“Zur Vorbereitung auf ihre Mission, Mr. Bond, hat eine unsere geheimen Drohnen diesen kleinen Film des nächsten Einsatzorts gesendet. Es ist – oder war mal – das größte Stahlwerk Europas, direkt am Hafen von Mariupol am Asovschen Meer. Ein riesiges Industrieviertel, in dem nicht nur zwei gigantische Stahlöfen betrieben werden, sondern auch 8 Stockwerke tiefe unterirdische Einrichtungen, die durch kilometerlange Gänge verbunden sind. “Azovstal” ist nicht nur ein Stahlwerk, sondern auch eine Festung, ein Bunker…”
“Nicht mehr lange, wenn man den Bildern trauen kann…”
“Korrekt. Und das ist das Problem. Denn einige unserer wichtigen Mitarbeiter, zusammen mit einem Dutzend weiteren Kollegen unserer NATO-Verbündeten, mussten sich dahin zurückziehen, nachdem die russische Armee das Werk umstellt hat und bombardiert…”
“Ich verstehe. Aber warum kommen sie nicht einfach mit erhobenen Händen raus und ergeben sich? Soweit ich weiß sind die Russen nicht im Krieg mit der NATO und haben uns das Betreten der Ukraine nicht verboten…”
“Korrekt. Und das ist das nächste Problem. Offiziell sind die Kollegen gar nicht nicht da, ihre Aufgaben sind geheim. Sie trainieren und kommandieren unter anderem die Spezialtruppen der Asov-Brigaden. Außerdem sind dort unten einige militärische Labors höchster Sicherheitsstufe, in denen streng geheim an Biowaffen-Verteidigung geforscht wird.”
“Was kaum geheim bleiben wird, wenn das ganze Werk schon umstellt ist. Deshalb könnten sie doch aus diesen Höhlen einfach herauskommen, mit einer weißen Fahne… und wenn sie wirklich wichtig sind tauschen wir sie aus gegen ein paar russische Agenten, die wir geschnappt haben. So machen wir es doch dauernd…”
“Korrekt. Und das ist das eigentliche Problem. Die Asov-Brigaden halten sie als Geiseln fest. Und deshalb brauchen wir Sie, 007.”
Ich weiß nicht, inwieweit in Hollywood die Skriptrwriter schon an den Schlachtgemälden für Netflixserien und Kinos sitzen, doch der aktuelle “Situation Report” aus Mariupol taugt ohne Frage für das Einstiegsszenario eines neuen Bond-Films. Offiziell wurde von Seiten des russischen Verteidigungsministeriums bisher nur bestätigt, dass man aus der Asovstal-Festung Handyanrufe in einigen europäischen Sprachen aufgezeichnet hat und fünf Hubschrauber, die offenbar für nächtliche Rettungsmissionen zu dem Gelände unterwegs waren, abgeschossen wurden. Auch ein Landungversuch mit einem Zivilschiff wurde gestoppt. In verschiedenen Blogs und Foren ist von 200 NATO-Angehörigen in den unterirdischen Anlagen die Rede, die von 3000 Asov-Brigadisten bewacht werden. Viele Einwohner von Mariupol sollen in den Bio-Laboren als Versuchskannichen gedient haben, die von der Metabiota-Stiftung finanziert wurde, welche bekanntnlich unter der Leitung von Hunter Biden steht…
Aber das wird schon zuviel für einen Bond-Film, da brauchts ne Serie, in der “horizontal” die Verflechtung des “kleinen” Kriegs in der Ukraine mit dem “großen” von USA & NATOstan gegen Russland & China erzählt wird, wie sie ja hier mit dem mißratenen Präsidentensohn im tiefen Sumpf des “regionalen” Kriegs und seinem semi-debilen Vater als obersten Kriegsherrn des globalen “Great Game” sehr persönlich zu Tage tritt. Auch der hektisch mit Russland telefonierende französische Präsident sollte vorkommen, der seine Leute aus dem Azovstal-Bunker herausholen will und schon seinen Geheimdienstchef wegen dieser Mega-Panne – mitten im Wahlkampf! – entlassen musste; im harten Schnitt zu Pontius Pilatus Putin, der seine Hände in Unschuld waschen kann:
“Pardon, Emanuel, ich kann leider nichts für dich tun. Es sind eure eigenen Züchtungen, die Asov-Nazis, die deine Leute als Geiseln genommen haben. Mit denen musst du reden. Meine Generäle wollen diese Höhlen von Mordor und alle ihre Insassen mit Väterchen FOAB ( Father of all Bombs) ein für alle Mal vernichten, ich kann sie nicht mehr lange zurückhalten. Deshalb: beeil dich. Und sei vorsichtig. Der deutsche BND hat schon letzte Woche Vermittler geschickt, die sofort auch als Geiseln genommen wurden.”
Letzteres ist noch nicht bestätigt, aber als unterbelichtete CIA-Cousins dürfen die Flachpfeifen des Bundesnachrichtendiensts – schon aus dem Irak-Krieg (Curveball!!!) in tragischer Trottel-Rolle bekannt – eigentlich nicht fehlen.
Von einem Cineasten, dem ich gestern von diesem Plot erzählte, kam der Hinweis, dass im Zuge der allgemeinen Gender-Verordnungen als Nachfolger von 007 sicher eine “Jane Bond” zum Einsatz kommt, was aber an der verdammt schwierigen Mission nichts ändert: “Wir können Sie reinbringen in diese Hölle, 007 – aber wie Sie rauskommen und unsere Leute retten ist allein Ihre Sache.” Vielleicht muss Jane, die als Ärztin reingeschmuggelt wird, in Umkehrung des Bond-Klischees einen der Asov-Nazis verführen und aus seinen Tätowierungen einen Code ablesen, mit dem sie dann das Lager der Brigade verschliessen und fluten kann.
Wie auch immer, auch wenn derzeit noch nicht zu erkennen ist, wieviel an den Indizien über das Treiben in der unterirdischen “Azovstal”-Festung wirklich dran ist, dass sie uns nach einer gewissen Schamfrist als Doku-Fiktion auf dem Bildschirm erzählt wird, ist schon absehbar. Nicht nur weil die zerschossene Location schon jetzt nach “Mad Max 5” aussieht. Falls aber irgendein Dr.No im Dienst von NATOstan dort in den Tiefen tatsächlich Bio-Waffen und Frankenstein-Viren züchtet, würde Hollywood als Finanzier wohl definitiv ausfallen. Denn der wäre dann ja der Endgegner von Jane, die noch die Dokumente und Beweise über seine teuflische Tätigkeit sicherstellt, bevor der FOAB für das Bond-typische Schlußfeuerwerk sorgt. Vielleicht müsste Jane dann doch eher Russin oder Chinesin sein… aber genug jetzt mit unserem Ausflug ins Doku-Fiktionale….
Seit gestern haben russische Truppen den gesamten Hafen von Mariupol unter Kontrolle, ein komplette Brigade der ukrainischen Armee, über 1000 Mann, hat sich ergeben. Man kann nur beten, dass ihre Kollegen an der Donbass-Front es ihnen nachtun, denn sonst werden sie dort zu Zehntausenden ihr Leben lassen. Russland kann und wird diese Schlacht nicht verlieren und weitere Waffenlieferungen werden daran nichts ändern: sie kommen dort kaum noch an und können gegen die Übermacht schwerer Waffen der russischen Seite ohnehin nichts ausrichten. Die Ukrainer als Kanonenfutter bis zur letzten Patrone in diese Schlacht zu treiben ist mörderischer Wahnsinn.
(wird fortgesetzt)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt -14 (11.4.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 13 (8.4.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt -12 (6.4.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt -11(4.4.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt -10 (31.3.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 9 (28.3.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 8 (26.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 7 (24.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 6 (22.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 5 (19.3.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 4 (18.03,22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 3 (16.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 2 (14.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 1 (13.03.22)
Das Kriegsmotiv (08.03.22)
Was spricht eigentlich gegen eine militärisch neutrale Ukraine? (6.3.22)
Warum ich noch immer Putinversteher bin (25.02.22)
Das Jugoslawien Russlands in der Ukraine – und NATOstan muss wütend zuschauen (24.02.22)
Die Geduld des Bären ist zu Ende(23.02.22)
Wir sind schon wieder die Guten (17.02.22)
Drei Riesen und die “neue Ära der Multipolarität” (12.02.22)
Frisch aus dem Archiv: Ansichten eines Putinverstehers (18.02.22)
Return of the Kremlmonster: Kuba-Krise reloaded (18.01.22)
Mathias Bröckers/Paul Schreyer: Wir sind IMMER die Guten – Ansichten eines Putinverstehers oder wie der kalte Krieg neu entfacht wird, Westend Verlag (2019)
Es war das Zündnadelgewehr, das den “Deutschen Krieg” zwischen Preußen und Östereich entschied. Kurz zuvor hatten die beiden Mächte noch gemeinsam Dänemark besiegt, doch sich beim Streit um Schleswig und Holstein dann derart überworfen, dass es 1866 zur Schlacht in Königgrätz in Böhmen kam. Dass bei den etwa gleichstarken Truppen (jeweils etwa 200.000 Mann) die Östereicher schnell unterlagen und ein Vielfaches an Verlusten und Verletzten erleiden mussten, verdankten die Preußen der technischen Innovation dieses Gewehrs, mit dessen Entwicklung für die preußische Armee der Büchsenmacher Nikolaus von Dreyse 1840 begonnen hatte. Nachdem er sich bei der Arbeit an einem Vorderlader mit seinen neuartigen Patronen die Hand verletzt hatte, hatte er einen Hinterlader entwickelt. Er ermöglichte nicht nur eine 3-mal schnellere Schussfolge als traditionelle Vorderlader, sondern konnte vor allem auch im Liegen nachgeladen werden, sodass die Schützen länger in Deckung bleiben konnten. Nachdem Preußen dank dieser militär-technischen Innovation seine Macht in Deutschland zementiert hatte, setzte vor allem in Frankreich ein Rennen um die Herstellung solcher “Schnellfeuerwaffen” ein, die dann auch bald, mit dem “Chassepotgewehr” im folgenden deutsch-französischen Krieg, zum Einsatz kamen.



Professor Dugin, hierzulande gern als rasputin-artiger Einflüsterer Putins porträtiert, kommt in seinem 






