Und sie lügen natürlich auch in Sachen Ukraine was das Zeug hält. Doch offenbar gibt es mittlerweile immer weniger Menschen, die USA und NATO für eine große Friedensbewegung halten und deren jeweils aktuelles Ziel für das Reich des Bösen schlechthin. Außer 95 % aller Journalisten und Politiker, die als Stenographen und Sprachrohre dieses Lügengeschäfts fungieren – und sich gerade wundern, warum es immer noch soviele “Putinversteher” in der deutschen Bevölkerung gibt, obwohl sie uns Wladimir den Schrecklichen doch seit Monaten als aggressiven russischen Untermenschen porträtieren, dem dringend mit Gewalt Einhalt geboten werden muß. Und nicht nur die notorischen Kriegstrommler der Springer(stiefel)-Presse haben den Turbo in Sachen Mobilmachung und Wehrertüchtigung angeworfen, auch die einst anti-militaristische taz beklagt, dass der “Antiterrorkampf” in der Ost-Ukraine “stecken geblieben” sei und fordert von der Putschregierung robusteres Eingreifen: “Kiew hat keine Eier in der Hose”, und auch die öffentlich rechtlichen Anstalten – qua Zwangsgebühr gesetzlich eigentlich zu objektiver Berichterstattung verpflichtet – tröten derart ungeniert ins Propagandahorn, dass es nicht nur gestandenen Russland-Experten wie der ehemaligen ARD-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz den Magen umdreht.
Wer sich fragt, warum die Medien tun was sie tun, kann in einer berühmten Recherche “The CIA and The Media” fündig werden, die der mit den “Watergate”-Enthüllungen bekannt gewordene Carl Bernstein 1977 durchführte. Er kam damals auf 400 Journalisten, die im Auftrag und mit Unterstützung des US- Geheimdiensts tätig waren. Dass es in den letzten 37 Jahren weniger geworden sind – und dass der wichtigste Satellitenstaat der USA in Europa, Deutschland – von dieser Infiltrierung ausgenommen ist, ist nicht anzunehmen, zumal mittlerweile ja sogar sämtliche Kommunikation von der Kanzlerin abwärts durch die US-Dienste abgesaugt wird. Vor einem Jahr noch, vor Edward Snowden, wäre Letzteres von der Camarilla der “seriösen” Medien noch haarsträubend als “krude Verschwörungstheorie” und “Anti-Amerikanismus” abgetan worden – und den Vorwurf, dass sie CIA-Propaganda betreiben weisen die Kollegen natürlich mit Inbrunst zurück, als “krude Verschwörungstheorie”. De facto ist das aber keine Theorie, sondern eine real exisitierende Verschwörung, die Bernstein schon 1977 nachgewiesen hat und die nach wie vor blüht und gedeiht. Wer das für ein “anti-amerikanisches” Gerücht hält, macht sich etwas vor.
“Ja aber Mathias, so darf man nicht denken, das machen nur die Rechten, die von “Monopolmedien” oder “Systempresse” reden, wie es schon Hitler und Goebbels getan haben”, meinte unlängst ein guter Journalisten-Freund. Wozu mir nur einfiel, was Nietzsche mal so (oder so ähnlich) geschrieben hat: “Um der Wahrheit willen muß man auch in die Jauchegrube hinabsteigen.” Also: wenn es stimmt und wahr ist, was Bernstein aufgedeckt hat, wird es nicht falsch, weil irgendwelche Holocaust-Leugner sich auch darauf berufen. Nur weil Adolf Vegetarier war, muß man ja um politisch korrekt zu bleiben auch nicht dauernd Fleisch essen.
Und dass Bernsteins Investigation tatsächlich aktueller denn je ist und das “paper of the record”, die vermeintlich seriöseste aller seriös genannten Zeitungen, die New York Times, mal wieder an vorderster Propagandafront mit dabei ist, ist leider Fakt. Um zum Irakkrieg zu hetzen, hatte sie auf ihrer Titelseite Aluminiumröhren als Massenvernichtungswaffen verkauft, und jetzt einen bärtigen Guerillero, der angeblich in Putins Auftrag in der Ostukraine Unruhe stiftet und zuvor schon in Georgien gekämpft haben soll – was keine 24 Stunden später als schlechter Photoshop-Job aufflog. Wobei Spül-Online diese aufgeflogenen Propagandalüge nun natürlich nicht zum Anlass tiefergehender Recherchen nimmt, sondern in bester Dünnsäureverklappungsmanier sofort zurückschlägt: Der Kreml lügt besser!