. was zeigte, dass er tatsächlich nicht mehr durchblickt.
Als ob er – ohnehin nur noch eine Woche im Amt – oder sein Nachfolger verhindern könnten, dass Donald und Wladimir Vereinbarungen über die Ukraine treffen; als ob die Kapitulation und Demilitarisierung nicht die Grundvoraussetzung wäre, ohne die der Krieg gar nicht beendet werden kann und als ob Russland künftig eine “sehr starke Armee”  vor seiner Haustür akzeptieren würde – wo es doch gerade die stärkste seit dem letzten Weltkrieg aufgestellte Armee, ausgerüstet mit den besten NATOstan-Wunderwaffen, nahezu eliminiert hat. Olaf und die anderen europäischen Vasallen haben noch nicht kapiert, dass es nach einem Friedensschluss nur eine Armee geben wird, die garantiert, dass die Ukraine “nicht wieder überfallen wird” und das ist die russische.

Irgendwie scheinen die Eurokraten, die jetzt in Paris beraten wollen, noch von einer Art Kater oder Kriegsentzugserscheinungen geplagt und  völlig unfähig, die neue Lage zu erkennen. Statt Donalds Friedensgespräche zu begrüßen wollen sie jetzt ihre europäischen Truppen formieren um weiter Krieg zu führen. Statt ihrerseits einen neuen europäischen Friedensplan von Lissabon bis Wladiwostok anzugehen, wollen sie lieber aufrüsten und den Ultrabösen weiter dämonisieren. Statt Donalds großen Vorschlag – mit Russland und China über eine Halbierung der Nuklearbewaffnung zu verhandeln und Truppen aus Europa und Deutschland abzuziehen – zu bejubeln und zu befördern, bedröppelte Katerstimmung und Genöle von “Verrat”.  Statt König Donald, der die Kosten für den NATOstan-Zirkus und die Auslandskasernen seiner Truppen herunterfahren will, sofort einen Win-Win-Deal vorzuschlagen –  du schließt die Drohnenmord-Zentrale Ramstein und wir übernehmen die Kosten, dort einen riesigen “König Donald Bombastus Maximus Vergnügungspark der globalen Völkerfreundschaft”  (oder so ähnlich) zu errichten;    statt also die Chance beim Schopfe zu ergreifen, eine neue multipolare Weltordnung voran zu bringen – mit einem militärisch neutralen blockfreien Deutschland in der Mitte Europas – setzen sie weiter auf Konfrontation und Krieg.

Dieser Rückfall in dumpfe Aufrüstung und  Militarismus wurde von  Olaf und seiner kriegsbesoffenen Koalition bekanntlich “Zeitenwende” getauft, was sein Herausforderer und möglicher Nachfolger Friedrich,  der  “Fotzen-Fritz”  genannt wurde, sogar noch mit ultraschnellen Taurus-Raketen unterstreichen wollte. Dass derart schief gewendete oder gewickelte Gestalten schwer erkennen können, dass JETZT die eigentliche Zeitenwende stattfindet, mag nachvollziehbar sein, doch wenn sie diese Blindheit und die Scheuklappen nicht umgehend ablegen, haben sie ausgedient. Das “Kommission” genannte ungewählte Politbüro der EU, ebenso wie das Sekretariat von NATOstan und die Regierungen der europäischen Länder, für die mehr “Sicherheit” nur mit mehr Waffen und mehr Krieg und nicht mit mehr Diplomatie, Verhandlungen und Verträgen erreichbar ist. Und die deshalb bei den Friedensgesprächen ausgeschlossen werden und beleidigt sind, wozu König Wladimir freilich meinte, dass sich das schnell legen wird und sie bald wieder mit dem Schwanz wedeln.

Was sie auch müssen, denn nicht nur das Geschäftsmodell Deutschland – mit billiger Energie aus Russland teure Produkte für die Weltmärkte – ist am Ende, mit ganz Europa geht es ökonomisch bergab, “Weiter so!” ist keine Perspektive, doch außer einer solchen “360-Grad-Wende” hat niemand einen Plan. Außer vielleicht König Victor aus Ungarn – hier in einem auführlichen Gespräch mit Tucker Carlson – der zwar realistische, vernünftige  Standpunkte vertritt, aber von den anderen Eurokraten nach wie vor als  böser Bube oder gar “Faschist” abgestempelt wird; und der zu dem “Sondergipfel” in Paris nicht angereist ist, weil sich dort, so sein Außenminister, nur die Parteien vereinigen, “die drei Jahre lang Öl ins Feuer des Kriegs” geworfen haben und “einen Friedensbeschluß abwenden wollen.” Und jetzt – so die als “360-Grad-Annalena” bekannte deutsche Außenministerin – noch weitere 700 Milliarden  in den verlorenen Krieg und das Schwarze Loch Ukraine stecken wollen. Der Dame ist bekanntlich “egal was die Wähler denken”, denen sie dieses nicht vorhandene Geld aus der Tasche ziehen muss.  Was den 13 %, die laut Umfragen ihre Partei am nächsten Sonntag wählen wollen, aber ebenfalls egal zu sein scheint, was sie ohne Frage zu den “Allerdümmsten” macht. Denn wie ein im ganzen Königreich berühmtes Sprichwort sagt:  “Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber.”

Dass die feurige Rede des Vizekönigs von den Herrschern der europäischen Reiche so ablehnend aufgenommen wurde, hatte vielleicht auch mit dem noch mangelnden Verständnis zu tun, wen sie mit diesem “Hillbilly” eigentlich vor sich haben. Nämlich nicht nur den potentiellen Nachfolger Donalds und künftigen Imperator des exzeptionalistischen Königreichs, sondern auch einen bekennenden Liebhaber des Schriftstellers und Historikers J.R.R.Tolkien,  der in seiner Trilogie “Der Herr der Ringe” die Vor,-und Frühgeschichte der heutigen Königreiche dokumentiert hatte. 

Unter den Mächtigen in “Mittel-Erde”, alle auf der ruchlosen Jagd auf die “Ringe der Macht”, identifiziert sich der Hillbilly mit dem Zauberer Gandalf und trägt dessen Ring “Narya”. Von dem wird gesagt, dass er hilft “dem verderblichen Einfluss des Bösen zu widerstehen, die Welt vor dem Verfall zu bewahren und seinem Träger Kraft zu verleihen”.  Im Gegensatz zu den anderen großen Mächten kümmerte sich Gandalf um die Hobbits und andere niedrige Menschen in Mittelerde,  weshalb – so die moderne Tolkien-Forschung– es nicht überraschend sei, dass  der Hillbilly “sich selbst als eine Art Gandalf sieht, der sich um die vergessenen Menschen seiner Heimatstadt kümmert und ein wachsames Auge auf sie hat, um sie vor den verderblichen Auswirkungen der Welt zu schützen.“
Wo sich jetzt ein paar wild gewordene militärische Zwerge in Europa  zusammenrotten und gegen den “Ultrabösen” in eine Schlacht ziehen wollen – was ihren definitiven Untergang bedeuten würde – schienen die Mahnungen  des Hillbillys, dass  ihnen Gefahren nicht von  äußeren Mächten drohen,  sondern von Zerwürfnissen im Inneren, der Unterdrückung von “Volkes Stimme”, denn auch durchaus  gandalf-gemäß. Dass er auf dem prächtigen Gemälde von Michelle Rohn  als Gandalf auch noch das inspirierende Pfeifenkraut der Hobbits raucht treibt die Analogien aber möglicherweise etwas zu weit….

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

Die totale Verschwörung

 

“Die Halbwertzeit von Verschwörungstheorien ist immer kürzer geworden. Die „Immer Guten“ tun ihr Möglichstes, um Hypothesen als böse Schwurblertheorien abzukanzeln, aber die Narrative bröckeln. Im heutigen Gespräch mit Mathias Bröckers, Autor, Journalist und Mitbegründer der taz – zu Zeiten, als diese noch ein revolutionäres Blatt war – spreche ich über Hanf, KI, (Trans)Gender, Trump, die Deindustrialisierung Deutschlands, gehorsame Journalisten, den Ukrainekrieg und geschichtliche Begebenheiten, die zu den heutigen Verwerfungen geführt haben. Wir widmen uns der Frage, warum Mathias bis heute Freidenker ist und sich den objektiven Blick  auf die Dinge nicht per Mainstreamblende verstellen zu lassen.”
Der erste Teil des Gesprächs hier auf youtube, die Fortsetzung auf der Seite von Kai Stuht.

Real Game of Thrones: DONALD MACHT GESCHICHTE – VASALLEN RATLOS


Bombastus Maximus Donald hat mit Wladimir dem Ultrabösen telefoniert, ganz direkt, von König zu König, über eine Stunde lang. Genaueres weiß man derzeit noch nicht, doch Wlad soll ihn eingeladen haben, weitere Details persönlich in Moskau zu besprechen.
Danach hat Donald auch den Ex-Komiker Zelensky,  das “Grüne T-Shirt”,  in Kyyyw informiert und ihm  – vermutlich – seinen anstehenden Abgang nahe gebracht.  Mit  ihm auf dem Thron  sind Friedensverhandlungen ohnehin nicht möglich, da er –  laut dem von ihm selbst erlassenen Gesetz –  mit Wladimir gar nicht verhandeln darf. Und sowieso auch nichts zu bieten hat, was er bei Verhandlungen noch in die Waagschale werfen könnte – außer einer weißen Fahne und der bedingungslosen Kapitulation. Und selbst diese wird den Russen nicht genug sein, denn offiziell ist die Amtszeit des T-Shirts  ja schon seit dem letzten Mai abgelaufen und seine Unterschrift nichts mehr wert.  Es muss also schon der Boss, der Imperator aus Washington sein, der  mit seinem Federstrich das sinnlose Gemetzel beendet und dem wenig anderes übrigbleibt, als die Bedingungen des Kollegen Wladimir zu erfüllen: die bereits zu ihm übergelaufenen Regionen gehören zu Russland, die NATOStan-Vasallen bleiben draußen und in der Rest-Ukraine kommen die “Neo-Nazis” genannten Anhänger des Hitler-Freunds Bandera, wenn nicht ins Gefängnis dann zumindest nicht mehr an  die Macht.
Ziemlich genau diese Botschaft überbrachte Donalds neuer Kriegsminister Hegseth den in Brüssel versammelten NATOstan-Kollegen: es wird keine NATO-Mitgliedschaft für die Ukraine geben,  Europa, nicht die NATO,  muss die Führung bei der Gewährleistung der Sicherheit übernehmen, er wird keine Truppen in die Ukraine entsenden und jeder Einsatz europäischer Truppen  wird nicht als NATO-Operation betrachtet.
Im donaldistischen Klartext, mit dem er in seiner berühmten Bühnenschau “The Apprentice” (Der Azubi) untaugliche Lehrlinge abserviert hatte, heißt das für die Ukraine, die NATO und Europa: You Are Fired! Bei Verhandlungen über den Frieden haben sie nichts mehr mitzureden – ein “Minsk 3.0” – d.h. diplomatische Vereinbarungen mit europäischer Beteiligung wie die zuvor in Minsk getroffenen (und gebrochenen) –  wird es nicht mehr geben.  Zwar hatte Hegseth weiter auf der absurden 5%-Gebühr für die NATO bestanden, aber auch klar gemacht, dass europäische Truppen, die weiter gegen Russland  kämpfen wollen, auf sich allein gestellt sein würden. Auch wenn der NATOstan -Obersekretär namens Rutte – wegen seiner notorischen  Forderungen nach immer mehr und allen möglichen Waffen  nennt man ihn mittlerweile “Rutti-Frutti” – dies als “Jetzt erst recht!”-Signal für weitere Aufrüstung betrachtet, lässt Donald mit seiner Botschaft die europäischen “Verbündeten” im Regen stehen: als nasse Pudel, denn mehr sind sie nicht ohne militärische Rückendeckung aus Washington.

Und so sind die in Paris versammelten europäischen Außenminister auch gleich in Schockstarre verfallen und hatten als Reaktion nur die üblichen Phrasen und keine neuen Textbausteine parat. Auch ihre Herolde und Lautsprecher mussten sich nach Donalds Paukenschlag erst mal sortieren, um bis zu der am Wochenende in München stattfindenden (Un-)Sicherheitskonferenz ein brauchbares “Narrativ” für den Trümmerhaufen zu basteln, den ihre militaristische Ukraine-Politik geschaffen hat.

Sie haben noch nicht kapiert, dass Donald den Konflikt jetzt vom “Freiheits”, – und “Souveränitäts”-Blabla auf eine realpolitische, geschäftliche Grundlage verschoben hat, dass es ihm um Geld und Bodenschätze geht und er einen “Big Deal” machen wird. Bei solchen Großgeschäften werden die kleinen Angestellten bekanntlich nicht gefragt, die Bosse bleiben unter sich, weshalb Wladimir sich auch sofort bei König Xi gemeldet hatte, der sein “Reich der Mitte” sogleich als Verhandlungsort anbot. Auch der als “Knochensäger” bekannt gewordene Kronprinz Mohammed aus Saudi-Arabien, den man MBS nannte, hat sein Wüstenreich als neutralen Treffpunkt zur Verfügung gestellt, was Donald möglicherweise bevorzugt. Aber nicht wo, sondern dass man sich endlich trifft ist entscheidend, um das vom ersten Tag an sinnlose und unnötige Gemetzel zu beenden. 
Dass die Europäer nicht dabei sind und allenfalls zur Kasse gebeten werden, haben sie sich selbst zuzuschreiben: sie hatten drei Jahre Zeit, diplomatische Initiativen zu ergreifen und stattdessen sturheil auf Krieg und Eskalation gesetzt. Allen voran das Vereinigte Königreich, sowie Polen und die baltischen Chihuahuas, die stets am lautesten kläffen, samt den doofen Deutschen als fleißigsten Nettozahlern und (nach der Ukraine) größten Verlierern dieses Debakels.  Die davon aber noch nichts mitgekriegt haben, Donalds Initiative “bedauerlich” finden – so Kriegsminister Pistolius – und unterbelichtete russophobe taz-Tanten als “Experten”  weiter im TV schwurbeln lassen, als sei gar nichts geschehen. Jahrelang haben die EU-Clowns und ihre Lautsprecher das Wort “Verhandlungen” nicht in den Mund genommen und behauptet, der “Ultraböse” könne nur mit Gewalt zum Frieden gezwungen werden, jetzt wo Donald  zeigt, das Verhandeln sehr wohl möglich ist, wollen sie mit am Tisch sitzen und jammern, nicht in den Prozess einbezogen zu werden. Als ob nicht  in der Geschichte der Königreiche seit je Vasallen, die sich benehmen wie Vasallen und ihre eigenen Interessen ignorieren, auch behandelt würden wie Vasallen.

Unterdessen gehen im exzeptionalistischen Königreich die “Aufräumarbeiten” Donalds zügig weiter: die tapfere Tulsi  wurde  als oberste Direktorin der unsichtbaren Meister bestätigt, nachdem sie von diesen unter Sleepy Joe noch beschattet und verfolgt worden war und die Hexe Hillary sie als Agentin des Bösen diffamiert hatte. Jetzt kann sie dafür sorgen, dass der König bei den täglichen “Briefings” mit realistischen Einschätzungen statt mit Märchen (“Putin schwach”/”Russland gehen Raketen aus”/  etc.pp.) gefüttert wird. Auch RFK.jr, der Neffe des ermordeten Königs Jack, der JFK genannt wurde, wurde in sein neues Amt als Gesundheitsminister  eingeschworen und tritt jetzt an, das  teuerste, ineffektivste und korrupteste Gesundheitssystem der Welt zu reformieren. Ein Herkules-Job, aber wenn einer das schaffen kann, dann er. Mit Tulsi und Bobby, wie RFK jr. genannt wird, hat Donald zwei aufrechte Kämpfer am Start, die zu Hause ebenso Geschichte machen können wie er es gerade in der Weltpolitik tut.

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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
Mathias Bröckers : Vom Ende der unipolaren Welt,  Fifty-Fifty (Oktober 2022),  288 Seiten, 20 Euro

 

 

Real Game of Thrones: KÖNIG DONALDS JAGD AUF “PRE$$TITUTES”

Dass König Donald die Ausschüttungen von USAID gestoppt, die “Agentur für Internationale Entwicklung” vorläufig eingefroren  und das Spitzenpersonal  – “ein Haufen radikaler Verrückter!” –  entlassen hat, ist  nach wie vor ein großer Aufreger, nicht nur im exzeptionalistischen Königreich. Denn AID klingt im lokalen Dialekt nach “Hilfe” und humanitärer Unterstützung und nur üble Autokraten und unmenschliche Diktatoren stellen solche Hilfszahlungen für die Opfer von Hunger,- Erbeben, oder -Flutkatastrophen einfach ein. Weil aber nur ein Bruchteil der USAID Ausschüttungen – die Rede ist von 10 Prozent – tatsächlich direkt bei Betroffenen “vor Ort” landete, hat diese Agentur tatsächlich nur wenig mit klassischer “Entwicklungshilfe” zu tun. Der Löwenanteil ihrer Gelder landet bei sogenannten “Nicht-Regierungs-Organisationen” (NGOs), die im neuen Kalten Krieg ganz offen das tun, was die als CIA bekannten unsichtbaren Meister im alten Kalten Krieg noch verdeckt veranstalteten – wie die Operation Mockingbird (“Spottdrossel”), bei der die Medien in zahlreichen Ländern unterwandert wurden, um Politik und öffentliche Meinung zu manipulieren und “unfreundliche” Regierungen zu destabilisieren. Ebendies erledigen jetzt  USAID und ihre Schwesterbehörde “National Endorsement for Democracy” (NED), die  unter dem Stichwort “Demokratieförderung” zum großen Finanztopf für die so genannten “Farbenrevolutionen” wurden, mit denen das exzeptionalistische Königreich andere Länder überzog, wenn ihre Herrscher weder Schutzgeld zahlen noch sich anderweitig kontrollieren lassen wollten.
Aus dieser Gießkanne hatte etwa unter König Obama die Chefdiplomatin Victoria, die man auch “Fuck EU” nannte, sagenhafte 5 Milliarden Dollar in die Ukraine regnen lassen, um einen unerwünschten Wahlsieger mit einem “Maidan” genannten Putsch zu entfernen, was zu dem bis heute andauernden Bürgerkrieg in diesem Land geführt hat. So wie dann dazu, dass seitdem 90 Prozent aller “Medien” genannten Lautsprecher und Herolde des Landes aus diesen Töpfen finanziert werden und  – “Wes`Brot ich ess, des Lied ich sing” – den Bürgern nicht mehr das liefern, was man einst als wahrheitsgemäße Berichterstattung  “Nachrichten” und “Journalismus” nannte, sondern nur den Gesang der Spottdrossel:  “Fake-News” und Propaganda.

Dafür sind zum Beispiel laut Wikileaks von USAID auch über 470 Millionen Dollar in eine NGO namens “Internews Network” geflossen, das über 9000 “Journalisten” entsprechend “trainiert” hat. Angesichts solcher Statistiken zu lesen, dass mit dem Stop der USAID-Zahlungen nunmehr der “unabhängige Journalismus” gefährdet sei, kann man dann nur noch wie ein “Mockingbird” mit Spott,- und Hohngesang quittieren. Ebenso wie die Forderung, dass jetzt
die EU übernehmen soll,  das Propaganda-Netzwerk zu finanzieren.
Dass mit den USAID-Geldern  auch illegale Biowaffenforschung, Folterausbildung sowie via “Eco Health Foundation” die “Gain-of-Funtion”-Forschung samt Produktion des Corona-Virus gelaufen sein sollen, braucht als Quittung mehr als Spott, sondern stattdessen tiefer gehende Untersuchungen samt Anklagen der Verantwortlichen. Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten.
Auch wenn viele es begrüßen, dass Donald einigen der Lügenmaschinen für Staatsstreiche den Stecker zieht, wird er auf diese mächtige Waffe zur geopolitischen Subversion und Einflussnahme künftig nicht verzichten: der “Sumpf” wird nicht trocken gelegt, nur das Management wird ausgetauscht. Die Transparenz, die der Machtwechsel beschert, lässt unterdessen sehr tief blicken, nicht nur auf die sogenannte “Demokratieförderung” in fernen Ländern, sondern zu Hause, wo auch New York Times, Washington Post,  die “Nachrichten”-Agenturen Reuters und AP und zahlreiche andere “unabhängige” Publikationen Millionenbeträge von USAID, CIA und anderen Regierungsquellen kassiert haben. Dass Donald auf diese gekauften heimischen Herolde und korrupten Lautsprecher, die im Königreich auch als “Pre$$titues” bezeichnet werden, jetzt ebenso Jagd macht wie auf die unsichtbaren Meister und Behörden, hat natürlich mit der sagenhafte Verschwörungslüge “Russiagate” zu tun, die sie über viele Jahre als offizielle Wahrheit deklariert und Donald als Handlanger des Ultrabösen verfolgt und seine Absetzung betrieben hatten. Auch wenn Schmierenkampagnen und andere schmutzige Tricks bei Wahlkämpfen im exzeptionalistischen Königreich seit je zum üblichen Repertoire gehören, hatte es noch nie eine derart konzertierte Aktion gegeben, bei der Geheimdienste, Polizei, Justizbehörden und veröffentlichte Meinung gemeinsam gegen einen kandidierenden und dann gewählten König vorgingen. Insofern sahen viele Land – auch solche die den König in Orange eigentlich nicht mochten, aber “faire” und “demokratische” Wahlen für unverzichtbar hielten – Donalds Verfolgung dieser kriminellen Machenschaften nicht nur als persönlichen Rachefeldzug, sondern als durchaus notwendig an. Er konnte denn auch nach den ersten Wochen im Amt bei  den Beliebtheitsumfragen deutlich zulegen.


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Erschienen am 10. Juni 2024

Mathias Bröckers: Inspiration – Konspiration – Evolution. Gesammelte Berichte aus dem Überall,  Fifty-Fifty (Juni 2024), 464 Seiten, 30 Euro

 

 

 

 
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Real Game Of Thrones: MADMAN DONALD & DIE RIVIERA DES OSTENS

König Donald hat jetzt für Einfuhren aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko einen Zoll von 25 Prozent in Kraft gesetzt. Allen anderen Ländern droht er sogar einen Strafzoll von 100% an, falls sie mit dem großen Handelsverband BRICS Geschäfte machen und diese nicht in der “Dollar” genannten Währung des exzeptionalistischen Königreichs abrechnen.  Wenn sich ein Land gar an der geplanten gemeinsamen BRICS-Währung beteiligen würde, werden seine Waren  – so verkündete Donald – vollständig von der “wundervollen Ökonomie” des Königreichs ausgeschlossen.
Nun sind Zölle, Handelsschranken und auch Einfuhrverbote seit jeher beliebte Mittel, die Wirtschaftsproduktion  des eigenen Landes zu stärken und vor Konkurrenz zu schützen. Da Donald die Produktion im eigenen Land ankurbeln will scheint es insofern sinnvoll, eingeführte Waren teurer zu machen und damit heimische attraktiver, das Problem ist jedoch, dass im exzeptionalistischen Königreich gar keine Produktion mehr existiert, die die Importe ersetzen könnten. In der “Walmart” genannten größten Warenhauskette des Landes stammen zum Beispiel über 70 Prozent aller Produkte aus China. Nach einem Importverbot wären sämtliche Läden des Landes umgehend  leer, und jedes Prozent Zoll, das Donald aufruft – aktuell sollen es 10% sein – führt zu höheren Preisen für seine Untertanen, weil die Händler es an sie weitergeben, und  schädigt so durch Inflation  den – in Donalds Worten – “mächtigen Dollar”. Dass Kanada im Gegenzug sofort ebenfalls 25% Zoll wird der “wundervollen Ökonomie” ebenfalls nicht zugute kommen, sodass abzuwarten bleibt, ob die neuen “Donaldonomics” mit ihren Zöllen und Sanktionen der Wirtschaft des Königreichs am Ende nachhaltig nützen. Dass die Nachbarn und Vasallen als Erste zur Kasse gebeten werden, war zwar absehbar, darüber hinaus aber hat Donald nicht weniger als jedem Land der Welt den Wirtschaftskrieg erklärt, das nicht nach seiner Pfeife tanzen will:

Das Wort „Zoll“ ist das schönste Wort im Wörterbuch – schöner als „Liebe“, schöner als „Respekt“. Nein, weniger schön als „Religion“, nein. Oder? Ich möchte mich nicht auf diesen Streit einlassen. Aber das Wort „Zoll“ ist das schönste Wort im Wörterbuch, vergessen Sie das nicht. Es wird unser Land reich machen.”

Also sprach  Bombastus Maximus Optimus, der nicht weniger als 13 Milliardäre an seinem Kabinettstisch versammelt hat – lupenreiner als unter Donald war die “Demokratie” genannte Plutokratenherrschaft in der Geschichte des Königreichs noch nie – die er fortan noch reicher machen will. Das und nichts anderes ist sein Job, nur deshalb haben ihm die Oligarchen eine zweite Amtszeit ermöglicht und der Ultrareiche Elon sagenhafte 280 Millionen rüber geschoben, um den Untertanen weis zu machen, dass Wahlen in ihrem Einparteiensystem mit zwei rechten Flügeln tatsächlich einen Unterschied machen und mit ihm – Donald dem Großen und seinen Dekreten im Minuterntakt –  alles besser für sie wird. Und auch wenn es sich nur um einen Machtwechsel der Räuberbarone handelt, die jetzt von einem Elon statt von einem Bill angeführt werden, traben die Erlösungsgläubigen (Donald: “Der Abstieg ist jetzt zu Ende! Ein Goldenes Zeitalter bricht an!”) weiter bereitwillig zur Schlachtbank.

Erster Staatsbesucher nach Donalds zweitem Amtsantritt  war dann der Betreiber einer solchen nicht metaphorischen, sondern echten Tötungsmaschine, der israelische König Bibi, den man auch Herodes 2.0 nannte, nachdem er in der “Gaza” genannten Region Palästinas in den letzten  15 Monaten  Hundertausend  Einwohner , darunter vor allem Frauen und Kinder, ermordet haben soll. Die noch überlebenden Bewohner, etwa 1,7 Millionen, will er angeblich jetzt nicht mehr zu  töten, sondern nur in die Nachbarländer zu vertreiben und hat mit dieser Idee König Donald bei seiner alten Baulöwen-Ader gepackt, der denn auch sofort verkündete, den malerischen Küstenstreifen jetzt zu “übernehmen” und dort die “Riviera des Ostens” zu errichten. Was König Bibi ja schon länger vorhat, inklusive einer exklusiven künstlichen Insel, die er dort errichten will. Auch wenn Bomben und Bulldozer  in weiten Teile der Gaza-Region schon ideale Neubaubedingungen geschaffen und die Immobilien-Makler in Tel Aviv schon begonnen haben, erste “Traumgrundstücke” zu verhökern, bleibt aber noch einiges zu tun, bis der erste Turm des “Donald Resort & Casino” bezugsfertig werden kann..

Dass Vertreibung und Völkermord so ungeniert zum politischen Programm erhoben wird, wie es Donald und Bibi nach ihrem Treffen verkündeten, ist in der neueren Geschichte der Königreiche schon lange nicht mehr vorgekommen. Zuletzt hatte bekanntlich der Nazi-König Adolf, der eigentlich “Hitler” hieß und  “Führer” genannt wurde, seine deutschen Untertanen davon überzeugt, dass sie als “überlegene Rasse” berechtigt seien, andere Völker zu vertreiben oder auszurotten, was zu dem letzten großen Weltkrieg geführt hatte. Sowie nach dessen Ende zu der “UN-Charta der Menschenrechte” genannten Vereinbarung sämtlicher Völker, diese Methoden für alle Zeit unter Acht und Bann zu stellen. 

Obwohl besonders die Vorfahren Bibis und seine Zionisten genannten Untertanen zum Opfer der monströsen Massenmorde Adolfs geworden waren, fühlten sie sich in Palästina aber nicht an diese Charta  gebunden, sondern unter Berufung auf ein “Altes Testament” genanntes Märchen als “auserwähltes Volk” berechtigt, über sämtliche Einwohner in der Region zu herrschen. Die Imperatoren in Washington hatten über dieses gewaltsame rassistische Treiben immer großzügig hinweggesehen, weil ihre dort stationierten Truppen unverzichtbar waren, um die diversen Stämme und die reichen Ölreserven der Nachbarschaft unter Kontrolle zu halten, doch hatten sie stets zumindest “pro forma” die Einhaltung der Menschenrechte gefordert. Dass Donald diese humanoide Fassade mit seiner Ankündigung eingerissen hat, das ethnische Säuberungsgeschäft der Zionisten nunmehr selbst in die Hand zu nehmen, ist zwar allenthalben auf Empörung gestoßen, letztlich aber nur konsequent, denn schon bisher waren es ja das Geld und die Waffen aus Washington, die König Bibi  seine Apartheids-Monrachie und die Kriegsverbrechen in Gaza  ermöglichten, für die er vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt ist.

Wie Donald es jetzt “ohne Soldaten” seines Königreichs schaffen will, was Bibi militärisch nicht erreicht hat – die “Hamas” genannten Feinde der Zionisten zu besiegen  – ist indessen ziemlich rätselhaft. Die “new and modern homes” für die noch zu Vertreibenden sind derzeit nicht vorhanden, die Nachbarländer haben die Aufnahme von 1,7 Millionen  Gaza-Bewohnern schon dankend abgelehnt, werden sich mit der Lieferung von Zeltstädten und ein bisschen Geld nicht abfinden und dasselbe tun, was Donald im eigenen Land gegen Einwanderer veranstaltet: die Grenzen dicht machen. Dann bleibt ihm aber nichts anderes, als entweder die Ausrottung der Einwohnerschaft, mit der König Bibi begonnen hat, fortsetzen zu lassen… oder in seinem eigenen Land ein Reservat “Klein Palästina” mit neuen modernen Häusern und “beautiful communities”  zu schaffen, und die 1.7 Millionen Gaza-Einwohner, die nicht umziehen möchten, mit Geld und guten Worten zu überzeugen ???

In nur  zwei Wochen auf dem Thron hat der Imperator in Orange mit Grönland samt Arktis, Kanada, Panama und jetzt der Gaza-Riviera derart schrille imperiale Expansionsprojekte vom Stapel gelassen, dass ein dahintersteckender Plan die sogenannte “Madman-Strategie” sein könnte: Erscheine so verrückt, pathologisch und zu allem fähig, dass alle perplex sind sich jeder vor dir fürchtet. Was Gaza und die großrtigen Hotel,-und Casino-Projekte betrifft, will er Investoren aus der ganzen Welt –  vor allem die Ultrareichen aus Saudi-Arabien, Katar und den Emiraten – für das neue Protektorat  gewinnen, die dann bauen sollen und – hier scheint hinter  dem “Madman” dann doch wieder der klassisch mafiose Don Donald durch – für diese großartige Option und die gewährte “Sicherheit” dann natürlich Schutzgeld zahlen.
Kann er das alles schaffen ? Natürlich nicht. Aber er hat den Vorschlag in die Welt gesetzt, die Gaza-Region in Besitz zu nehmen, was den auf ein Großreich von Beirut bis Damaskus spekulierenden Zionisten nicht gefallen kann und König Bibi in eine Zwickmühle bringt: er kann sein brutales Schlachtfest jetzt nicht einfach fortsetzen, wenn er den Krieg aber beendet, wandert er wegen zahlreicher Korruptionsanklagen ins Gefängnis. Aus diesem Grund glauben erfahrene Beobachter wie  Gilbert Doctorow, Scott Ritter oder Larry Johnson, dass Madman Donald mit seiner überall als “idiotisch” und “völlig irre” bezeichneten Ankündigung einen brillanten Schachzug hingelegt und König Bibi eine Falle gestellt hat. Der hörte nämlich, als Donald den Plan vorlas, den Gaza-Streifen in Besitz zu nehmen, offensichtlich zum ersten Mal davon und musste ihn dann vor laufenden Kameras als “größten Freund” loben. Was Donald grinsend zur Kenntnis nahm, denn zwei Wochen zuvor  hatte er auf seinem Zwitscherkanal noch lobend den bekannten Professor Jeffrey Sachs zitiert, der dargelegt hatte, dass es sich  bei König Bibi um nichts anderes als einen “üblen und bösartigen SOB” (die im Königreich gebräuchliche Abkürzung für “Hurensohn”) handelt. Ob und wie Madman Donald den SOB Bibi mit dem Riviera-Gambit an die Kandare legen kann, bleibt noch abzuwarten. Sein Vorgänger, König Andrew, der Jackson genannt wurde, beendete einst die sogenannten “Indianerkriege”, als er den Stamm der Cherokee in eine Region südlich des Mississippi (zwangs-) umsiedelte, der das unter großen Verlusten hinnahm, weil in der Vorstellung der Cherokee Land und Erde allen gehören und ihre Identität nicht an ein Territorium gebunden ist. Weil die Bewohner der Levante da völlig anders gestrickt sind  – und sich seit mindestens 3000 Jahren um jedes Fleckchen Erde in der Gegend an die Gurgel gehen – sind Donalds ohnehin illegalen Umsiedlungspläne auch sehr illusorisch. Also nicht mehr als ein Paukenschlag, der indes ein ganz neues Kapitel im sogenannten “Nah-Ost-Konflikt” aufschlägt, das nach den immergleichen Litaneien und den Dauerkriegen der Vergangenheit vielleicht etwas zum Besseren ändern könnte…

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Real Game Of Thrones: SUPER-HYPERSONICS UND EIN KI-SPUTNIK

Dass König Wladimir, im kollektiven Westen der “Ultraböse” schlechthin, vom Rest der Welt  meist als kompetenter und vertrauenswürdiger Herrscher geschätzt wird, hatte viel mit dem Mut zu tun, mit dem er dem exzeptionalistischen Königreich entgegen getreten ist, das direkt vor seiner Haustüre in der Ukraine eine NATOstan-Festung errichten und ihn mit einem “regime change” genannten Staatsstreich aus seiner königlichen Burg, dem Kreml, vertreiben will. Auf diese Art hatte das Imperium ja seit vielen Jahren in zahlreichen Königreichen für Umstürze gesorgt, um devote und zahlungswillige Monarchen an die Macht zu bringen und unterhielt dafür – weil Korruption und Propaganda eben manchmal nicht reichen – sicherheitshalber 800 Festungen auf der ganzen Welt. Wenn irgendwo rücktritts-unwillge Herrscher Zicken machten, war ein exzeptionalistischer Krakenarm gleich in der Nähe, um ihn mit Gewalt zum Abtritt zu zwingen und so hatte es niemand gewagt, sich der Expansion und Ausbeutung des Imperiums zu widersetzen. Bis es König Wladimir, den alle nur “Putin” nannten, zu viel wurde, da ihm die NATOstan-Truppen immer dichter auf den Pelz rückten und er im Februar anno 2022 seinen “Militärische Spezialoperation” genannten Feldzug begann, um sie und ihre ukrainischen Helfer zu vertreiben. Und den Beweis anzutreten, dass NATOstan ein Papiertiger ist, der mit all seinen “Wunderwaffen” und der größten mobilisierten Armee seit dem letzten Weltkrieg vernichtend geschlagen werden kann – und dass auch ein nie dagewesener Tsunami von Sanktionen ein Land nicht in die Knie zwingt.

Damit hatte das russische Reich ein Ausrufezeichen gesetzt, ein Signal für das gesamte geopolitische Schachbrett: die “Full Spectrum Dominance” der Exzeptionalisten geht zu Ende, ihr “Free Lunch” und “All You Can Eat” an den globalen Buffets kann gestoppt werden  – “Souveränität ist machbar, Herr Nachbar!” lautet die Botschaft, die Russland zwischen den Zeilen an die Länder der Welt sendet, was den ohnehin schwelenden Hass des Imperiums auf die “ultrabösen” Russen natürlich weiter anheizte. Gelten doch am Hofe Washingtons – wie schon bei dem imperialen Vorgängern in London – “Souveränität” und “Autonomie” von Königreichen als gefährliche ansteckende Krankheiten, die im Keim erstickt und ausgemerzt werden müssen. Diese eiserne Regel hat bekanntlich dazu geführt, das auf dem gesamten Erdball nur 22 Länder existierten, die im Lauf der Geschichte noch nicht von  einer britischen Invasion heimgesucht wurden.


Auch dem Entstehen des exzeptionalistischen Königreichs lag ja eine solche Eroberung zu Grunde, in deren Folge man dann die “souveränen” Ureinwohner ausmerzte, die Kolonialmacht des britischen Throns  abschüttelte und sich mit dem Schwur selbstständig machte, als “Land der Freien” niemals selbst zu einer imperialen Macht zu werden, die andere Länder überfällt und ihnen die Freiheit nimmt. Ein guter Vorsatz, der indes nicht lange hielt, sodass ein berühmter Schriftsteller namens Mark Twain schon 1901, als man das Inselreich der Philippinen überfallen hatte, die notwendige Änderung der königlichen Fahne anmahnte: „Wir nehmen einfach unsere übliche Flagge, übermalen nur die weißen Streifen schwarz und ersetzen die Sterne durch einen Totenkopf mit gekreuzten Knochen“.

Eine solche Flagge wäre für das exzeptionalistische Imperium, das in den letzten Jahrzehnten Dutzende souveräne Königreiche angegriffen hat,  aktuell zwar durchaus angemessen, doch gleichzeitig auch völlig unangemessen, weil diese Überfälle ja stets unter dem Motto  “Verbreitung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten” laufen und nicht mit einem  Totenkopf  als  “Emoji” daherkommen können. Auch wenn König Donalds Piratenflotte bei den nächsten Eroberungen  (Grönland/ Panama-Kanal) unter klassischen “Stars&Stripes”-Fähnchen  antritt, wissen die Leute in den betroffenen Regionen aber längst, dass wenn “Freiheit” und “Demokratie” verbreitet werden “Skull&Bones” im Anmarsch sind   – und gehen in Deckung.
Diese als “Kanonenbootpolitik”  bekannt gewordene und über Jahrhunderte sehr erfolgreiche Methode, wehrlose Königreiche mit überlegenen Waffen unter die Knute des Imperiums zu zwingen und auszubeuten, ist mit der NATOstan-Niederlage in der Ukraine jetzt ebenfalls in Frage gestellt. Was König Donald auch zu ahnen scheint, denn spätestens seit der “Oreschnik” genannten Haselnuss, dem hypersonischen Donnerblitz aus heiterem Himmel, ist die militärisch-technische Überlegenheit Wladimirs nicht mehr zu leugnen. Und Kanonenboote sind  wertlos geworden, weil es jetzt nicht einmal eine dicke Haselnuss, sondern nur einen hyperschnellen Dolch braucht, der “Kinzhal” genannt wird und nicht abgefangen werden kann, um sie mühelos zu versenken. Aus diesem Grund zog es das ultrateure Prachtschiff der exzeptionalistischen Flotte, der Flugzeugträger “Eisenhower”, ja  unlängst auch schon vor, aus dem Roten Meer zu flüchten, nachdem die tapferen Wüstenkrieger der Huthis ihm mit mit ihren selbstgebauten Raketen ein Loch ins Deck geschossen hatten.

Dass nicht mehr die riesige Armee des Imperiums, dessen Kriegskasse pro Jahr so viel verschlingt wie die der zehn nächst größeren Königreiche zusammen, dass nicht  diese gigantische, ultrateure Militärmaschine über die besten, hyperschnellen, kriegsentscheidenden  Waffen verfügt, ist für die Exzeptionalisten natürlich schwer zu schlucken, wird von Donald aber nicht auf mangelnde Einzigartigkeit zurückgeführt, sondern auf Putin, der König Obama damals die Pläne dafür gestohlen hätte.  Also der Ultraböse schon wieder, der mit seinen magischen Fähigkeiten nicht nur die Wahlen manipuliert, Hillarys Briefkasten gehackt und Donald auf den Thron gehievt hat, sondern auch wusste, dass von diesen Plänen nur eine einzige Kopie existiert und niemand außer ihm dann diese unbesiegbaren Raketen wird bauen können.

Aber er hat seine Rechnung natürlich ohne Bombastus Donald gemacht, der jetzt angekündigt hat, dass es  “schon bald” so weit sein wird  und wir “Super-Hypersonics” haben. Bis es soweit ist – erfahrene Beobachter gehen davon, dass fünf bis zehn Jahre durchaus ins Land gehen können – hat Team Russia dank Oreschnik & Co. die Oberhand was Schläge aus heiterem Himmel betrifft. Freilich nicht, wie Donald fabuliert, weil sie irgendwelche exzeptionalistischen Pläne gestohlen haben, sondern weil sie mehr  und qualifiziertere Wissenschaftler, Mathematiker und Ingenieure ausbilden und die schweren material-technischen Probleme der “Hypersonics” gelöst haben. Raketen auf hyperschnelle Geschwindigkeiten zu beschleunigen war ja schon seit Jahrzehnten überhaupt kein Geheimnis mehr, nur hatte noch niemand herausgefunden, wie man einen Flugkörper konstruiert, der bei solchem Tempo trotz der extremen Reibungshitze steuerbar bleibt und metergenau sein Ziel trifft. Weil die Russen dieses Rätsel gelöst hatten, wurden dann auf den Schlachtfeldern in der Ukraine fast alle “Patriot” genannten Abwehrsysteme zerstört, die das Imperium als “Schutzschild” und “Iron Dom” für 400 Millionen Dollar pro  Stück  und (4 Millionen pro Rakete) seinen Vasallen verkauft.

Doch nicht nur im Militärischen ist das exzeptionalistische Königreich schwer ins Hintertreffen geraten, auch bei der Entwicklung von hyperschnellen Rechensystemen, die “Künstliche Intelligenz” genannt werden und  allgemein als “Zukunftstechnologie”gelten, sind sie überholt worden. Von einem Sputnik-Event, wie er zuletzt 1957 die ganze Welt überraschte, als die Russen das Weltraum-Zeitalter  eröffneten und einen ersten Satelliten im All platzierten.

Dieses Mal kam der Schock aber aus  China, dem Reich der Mitte, deren Techniker ein “Deepseek” genanntes KI-Sytem vorstellten und der Weltöffentlichkeit zur freien Benutzung anboten – am selben Tag, als König Donald ein bombastisches 500 Milliarden Dollar Programm für riesige Rechnerfarmen und “das größte KI-System der Geschichte” ankündigte, um die “Zukunft der Technik” im Lande zu behalten. Die mit “Deepseek” just in diesem Moment schon ausgewandert war, denn das chinesische System bietet für einen Bruchteil der Kosten dieselbe oder sogar mehr Leistung als das “OpenAI” genannte System, in dessen Ausbau Donald jetzt weiter investieren will. Die erste Reaktion auf den Schock war erwartbar: wie die Russen außer Spaten und verrosteten Kalschnikows nichts zu bieten haben und ihre Raketenpläne gestohlen haben müssen, sind auch die Chinesen, wie ein hochmögendes Forschungsinstut names “Harvard” herausgefunden hat,  grundsätzlich zur Innovation unfähig und können  nur schlechte Kopien anfertigen. Doch wie mit den Hypersonics scheint dem Imperium  auch mit “Deepseek” einmal mehr die eingebildete Überlegenheit, auch als “Hybris” bekannt, auf die Füße zu gefallen zu sein.

Schon vor vielen Jahren hatte König George W. ja einseitig  den Sperrvertrag gekündigt, mit dem man die Entwicklung und Stationierung von Raketen begrenzt hatte, weil man davon ausging, dass die Russen bei einem Wettrüsten mit dem zehnfach überlegenen Rüstungsbudget des Imperiums nicht mithalten können. Das konnten sie auch nicht, waren gezwungen neu und zu weiter zu denken, haben jetzt Kinzhal und Oreschnik und sind auf dem Schlachtfeld unbesiegbar.
Ganz ähnlich lief es auch auf dem Feld der hyperschnellen Rechnersysteme, mit dem Plan: da das “unfähige” China ja “nur kopieren” kann und gegen unsere zehnfach überlegene Menge an schnellen “Chips” keine Chance haben, belegen wir sie einfach mit Sanktionen. Was wiederum die Chinesen dazu zwang, weiter und neu zu denken, wie man das Problem ohne riesige Mengen “Chips” und ultrateurer, energiefressender “Hardware” lösen kann und so haben sie jetzt, dank der genialen “Software” ihrer Ingenieure, nicht nur “Deepseek” sondern  auch “Qwen”, die Alibaba-KI. Und lassen Donalds jüngsten Milliardenbombast vom ersten Tag an und auf einen Schlag sehr alt aussehen.

Auch wenn die Frage noch unbeantwortet ist, ob die sogenannte “Künstliche Intelligenz” die menschliche Dummheit wirklich überwinden oder nur potenzieren wird, lässt sich fraglos feststellen, dass es äußerst dumm von Donald war, in seiner ersten Amtszeit das Kooperations-Angebot von Alibaba abzulehnen (- “Aussen Hui, innen Feng Shui”, 02.01.2017  –  und stattdessen auf einen Wirtschaftskrieg mit dem Reich der Mitte zu setzen. Was Alibaba, der eigentlich Jack Ma hieß und in seiner Heimat  nach einem berühmten Schwertkämpfer “Feng Qingyang” genannt wurde, dem Imperator damals klar machen wollte – dass er permanent sinnlose Unsummen in auswärtige Kriege investiert, statt in die Entwicklung seines Lands und seiner Leute – hatte Donald aber nicht einsichtig, sondern wütend gemacht.
Und so geschah es,  dass die imperiale Oligarchie im exzeptionalistischen Königreich mit ihren gigantischen Tech-Konzernen und Monopolen genauso starr und rückständig wurde, wie es einst die kommunistische Partei-Oligarchie mit ihren Staatsbetrieben in Russland und China war. Diese haben ihre alten Systeme zwar zugunsten des Kapitalismus hinter sich gelassen, sich gleichzeitig aber auch an die alte Weisheit  “Kein Kommunismus ist auch keine Lösung” gehalten: individuellen Reichtum fördern ohne kommunitäres Gemeinwohl zu vergessen.  Mächtige, einflussreiche Ultrareiche existieren jetzt dort ebenso wie im kollektiven Westen, doch mit einem Unterschied: Im Osten werden sie vom König kontrolliert, im Westen ist es umgekehrt.

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