The CIA and the Media

24.04.14 17:19-BildschirmkopieUnd sie lügen natürlich auch in Sachen Ukraine was das Zeug hält. Doch offenbar gibt es mittlerweile immer weniger Menschen, die USA und NATO für eine große Friedensbewegung halten und deren jeweils aktuelles Ziel für das Reich des Bösen schlechthin. Außer 95 % aller Journalisten und Politiker, die als Stenographen und Sprachrohre dieses Lügengeschäfts fungieren – und sich gerade wundern, warum es immer noch soviele “Putinversteher” in der deutschen Bevölkerung gibt, obwohl sie uns Wladimir den Schrecklichen doch seit Monaten als aggressiven russischen Untermenschen porträtieren, dem dringend mit Gewalt Einhalt geboten werden muß. Und nicht nur die notorischen Kriegstrommler der Springer(stiefel)-Presse haben den Turbo in Sachen Mobilmachung und Wehrertüchtigung angeworfen, auch die einst anti-militaristische taz beklagt, dass der “Antiterrorkampf” in der Ost-Ukraine “stecken geblieben” sei und fordert von der Putschregierung robusteres Eingreifen: “Kiew hat keine Eier in der Hose”, und auch die öffentlich rechtlichen Anstalten – qua Zwangsgebühr gesetzlich eigentlich zu objektiver Berichterstattung verpflichtet – tröten derart ungeniert ins Propagandahorn, dass es nicht nur gestandenen Russland-Experten wie der ehemaligen ARD-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz den Magen umdreht.

Wer sich fragt, warum die Medien tun was sie tun, kann in einer berühmten Recherche “The CIA and The Media” fündig werden, die der mit den “Watergate”-Enthüllungen bekannt gewordene Carl Bernstein 1977 durchführte. Er kam damals auf 400 Journalisten, die im Auftrag und mit Unterstützung des US- Geheimdiensts tätig waren. Dass es in den letzten 37 Jahren weniger geworden sind – und dass der wichtigste Satellitenstaat der USA in Europa, Deutschland – von dieser Infiltrierung ausgenommen ist, ist nicht anzunehmen, zumal mittlerweile ja sogar sämtliche Kommunikation von der Kanzlerin abwärts durch die US-Dienste abgesaugt wird. Vor einem Jahr noch, vor Edward Snowden, wäre  Letzteres von der Camarilla der “seriösen” Medien noch  haarsträubend als “krude Verschwörungstheorie” und “Anti-Amerikanismus” abgetan worden – und den Vorwurf, dass sie CIA-Propaganda betreiben weisen die Kollegen natürlich mit Inbrunst zurück, als “krude Verschwörungstheorie”.  De facto ist das aber keine Theorie, sondern eine real exisitierende Verschwörung, die Bernstein schon 1977 nachgewiesen hat und die nach wie vor blüht und gedeiht. Wer das für ein “anti-amerikanisches” Gerücht hält, macht sich etwas vor.

“Ja aber Mathias, so darf man nicht denken, das machen nur die Rechten, die von “Monopolmedien” oder “Systempresse” reden, wie es schon Hitler und Goebbels getan haben”, meinte unlängst ein guter Journalisten-Freund. Wozu mir nur  einfiel, was Nietzsche mal so (oder so ähnlich) geschrieben hat: “Um der Wahrheit willen muß man auch in die Jauchegrube hinabsteigen.”  Also: wenn es stimmt und wahr ist, was Bernstein aufgedeckt hat, wird es nicht falsch, weil irgendwelche Holocaust-Leugner sich auch darauf berufen. Nur weil Adolf Vegetarier war,  muß man ja um politisch korrekt zu bleiben auch nicht dauernd Fleisch essen.

Und dass Bernsteins Investigation tatsächlich aktueller denn je ist und das “paper of the record”, die vermeintlich seriöseste aller seriös genannten Zeitungen, die New York Times, mal wieder an vorderster Propagandafront mit dabei ist, ist leider Fakt. Um zum Irakkrieg zu hetzen, hatte sie auf ihrer Titelseite Aluminiumröhren als Massenvernichtungswaffen verkauft, und jetzt einen bärtigen Guerillero, der angeblich in Putins Auftrag in der Ostukraine Unruhe stiftet und zuvor schon in Georgien gekämpft haben soll – was keine 24 Stunden später als schlechter Photoshop-Job aufflog. Wobei Spül-Online diese aufgeflogenen Propagandalüge nun natürlich nicht zum Anlass tiefergehender Recherchen nimmt, sondern in bester Dünnsäureverklappungsmanier sofort zurückschlägt: Der Kreml lügt besser!

Lechts und Rinks

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Im politischen Koordinatensystem geht es derzeit irgendwie durcheinander, das Spektrum das von (Alt-)Linken bis (Neo-)Nazis reicht, mit grünen, sozialen, christlichen “Demokraten” in der Mitte, scheint als Gradmesser für Sympathien und Koalitionen nicht mehr hinreichend. In der Ukraine sind mit einem Putsch (Neo-)Nazis an die Macht gekommen und besetzten wichtige Posten einer “Übergangsregierung”, was den Westen, die “Demokraten” der Mitte, aber nicht abhält,  diese Regierung anzuerkennen und zu unterstützen. Obwohl niemand bezeifelt, dass es sich bei der “Swoboda” und dem “Rechten Sektor” um klassische nationalistische, antisemitische Faschisten handelt, werden die Hinweise darauf von der Mitte als “Russenpropaganda” von “Putin-Verstehern” abgetan. Dass man als “Demokrat” mit solchen Nazis definitiv nicht paktiert, auch nicht aus taktischen Gründen, diese Grundregel scheint in dem neuen Koordinatensystem irgendwie außer Kraft gesetzt. Selbst dass der einzige mörderische Terrorismus der letzten Jahrzehnte in Deutschland von eben solchen Nazis (und nicht von irgendwelchen Turbanträgern) kam, spielt  bei den Sympathien für die Putschisten in Kiew keine Rolle. “Der Feind unseres Feindes ist unser Freund”   – mit dieser Parole werden alle Koordinaten der Politik und des politischen Anstands hinfällig. Und so kommt es dann, dass Leute, die für den Frieden und gegen die Eskalation des Konflikts mit Russland demonstrieren, nun hierzulande in eine “neu-rechte” Ecke gestellt werden, was in gewisser Weise logisch erscheint, weil die “Demokraten” der Mitte ja ihrerseits mit den Nazis in der Ukraine paktieren, die den Konflikt mit Russland anheizen. Wobei “neu-rechts” – wie die Montagsdemonstrationen von taz bis FAZ genannt werden – auch eine neue Markierung auf dem Koordinatenspektrum darstellt, wobei ziemlich vage bleibt, was das sein soll. Populisten wie die AfD-Partei sind es nicht, denn die verkaufen den üblichen  Neoliberalismus ja nur im euroskeptischen, nationalen Gewand, typische Nazis, wie die NPD und ihre Kameradschaften sind es auch nicht, auch klassische (auf-)rechte Konservative sind es nicht, denn die demonstrieren in der Regel nicht für den Frieden. Wer ist es also dann, der diese “neu-rechte” Ecke ausfüllt ? Erstaunlicherweise hat sich ein Ur-Gestein der deutschen Linken, die einstige Grünen-Mitgründerin Jutta Ditfurth, jüngst an eine Defintion gewagt, doch die ist so haarsträubend , dass sie auch nicht weiter hilft: Lars Mährholz, der die Montagsdemos initiiert hat, sei ein verkappter Nazi, weil er die Federal Reserve Bank für eine Wurzel des Übels hält, was laut Ditfuhrt gleichzusetzen ist mit der Behauptung einer “jüdischen Weltverschwörung”, ebenfalls ein getarnter Neu-Rechter soll der ehemalige rbb-Moderator Ken Jebsen sein, der auf den Montagsdemos gesprochen hat, sowie der einstige “konkret”,- und “Junge Welt”-Redakteur Jürgen Elsässer, laut Ditfuhrt ein “glühender Antisemit und Schwulenhasser”. Außerdem würden sich auf diesen Demos “Anhänger von Silvio Gesell” und die verschiedensten “Verschwörungstheoretiker” tummeln, die aber alle geeint seien durch einen “antisemitischen Konsens”.

Nun gehören Begriffe wie “Antisemit” oder “Verschwörungstheoretiker” mittlerweile zu den üblichen Diffamierungsstandards für unerwünschte Nachrichten, denen man durch Denunziation ihres Überbringers ihre Relevanz nehmen will. Auch mir wurden nach meinen Büchern über 9/11 diese Etiketten angeklebt, auch wenn ich dort nie eine Verschwörungstheorie aufgestellt, sondern nur die offizielle Legende als eben solche  dokumentiert habe – und auf  drei von mehr als 1000 Seiten auch die Rolle der israelischen Mossad-Agenten erwähne, die von FBI-Protokollen belegt ist. Doch das reicht für die Schublade “Antisemit”, so wie eben die Erwähnung der FED und ihrer in der Tat fatalen Geldschaffung aus Nichts reicht um  in eine Schublade mit Holocaust-Leugnern gesteckt zu werden. Das ist vollkommener Irrsinn, aber so läuft das Spiel – Meinungen, die nicht systemkonform  sind, sind quasi automatisch “antisemitisch” und damit ex communicado. Was im Falle der Kriegstreiberei durch USA/NATO/EU, die sich für die Einverleibung (“Demokratisierung”) der Ukraine expliziter Antisemiten und Neonazis bedient, jetzt zu der absurden Koordinatenverschiebung führt, dass die Kritiker dieser Politik, die Montags für den Frieden auf die Straße gehen,  als “Rechte” und “Antisemiten” denunziert werden. Während die Putschisten in Kiew, wo explizite Nazis das Sicherheits,- und Militärministerium und die Polizei befehligen, als unterstützenswerte Alliierte gelten.

Also: hier stimmt was nicht mit lechts und rinks – im Kopf von Jutta Dittfurth und in den Medien, die diesen Mumpitz kolportieren. Und auch nicht bei all denen, die sich als “Demokraten” der Mitte verstehen, die die NSA-Bespitzelung, den Drohnenkrieg und die Folter-KZs der USA klaglos akzeptieren und sich von diesen großartigen “Freunden” für deren Geschäftsinteressen eher zu einem Krieg in Europa treiben lassen, als “Nein” zu sagen und für den Frieden auf die Straße zu gehen. Nicht weil sie “anti-amerikanisch” sind, sondern weil sie die permanenten Rechtsbrüche unserer “Freunde” nicht länger hinnehmen wollen, und auch nicht, weil sie “pro-russisch” sind, sondern weil sie die Aktionen Putins als verständliche Reaktion auf den vom Westen initiierten Putsch in Kiew sehen.  Wie es im Übrigen nach wie vor die Mehrheit der deutschen Bevölkerung tut, obwohl ihnen 95 % der meinungsbildenden Medien etwas anderes erzählt. In China und Indien, also quasi dem Rest der Welt jenseits der NATO , sieht man das genauso – und freut sich, denn als Reaktion auf die idiotischen Boykottmaßnahmen des Westens können sie ab sofort  Öl und Gas bei den Russen in Landeswährung und nicht mehr in Dollar zahlen. Dass hatte schon Saddam Hussein getan, worauf ihn die USA schnell beseitigten, was bei Putin wg. Atomwaffen aber so nicht geht – womit wir wieder bei der FED und ihrem Dollarzauber wären, der ja nur funktioniert, solange Öllieferungen weltweit dem Zwangsumtausch in US-Dollar unterworfen sind. Denn das ist das einzige, was dieses Luftgeld als globale Leitwährung noch oben hält – doch ehe wir uns jetzt wieder alt-rinkem oder  neu-lechtem Gedankengut hingeben, überlassen wir Ken Jebsen das Wort, der nicht nur auf auf die Denunzianten-Tante Jutta antwortet, sondern darüber hinaus auch über die “Lügenmechanik” der Medien spricht. Ken Jebsen hat vor drei Jahren einmal ein Interview über 9/11 mit mir gemacht, ansonsten kennen wir uns nicht näher – seine Sendung damals war sehr gut und journalistische Glanzstücke wie Happy Birthday Terrorlüge  führten dann dazu, dass er kurz darauf  von den Broder-Brigaden beim RBB rausgemobbt wurde. Seitdem sendet er auf Ken FM im Internet, spricht immer noch ein bißchen zu viel und zu schnell, aber meistens auf dem Punkt: nicht rinks und nichts lechts, sondern gegen die da oben und für die da unten.

R.I.P. Michael C. Ruppert

MCRMichael C.Ruppert hat sich in der Nacht zum Montag das Leben genommen – er war einer der wichtigsten Whistleblower und investigativen Autoren unserer Tage. Seine Website From The Wilderness war nach 9/11 eine der wenigen Informationsquellen, die Hintergrundinformationen lieferte und das tat, was eigentlich jeder Journalist hätte tun müssen: die Regierungsverlautbarungen zu diesem Verbrechen nicht einfach zu übernehmen, sondern sie zu hinterfragen und nach zu recherchieren. Sein Buch “Crossing The Rubicon- The Decline of the American Empire at the End of the Age of Oil” gehört zu den besten, die über 9/11 geschrieben wurden. Mike kam aus einer konservativen Familie, viele seiner Verwandten waren beim Militär oder beim Geheimdienst. Er studierte Politik und machte Karriere bei der Polizei in Los Angeles. Als er in seiner Funktion als Drogenfahnder angehalten wurde, von der CIA orchestrierte Schmuggeloperationen zu ignorieren und mit in  diese Geschäfte im Namen des Staats einzusteigen, wurde er zum Whistleblower und aus dem  Polizeidienst gefeuert. In einer öffentlichen Anhörung konfrontierte der 1996 den damaligen CIA-Chef John Deutch mit den Fakten, die er über die tiefe Verstrickung des Geheimdiensts in den Drogenhandel recherchiert hatte – einen Monat später wurde Deutch auf seinem Posten von George Tenet abgelöst. Und Mike Ruppert startete “aus der Wildnis” seine Webseite und einen Newsletter, die vor allem nach dem 11. Spetmeber 2001 von Millionen gelesen wurden. Ich lernte ihn 2003 kennen, als wir ihn zu einer Konferenz nach Deutschland eingeladen hatten, 2004 trafen wir uns auf der großen 9/11 Konferenz in Toronto wieder, danach kam er noch einmal nach Deutschland und besuchte u.a. Andreas von Bülow.  2006 wurden bei einem Einbruch in das  “From The Wilderness” – Büro sämtliche Computer und Festplatten zerstört. 2008 fühlte er sich persönlich bedroht und wanderte zeitweilig in die wirkliche Wildniss nach Kanada aus. 2009,  als ein Filmmacher über den CIA-Drogenschmuggel recherchierte und Mike Ruppert interviewen wollte, erzählte dieser viel mehr als nur diese Geschichte – so entstand die Dokumentation “Collapse”, die 2010 auf der Berlinale gezeigt wurde. Und in der Mike Ruppert den Fake des “war on drugs” und des “war on terror” in den größeren Zusammenhang von der  Finanzkrise, Peak Oil und der ökologischen Katatstrophe stellt. Eine ebenso finstere wie wohl begründete Untergangsprophezeiung – die er in einer Sendung im Internet-Radio ” The Lifeboat Hour” bis zum vergangenen Sonntag fortsetzte. Nunmehr wieder aus der Wildnis, einem Tal hoch in den Rocky Mountains, wohin er sich 2012 zurückgezogen hatte. Noch ist über die genaueren Umstände seines Todes nichts bekannt, sein Freund und Anwalt Wesley T. Miller wird der Autopsie beiwohnen und berichten – und bittet bis dahin von Spekulationen abzusehen. Falls sich die Nachricht seines Freitods bestätigt, könnte man dies zynisch als typisches Ende für einen “Schwarzseher” bezeichnen, tatsächlich aber scheint mir, das Mike Ruppert nicht an den furchtbaren Fakten über die Welt zerbrochen ist, sondern eher an der Ignoranz und Diskriminierung, die ihn als durchgeknallten “9/11 Truther” und “Verschwörungstheoretiker” abstempelte. Obwohl er doch als Publizist genauso akribisch, ehrenwert und unbestechlich arbeitete,  wie er zuvor als Polizist gearbeitet hatte. Dass ihm die Institutionen diese Arbeit nicht gedankt haben sollte uns umso mehr Verpflichtung sein, nicht nur sein Andenken hoch zu halten, sondern auch, die Pfade, die er  in der Wildnis geschlagen hat, weiter zu verfolgen.

Die NATO-Versteher

stopnatoNATO-Chef Sprecher Rasmussen hat sämtliche Mitgliedsländer aufgefordert, wegen des Beitritts der Krim zu Russland mehr in ihre “Verteidigungs”-Ausgaben zu investieren. Eine solche Aufrüstung scheint ja auch dringend nötig – im Jahr 2012 betrugen die Budgets der NATO insgesamt 990 Milliarden $, wovon 700 auf die USA entfielen. Die russischen Militärausgaben betrugen im selben Zeitraum 90 Milliarden – der Westen ist also militärisch nur 10-fach überlegen. Da muß natürlich dringend etwas geschehen, die Gefahr vom russischen Bären überrollt zu werden ist einfach riesig….uuuuaaaahh.

Wen wundert es da eigentlich noch, dass die Bevölkerung diesen Alarmismus nicht ernst nimmt,  und in Putin mehrheitlich auch keine Gefahr sieht. Kann sie evtl. noch ein wenig rechnen und Kriegsspropaganda von realen Gefahren unterscheiden?  Oder anders herum: sind  95 % aller Journalisten und Politiker schlicht nur irregeleitete  NATO-Versteher, die der Propaganda der USA aufgesessen sind ?  Wie sonst kann man dazu kommen, in diesem bis an die Zähne bewaffneten Bündnis tatsächlich eine Art Friedensbewegung zu sehen. Oder so was wie Greenpeace. Es klingt fast so, wenn man die großartige Headline des ehemaligen Nachrichtenmagazins liest: Zwischenfall im Schwarzen Meer: Russischer Kampfjet näherte sich US-Zerstörer.   Als hätte Wladimir der Schreckliche schon wieder ein Schlauchboot mit braven Naturschützern angegriffen. De facto  hat die russische Luftwaffe im internationalen Luftraum vor ihrer Küste ein feindliches Kriegsschiff beobachtet, was völlig normal ist. Für  NATO-Versteher aber  ein  quasi aggressiver “Zwischenfall” , denn für sie  ist  völlig normal, dass US-Zerstörer im Schwarzen Meer kreuzen.

” … In der Regierung müssen wir uns in unserem Denken vor dem Eindringen von unberechtigten Einflüssen des militärisch industriellen Komplexes hüten, seien sie gewollt oder auch nicht. Die Gefahr eines unheilvollen Anwachsens unbefugter Macht existiert und wird fortdauern. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Gewicht dieser Kombination unsere Freiheiten und demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als gesichert ansehen. Nur eine wachsame und kenntnisreiche Bürgerschaft kann eine ausgeglichene Verbindung der gewaltigen industriellen und militärischen Maschinerie der Verteidigung mit unseren friedlichen Methoden und Zielen gewährleisten, so dass Sicherheit und Freiheit gemeinsam gedeihen können ….”  -sprach General Dwight D. Eisenhower in seiner Abschiedesrede, bevor er sein Amt im Januar 1961 dem neuen Präsidenten John F. Kennedy übergab.

Eisenhower war ein Militär durch und durch und alles andere als ein Peacenik. Wie real der Moloch war, vor dem er warnte, sehen wir ein halbes Jahrhundert später – 700 Milliarden $ allein in Amerika müssen ihm pro Jahr zum Opfer gebracht werden, 38 Milliarden in Deutschland. Und er verlangt mehr und mehr. Und weil er immer mehr  Geld und immer mehr Macht bekam, hat der Moloch des militärisch-industriellen Komplexes auch die Politik und die Medien nahezu komplett unterwandert. Und weil “Wess’ Brot ich ess, dess’ Lied ich sing”  bei den domestizierten Primaten nach wie vor zu den Gen-Merkmalen zählt, wurde den NATO-Verstehern die Empathie für diese “Friedensbewegung” für Demokratie und Menschenrechte quasi mit der Muttermilch eingegeben. Weshalb die Bürgerschaft zwar nicht wirklich “kenntnisreich” ist, weil ihnen permanent ein Putin/Saddam/Osama/Taliban/Vietcong – Schurke als Bedrohung vorgeführt wird – “wachsam” aber ist sie schon noch ein bißchen. Und läßt sich von den bedauernswerten gehirngewaschenen NATO-Verstehern jedenfalls nicht im Handumdrehen verarschen….

Das Experiment

Warum die Dinge so sind wie sie sind ? Weil wir sie so sein lassen.  Weil wir behaupten sie seien “alternativlos”. Und wenn wir es nur lange genug behaupten, glauben wir es selbst. Und dann sind sie alternativlos, weil niemand auf die Idee kommt,  sie zu ändern. Und wer es doch tut, der wird sofort abgestraft. Weil die Dinge nun mal so sind wie sie sind… Dazu fand ich neulich im Netz die schöne Geschichte eines Experiments:

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False Flag auf dem Maidan ? (3)

20.03.14 09:19-BildschirmkopieWas wir an dieser Stelle – hier und hier –  schon beschrieben haben – dass es sich bei den Scharfschützen, die am 21. 2. auf dem Maidan in Kiew wahllos in die Menge feuerten um eine Operation handelte, die streng nach “False Flag” riecht, wird jetzt auch von Recherchen des ARD-Magazins-Monitor bestätigt: “Sieben Wochen nach den tödlichen Schüssen von Kiew, die zum Sturz der Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch führten, mehren sich Hinweise, die erhebliche Zweifel an der offiziellen Version der Ereignisse aufkommen lassen. Nach Recherchen des WDR-Magazins Monitor ist es unwahrscheinlich, dass die Schüsse auf Demonstranten ausschließlich von Seiten der damaligen ukrainischen Führung unter Janukowitsch ausgingen.”

Offenbar gehören die Monitor-Redakteure, die diese Recherche durchführten, nicht zu den Mainstream-Journalisten, die sich wie das ZDF und viele andere ihre Berichte von einer us-amerikanischen PR-Agentur, dem  Ukrainian Crisis Media Center,  diktieren lassen, sondern das getan haben, was jeder echte Journalist zu tun hätte: selbst denken, nachfragen, recherchieren. Mein Verdacht, dass es sich bei den Snipers auf dem Maidan-Platz um eine CIA-gesteuerte Operation gehandelt hat, beruhte auf recht einfacher Logik : wenn der damals amtierende Präsident Janukowitsch wochenlang von seiner Polizei nur das Regierungs,-und Parlamentsgebäude schützen lies, ohne dass diese den Befehl bekamem scharf zu schiessen, warum sollte er diesen Befehl ausgerechnet dann geben, wenn er gerade mit den EU-Ministern einen Vertrag über Neuwahlen abgeschlossen hat ? Wer hat ein Interesse, die Situation eskalieren zu lassen, wo die Tinte auf einem Vertrag über einen friedlichen Regierungswechsel kaum trocken ist ? Sicher nicht der, der sich auf  solche Verhandlungen einlässt und diesen Vertrag schliesst. Weder Janukowitsch noch Steinmeier und seinen EU-Kollegen konnte an einer Provokation gelegen sein, die ihren Vertrag nach wenigen Stunden zur Makulatur machte. Die CIA aber, die schon 5 Milliarden in den Umsturz in der Ukraine investiert hatte, sah offenbar ihre Felle davon schwimmen und schickte – “Fuck EU!”  – ihre “Blackwater”-Söldner ans Werk. Das beweist der Monitor-Bericht zwar nicht, aber die Logik ist meines Erachtens zwingend, nicht nur weil sie dem Muster entspricht, das schon bei Dutzenden regime changes angewendet wurde.

Auch – und das passt ja durchaus zusammen –  in Syrien, wo  die “rote Linie” von Assad angeblich überschritten wurde, weil er angeblich Giftgas gegen seine eigene Bevölkerung eingesetzt hat. Worüber die hiesigen Medien von taz bis FAZ im Inbrunst des Abscheus über den “Schlächter von Damaskus” zwar ausführlich berichteten, eigene Recherchen aber auch da für unnötig hielten. Seymour Hersh, einer der letzten verbliebenen echten Journalisten, hat jetzt herausgefunden, dass das Giftgas definitiv nicht von syrischer Seite eingesetzt wurde, sondern von den “Rebellen”, die  es über eine von der CIA installierte “Rattenlinie” der Waffenlieferungen von der Türkei erhalten hatten. Seymour Hershs ausführlicher Artikel lohnt die Lektüre, hier spricht er im Video darüber.

 

 

Fünfhundert Zwischenrufe

think-for-yourself-and-question-authorityWährend der vielen Jahre, in denen ich jede Woche Kolumnen für Zeitungen geschrieben haben, war ich in der Themenwahl meistens völlig frei – nur ein absolutes “no go” hatte ich mir selbst gesetzt, nämlich die Bankrotterklärung jedes Kolumnisten: eine Kolumne über das Kolumnenschreiben schreiben. Weil Bloggen in meinen Augen nichts anderes ist – bis auf den Unterschied, dass die Zeilen nicht begrenzt sind – gilt diese eiserne Regel hier auch. Dass sie heute mal kurz gebrochen wird, hat mit einem Jubiläum zu tun, denn dieses ist der 500. Beitrag in diesem Blog, der im September 2010 erstmals online ging. Davor lagen schon 6 Jahre “Writersblog” beim Verlag Zweitausendeins womit nunmehr schon 10 Jahre Blogging-History zusammenkommen, was in diesem jungen und kurzlebigen Genre mehr als eine Ewigkeit scheint. Dass es mir weiter Spaß macht hat natürlich auch mit dem Zuspruch zu tun: in Form von 5.327 Kommentaren – mehr als 10 zu jedem Posting im Schnitt – und mit der im März 2014  genau 20.773 Visitors zählenden “Gemeinde”, die hier vorbeigeschaut und 98.557 Seitenaufrufe getätigt  hat. Das scheint mir einerseits ziemlich viel, ist aber andererseits viel zu wenig um das Bloggen werbefinanziert hauptamtlich zu betreiben – unlängst bekam ich die Mail eines Werbeanbieters, der vorrechnete, dass mein Blog etwa 200,00 EURO im Monat einbringen könnte, wenn ich Werbeanzeigen dort platziere. Wäre an dem Betrag noch eine Null mehr dran, würde ich das vielleicht ernsthaft überlegen und hier hauptberuflich  jeden Tag schreiben – so aber bleibt es eine Nebentätigkeit, wenn gerade mal Zeit ist und irgendwas anliegt. Und  als einzige Einnahme bleibt die Provision, wenn jemand über eines der Amazon-Links ein Buch oder andere Produkte kauft, was etwa ca. 15 EURO im Monat einbringt und immerhin die Provider-Kosten für den Server deckt.

Soviel zu den Zahlen. Was die Inhalte betrifft kam gerade heute ein Kommentar, der sich beschwert, dass “9/11” hier nicht weiter aufgeklärt wird. Ein Blick auf die aus Stichworten generierte Themenliste (rechts, in der mittleren Spalte) zeigt aber, dass die meisten aller 500 Beiträge genau dies zum Thema hatten. Das ist, neben den drei 9/11-Büchern und einem Thriller, schon eine ganze Menge – aber auch, wie man an der Nicht-Aufklärung bis heute sieht, permanent gegen den Wind gepinkelt. Sicher ist 9/11 die Mutter aller aktuellen Kriege und verdient mehr als alles andere “brutalst mögliche” Aufklärung – von einem kleinen Schreiberling ist das aber schlicht nicht zu leisten. Wenn die Historiker der Zukunft irgendwann Ende dieses Jahrhunderts herausfinden, dass es definitiv ein “inside job” war, können meine Ur-Enkel diese mehr als 1.000 Seiten immerhin noch mal veröffentlichen, als Beweis, dass man das schon gleich hätte wissen können, doch dass  die Inquisition des Imperiums dieses Wissen unterdrückt und das Märchen von “Osama & den 19 Teppichmessern” und den “war on terror”  zur Staatsreligion gemacht hat. Am Beispiel JFK, dessen unaufgeklärte Ermordung mein letztes Buch behandelt, kann man sehen, dass solche Märchen auch noch 50 Jahre später Bestand haben. Das gilt auch für ein weiteres hier öfter behandeltes Thema: die Prohibition und das Märchen, dass sich mit dem Strafrecht und dem “war on drugs” ein angemessener gesellschaftlicher und individueller Umgang mit Drogen erzwingen läßt. Dies wird hier im Blog in nächster Zeit vielleicht häufiger thematisiert, weil ich gerade an einer kleinen Streitschrift zum Thema Hanf sitze, die im Sommer als Buch erscheinen wird. Da pinkele ich ja nunmehr seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit Veröffentlichungen gegen den Wind, aber die Richtung hat sich seitdem wenigsten ein bißchen gedreht.

Weiterhin ein Thema bleiben wird auch der Niedergang des echten Journalismus und die Allgegenwart der Pre$$titution, die in Sachen Ukraine ja gerade einmal mehr fröhliche Urstände feiert. Auch dies eigentlich ein Thema, mit dem man sich full time beschäftigen müßte, aber als one-man-army und nur bewaffnet mit einem Blog der Horde von Mietmäulern und Schreibsöldnern ohnehin hoffnungslos unterlegen ist. Auch da bleibt es also bei gelegentlichen Zwischenrufen. Dasselbe gilt für ein anderes Mega-Thema – Finanzmärkte, Schulden, Zinsen,  “Fiat”-Money und der Großbetrug der Zombie-Bankster – das mich umtreibt, seit ich vor 20 Jahren Margit Kennedy interviewte und mich mit Silvio Gesell beschäftigte. Völlig zu kurz kommt auch das sogenannte Übernatürliche und die spannendste Forschungsfrage überhaupt – Was ist eigentlich Bewusstsein ? – die allein ein ganzes Online-Magazin wert wäre. Aber wie soll man das alles mit einem 15-Euro-Budget schaffen ? Es bleibt also an dieser Stelle bei Zwischenrufen – ohne Wahrheitsanspruch, nach bestem Wissen und Gewissen, mit Dank für die Aufmerksamkeit und mit der steten Mahnung an das vom Tim Leary entlehnte Motto dieses Blogs: Laßt euch nicht verarschen, denkt selbst!

20 Jahre “Jack Herer”: Der beste Bud der Welt.

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Die am meisten ausgezeichnete Cannabis-Sorte der Welt, benannt nach dem “Emperor of Hemp” Jack Herer  (1939-2010) wird 20 Jahre alt, was die Züchter von der Sensi Seed Bank natürlich nicht ungefeiert verstreichen lassen. Bei vierzehn verschiedenen Wettbewerben hat diese Pflanze Preise gewonnen – den ersten bei der Mutter aller Marihuana- Wettbewerbe, dem Cannabis Cup in Amsterdam im November 1994.  Die Jury bei diesem  Wettbewerb, zu dem über  Thanksgiving jedes Jahr ein Jumbo Jet voller Hippies und Hanf-Afficionados aus den USA einfliegt, bildet ein Gruppe ausgewählter Experten, sowie alle Besucher der Veranstaltung, die in den teilnehmenden Coffeeshops die nur mit Nummern benannten Marihuana-Soften testen und auf Fragebögen bewerten können. Jack Herer selbst, mit dem ich zuvor eine Tour durch ganz Deutschland unternommen hatte, auf der wir die deutsche Ausgabe seines bahnbrechenden Buchs (Herer/Bröckers: Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf ) präsentiert hatten, war in diesem Jahr Mitglied der Jury –  und als wir im Hotel angekommen waren, brachte einer der Veranstalter des Cups sieben große Tüten mit den zur Beurteilung stehenden Hanfblüten vorbei. Jack wollte gleich in der Lobby des feinen Hotels mit seiner Jurytätigkeit beginnen,  wo wir mit einigen seiner Freunde saßen, ließ sich aber – da sooo liberal selbst die Niederlande nicht sind – zum Rückzug aufs Zimmer bewegen. Dort führten wir die fein “manükierten”, harztriefenden Buds nach und nach ihrer Verwendung zu, was naturgemäß nach der dritten oder vierten Pfeife nicht mehr zu wirklich objektiven Urteilen führt, aber wir hatten ja noch drei Tage die verschiedenen Nummern zu testen.Jack-420-401x600
Am Ende entschieden wir uns, wenn ich mich recht entsinne, für die Nr. 4. – und das sahen offenbar auch die anderen Juroren und das Publikum so, denn diese Sorte gewann den ersten Preis. Es war eine Züchtung der Sensi Seed Bank, deren Gründer und Patron Ben Dronkers den Cup in Empfang nahm – und danach zu Jack kam, und fragte, ob er gegen ein angemessenes Honorar diese Sorte nach ihm benennen könne. Er konnte und so kam die zu 55% von  Cannabis Sativa und zu 45% von  Cannabis Indica-Eltern abstammende Pflanze zu ihrem Namen und dank ihrer besonderen Qualität weltweit zu Auszeichnungen.
Dass Jack Herer, dessen rastlosem Engagement die Renaissance des Hanfs als Medizin, Rohstoff und Genusssmittel in erster Linie zu verdanken ist – hier eine Interview und eine Video-Dokumentation über sein Leben –  nicht in irgendeiner Hanfsorte, sondern im besten Bud der Welt geehrt wird, hat der “Hempster des Jahrhunderts” (High Times) mehr als verdient. Ein Jahr nach seiner Patenschaft half ich ihm bei einem Besuch in L.A. an seinem Infostand an der Promenade von Venice beim Verteilen von Flugblättern für die Volksabstimmung zur Legalisierung medizinischen Marihuanas, die 1996 in Californien (als erstem von mittlerweile 19 US-Staaten) erfolgreich war. Und es nicht zuviel wenn man sagt, dass dieser “major victory” ohne einen Kämpfer wie Jack Herer nicht erreicht worden wäre. Insofern ist es nur passend, wenn auch Patienten, die medizinisches Cannabis über ihre Apotheke beziehen (was in D nur mit Ausnahmegenehmigung des Bundesamts für Arzneimittel möglich ist) unter anderem Namen letzlich nichts anderes zu sich nehmen als “Jack Herer”.

(Bild oben: Jack Herer, die Pflanze; unten: Jack The Man, die Uhr stand immer auf 4:20!)