Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 24

Am 9.Mai bin ich mit dem “Unsterblichen Regiment” durch Moskau gelaufen – zusammen mit 800.000 Menschen, von denen jede/r das Bild eines Familienmitglieds oder einer Person trug, die im Kampf gegen den Faschismus ums Leben gekommenist. Ich habe ein Porträt meines alten Lieblings Erich Mühsam getragen, auf das ich öfter angesprochen wurde und erklären mußte, dass es sich nicht um einen Verwandten, sondern um einen  revolutionären Publizisten und Anarchisten handelt, der 1934 von den Nazis im KZ ermordet wurde. Dieser Marsch am “Tag des Sieges” war nicht nur die größte Demonstration an der ich je teilgenommen habe, sondern auch die beeindruckendste, denn alles, aus dem ganzen russischen Riesenreich, lief da mit:  vom uralten Mütterchen im Kopftuch bis zu Teenies und Kids mit bunten Haaren, sämtliche Ethnien Russlands und der ehemaligen Sowjetrepubliken samt ihren Fahnen waren vertreten, Ex-Offiziere in Pracht-Uniformen, Familien mit Kind & Kegel. Keine Banner, keine Parolen, keine politischen Forderungen oder Kundegebungen, nur die Portäts der “Unsterblichen”, die ihr Leben gelassen haben – und ab und zu der Ruf aus hundertausenden Kehlen: “Russ-i-a, Russ-i-a – Urra” (wie im  Französischen fällt im Russischen das H weg) Am Roten Platz, wo Präsident Putin am Morgen gesprochen und die übliche Militärparade abgenommen hatte, endete der Marsch. Wie auch einige andere ausländische Teilnehmer – aus Deutschland waren die Kollegen Tom Wellbrock (Neulandrebellen) und Thomas Stimmel (Frische Sicht) dabei –  wurden wir  von einem TV-Team über den Grund unseres Kommens befragt, worauf ich meinen Respekt vor den Opfern der Roten Armee bei der Befreiung von Auschwitz und Deutschlands von den Nazis bekundete und auch noch kurz die Geschichte meines Vaters ansprach. Und dass ich mich freue, mit den Russen ihren Sieg vor 77 Jahren hier und heute feiern zu können.
Welche unermeßlichen Opfer das Land dafür gebracht hat, hatten wir im Museum des 2. Weltkriegs gesehen, und auch, welches Selbstbewußtsein und welche Kraft Russland aus dieser Geschichte zieht – was verstehen läßt, dass es sich von den seit Jahren näher rückenden NATO-Truppen und ihrer mit Wolfsangeln und Schwarzer Sonne ausgestattten Speerspitze der Asow-Brigaden zurückversetzt fühlt in den großen vaterländischen Krieg vor 80 Jahren.
Den haben auch die erst vor 25 Jahren geborenen Studierenden im Gedächtnis, mit denen wir in den folgenden Tagen 600 Kilometer südlich von Moskau an der Uni von  Woronesch sprachen, der Landeshauptstadt, die von der deutschen Wehrmacht bei ihrem Rückzug dem Erdboden gleich gemacht worden war. Dass McDonalds und Starbucks, mit denen sie groß geworden sind, jetzt wegen der Sanktionen geschlossen haben, bedauern zwar einige, aber Burger King, KFC und andere FastFood-Ketten haben weiterhin geöffnet (wie übrigens auch die allermeisten Shops westlicher Labels im Moskauer Edel-Kaufhaus “Gum”). Die jungen Leute sind klug, belesen und offen für alles Westliche, doch von den USA regiert werden wollen sie nicht, einige mit Verwandeten oder Beziehungen in der Ukraine sind sehr unglücklich über den Krieg, verstehen aber die Gründe dafür und dass die Aufrüstung dort gegen Russland gerichtet ist. “Wir haben nichts gegen das Land und die Menschen, aber die rechtsradikale, anti-russische Regierung muß verschwinden”, meinte einer – und diese Haltung scheint mit der des “offiziellen” Moskau zu korrespondieren, wo das berühmte “Hotel Ukraine” in der Nacht noch immer gelb und hellblau schimmert.
Dass die Regierung den “Tag des Sieges”  und auch den aus einer  Bürgerinitiative hervorgegangen Marsch des “Unsterblichen Regiments”, der in zahlreichen Städten stattfindet,  für die Militäroperation in Ukraine “instrumentalisiert”, wie es die westlichen Medien behaupten, ist zwar nicht falsch. Aber die Ukraine und das “Z” – ein Fan-T-Shirt mit dem illegalen Buchstaben habe ich erfolgreich am deutschen Zoll vorbeigeschmuggelt (-;  – blieben auf diesem Marsch durch Moskau dezent im Hintergrund. Die Bevölkerung muss nicht mehr agitiert werden, sondern hat verstanden, dass Russland das eigentliche Ziel des NATO-Aufmarschs in der Ukraine ist. In einem Hotel in Woronesch sprachen sprachen wir mit Flüchtlingen, die aus umkämpften Städten im Donbass evakuiert und dort untergebracht wurden. Ein Geschäftsfrau aus Mariupol erzählte, wie sich die Lage dort entwickelte, nachdem in einem Kindergarten neben ihrem Mode-Atelier ein Stützpunkt der Asow-Brigade eingerichtet wurde, wie ihre Freundin, eine Tierärztin, die sich für die Separation der Volksrepublik eingesetzt hatte, bedroht wurde und dann einfach verschwunden ist. Ein Mann aus der Gegend von Kharkow berichtete, wie er beim Hundespaziergang nicht von den Russen, sondern von der ukrainischen Armee beschossen wurde. Er verneinte, wie auch einige andere, die Frage, ob es einen Unterschied zwischen der regulären Armee und den Nazi-Bataillonen gäbe. Alle können sich auch vorstellen, bald wieder in die Ukraine zurückzukehren: “Wir können alle zusammenleben, auch mit der West-Ukraine, nicht wir, die Politik verhindert das.”

Das ist seit 2014 unbestreitbar, doch mittlerweile ist auch klar, dass es einen Staat Ukraine in der seit 1991 existierenden Form nicht mehr geben wird. Dass die verrückten NATOstan-Akteure und ihre Medien behaupten und fordern, diesen Krieg militärisch “zu gewinnen” – also die Ost-Ukraine und die Krim wieder erobern wollen – zeigt nur, dass sie ihre Rechnung völlig ohne die Russen machen und ihr Russlandbild aus den alten James-Bond-Filmen für die Realtiät halten. Weshalb man im Westen auch der völligen Fehleinschätzung aufgesessen ist, dieses Land mit Sanktionen und einer rassistischen Inquisition alles Russischen in die Knie zwingen zu können. Letzeres – die barbarische “Cancel-Kultur” russischer Künstler, Literatur, Musik usw. – ruft bei den Deutsch und Englisch Studierenden in Woronesch verständnisloses Kopfschütteln hervor. Dieses Gebaren des aufgeklärten, “freien” Westens, dessen Sprachen und Kultur sie studieren, trifft sie viel härter als die Wirtschaftssanktionen, die sie kaum spüren – anders als wir.

Am 8.Mai hatten wir an der Wechselstube noch 77 Rubel für einen Euro bekommen – eine Woche später waren es nur noch 65, was unseren Begleiterinnen (auf dem Foto von Thomas Stimmel oben von links: Natscha, Tonja, Natascha, Irina, Jana) ein Grinsen entlockt. Welches mir verging, als am selben Tag meine Berliner Gasrechnung mitteilt, dass statt 4,36 für die Kilowattstunde Heizung künftig 7,67 fällig werden. Willkommen in der abgehängten US-Kolonie Europa und dem Ex-Industriestaat Deutschland. Bei einem kleinen Vortrag an der Uni hatte ich als Strategie empfohlen, “Nordstream 1” für einige Wochen abzustellen  und auch kein Öl mehr nach Westen zu liefern, um die anti-russische Hysterie ein wenig abzukühlen.  Ehe  “Frieren für die Freiheit” auf der Schleimspur von Pastor Gauck zum Volkssport geworden ist, bricht dann im Westen eine Revolution aus. Anders als mit solchen Daumenschrauben läßt sich NATOstan nur noch mit Raketen zu Räson bringen.

Dass im Rahmen der “Special Military Operation” in der Ukraine nur ein kleiner Teil der russischen Streitkräfte eingesetzt wird, ist im Land nicht unumstritten, doch ebenso wird akzeptiert, dass  man gegen die ukrainischen Nachbarn und “Brüder” nicht im US-Stil mit massiven Bombardments und Zerstörungen Krieg führt. Über Propagandaschwachsinn, wie ihn Spiegel und BILD (“Putin gehen die Truppen aus”) hierzulande produzieren, können die Russen nur lachen. Dass aber ausgerechnet Deutschland eine Eskalation nach der anderen iniitiert, für diese Schande fallen mir angesichts der 27 Millionen russischer Opfer im 2. Weltkrieg keine Entschuldigungen ein – außer dem Hinweis, dass die Bundesrepublik als Vasall der USA eben nicht anders darf, als mit NATOstan den Krieg voranzutreiben. Und ihre Regierung nicht zum Wohl des Landes und seiner Bevölkerung agiert, sondern sich der geopolitischen  Agenda des US-Imperiums  unterordnet – selbst um den Preis des ökonomischen Selbstmords.

Ich bin für die Einladungen der Initiative “Unsterbliches Regiment” und der Universität Woronesch sehr dankbar, denn gerade in derart angespannten Zeiten sind direkte Gespräche, Begegnungen und Eindrücke wichtiger denn je. Wie auch die Erfahrung, dass es nicht die Menschen sind, die die Welt manichäisch in Gut und Böse aufteilen, sondern die Politik, und dass Russland und Deutschland wunderbar miteinander könnten, wenn diese nicht wäre. Als auf dem monumentalen Roten Platz der monumentale, nicht enden wollende Marsch der “Unsterblichen” an uns vorbeizog meinte Tom Wellbrock: “Das hier ist die wahre Antifa.” Die Sonne hatte den Wind und Nieselregen des Tages gerade ein wenig vertrieben, was die positive emphatische Stimmung, den unglaublichen Teamspirit dieses Marschs noch spürbarer machte. Und mir schoß der Gedanke durch den Kopf, wieviel Irrsinn, Unkenntnis und Größenwahn es geschuldet sein muss, gegen dieses starke Team und sein riesiges Lande Krieg zu führen und gewinnen zu wollen. Wer glaubt,  dass NATOstan nach den großen Erfolgen in Irak, Syrien und Afghanistan jetzt gelingt, was Napoleon und Hitler versagt blieb, ist nicht mehr zu retten. Allen anderen, die dem schrecklichen Krieg ein Ende setzen wollen, kann ich nur zur weißen Fahne raten….

UPDATE: Hier der Reisebericht von Thomas Stimmel mit vielen Fotos
From Russia With Laugh – Videopodcast über  die Reise
(wird fortgesetzt)

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 23(6.5.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 22 (04.5.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt -21(1.5.22)
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Notizen vom Ende der unipolaren Welt -19 (25.4.22)
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Notizen vom Ende der unipolaren Welt -11(4.4.22)
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Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 9  (28.3.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 8 (26.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 7 (24.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 6 (22.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt –  5 (19.3.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 4 (18.03,22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 3 (16.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt –  2 (14.03.22)
Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 1 (13.03.22) 
Das Kriegsmotiv (08.03.22)
Was spricht eigentlich gegen eine militärisch neutrale Ukraine? (6.3.22)
Warum ich noch immer Putinversteher bin (25.02.22)
Das Jugoslawien Russlands in der Ukraine – und NATOstan muss wütend zuschauen (24.02.22)
Die Geduld des Bären ist zu Ende(23.02.22)
Wir sind schon wieder die Guten (17.02.22)
Drei Riesen und die “neue Ära der Multipolarität” (12.02.22)
Frisch aus dem Archiv: Ansichten eines Putinverstehers (18.02.22)
Return of the Kremlmonster: Kuba-Krise reloaded (18.01.22)

Mathias Bröckers/Paul Schreyer: Wir sind IMMER die Guten – Ansichten eines Putinverstehers oder wie der kalte Krieg neu entfacht wird, Westend Verlag (2019)

 

 

 

32 Comments

  1. Vielen Dank für Ihren Bericht über den Tag des Sieges in Moskau. Leider ist es in der BRD nicht möglich, wahre und unverfälschte Informationen über die Meinungen der Menschen in Russland zu erhalten. Ich bin entsetzt und wütend über den Hass, der hier gegen die russischen Menschen geschürt wird.

  2. Dank unserem Blogchef, daß er in Moskau “Flagge” gezeigt hat. Und zwar die Richtige!

  3. the show must go on…
    Die Azow Kämpfer kamen sauber und rasiert aus dem Bunker raus und das nach über einem Monat der Belagerung. Prominenz aus Hollywood geht in Kiev rein und raus, wie es ihr gefällt. Wenn jetzt Preise steigen, dann nicht wegen Ukraine oder Russland oder sonst was, sondern weil die Deutschen bisher für alles sehr wenig gezahlt haben im Vergleich zu den Nachbarländern. In Tchechien oder Polen oder Bulgarien kostet ein Liter Pflanzenöl 5-7 Eur und die Leute verdienen weniger als die Hälfte im Vergleich zu den Deutschen. Da ist noch Platz nach oben. Es wird noch teurer. Das ist übrigens auch der Grund, warum diese Länder nicht auf Eur umgestiegen sind. Dann wäre nämlich die Katze aus dem Sack.
    Alle werden arm gemacht und alle werden es lieben. Hat zumindest der Schwab Klaus versprochen. Ob im Great Reset das Internet abgeschaltet wird? Das wäre echt ein Reset wie im Fight Club. Nur ohne Explosionen. “I Am Jack’s Complete Lack of Surprise”

  4. Lieber Mathias Broeckers,

    mit großem Interesse habe ich Ihre letzten Auftritte und Talkrunden angeschaut. Ich freue mich, dass Sie Gelegenheit zu dieser aufschlussreichen Russlandreise hatten und uns an Ihren Erkenntnissen teilhaben lassen.
    Ich bin 66 Jahre alt, hab von 1976 bis 1981 an der TU Dresden studiert. Nach dem 1. Studienjahr nahm ich 8 Wochen an einem Studentensommer in Leningrad teil, mit anschließendem Sightseeing in Tallin und Moskau. Gemeinsam mit sowjetischen und tschechischen Studenten wohnten wir im Studentenwohnheim in Leningrad und arbeiteten auf einer Baustelle in Vorbereitung der Olympiade 1980. An das sehr herzliche Verhältnis zu den sowjetischen Studenten erinnere ich mich noch heute gern. Ohnehin war für uns die Freundschaft zur UdSSR selbstverständlich (Schule, Russischunterricht, Teilnahme an Russischlagern etc.). Da ich bereits 1974 mit meinen Eltern eine Intourist-Autoreise über Lwow – Kiew nach Odessa und zurück durch die damalige Moldauische SSR unternehmen durfte, konnte ich mir doch ein ganz gutes Bild von dem Land machen. Es war nicht alles so perfekt, wie wir es in den Russischbüchern zu lesen bekamen. Aber egal, bis heute fühle ich mich mit den Russischen Menschen, auch mit den Ukrainischen Menschen – damals war das für uns kein Unterschied – eng verbunden.
    Heute bin ich völlig fassungslos und entsetzt. Ich könnte jeden Tag heulen, wenn ich mir überlege wohin ich geraten bin. Die USA haben es geschafft, diese beiden Brudervölker aufeinander zu hetzen. Ich lebe in einem Land welches vor Kriegsrhetorik und Russlandhass nur so strotzt. Nachrichten kann ich nicht mehr hören und sehen – die sind für mich unerträglich geworden. Wo kommt dieser Kriegswille und dieser Hass auf alles Russische nur her? Wo Bleiben Anstand (in Anbetracht der 27. Mio. toten Sowjetmenschen) und Diplomatie in unserer Politik? Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg !!
    Da hilft es nur, sich z.B. mit dem Spalten und Aufschichten von Brennholz für den nächsten Winter oder anderen sinnvollen Tätigkeiten abzulenken ;-), damit man Kraft schöpft, wenigstens die alternativen Nachrichten zu lesen.
    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg beim Kundtun Ihrer für uns so wichtigen Meinung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Joachim H.

  5. Hallo Herr Bröcker,
    auch ich sage lieben Dank für diesen Bericht, zumal Sie das Alles selber vor Ort erlebe durften!
    Und hinterher kam mir ein Gedanke:
    Wird im “Westen” die RAND-Studie zum Bumerang, weil aus völliger Selbstüberschätzung fehrinterpretiert?
    “Den Feind überdehnen und aus der Balance bringen”.
    Der Feind ist man selbst!?
    Die EU ist mit ihren ÖL- und Gassanktionen auf bestem Weg, ihrer eigenen Communitiys den wirtschaftlichen Ruin zu bereiten, die Preise steigen allerorts und für Waffen werden Milliarden frei gemacht.

    Aber der Rubel rollt …..:-)

    1. Lieber Herr Bröcker, liebe(r) M. Schmidt,
      auch von mir herzlichen Dank für diesen Bericht und alle vorangegangenen Artikel der “Notizen…”, Danke auch an die klugen Kommentatoren.
      Ich glaube, die Arroganz der NATOstan-Herrschaften geht so weit, dass sie sich nicht einmal vorstellen konnten, dass es auch in RU Menschen und Institutionen gibt, die Szenarien wie das der RAND Corporation lesen, verstehen und darauf angemessen reagieren können.
      Einfach nur traurig, wie die “Wenigen” uns “Viele” (Jeremy Corbyns Wahlspruch “For the many, not for the few” , ist ihm zum Verhängnis geworden) in solch schlimme Konflikte treiben können.

  6. Welcher Unterschied zu den heutigen Presstituierten:
    Peter Scholl-Latour (2014):

    1. Guter Mann, der Scholl-Latour. Er sagt in 8 Minuten mehr Wahres umd Wichtiges, als die gesamte Mainstream Clique in Jahren

      Mathias, danke, daß Du Dich vor Ort schlau gemacht hast, danke für den interessanten Bericht und schön, daß Du wieder da bist, denn dem nächsten Exomagazin sehe ich mit Freude entgegen. 😉

      Das Rußland – und Putin – Bashing macht mich wütend und traurig zugleich. Leider lehrt die Erfahrung, daß tief in der rätselhaften deutschen Seele eine Neigung zur Massenpsychose schlummert, und wehe uns, wenn sie wieder einmal geweckt wird.

  7. Erstes Foto: Matze Broeckers im Schlaraffenland 🙂

    Ich hatte ja eh schon seit einer Weile überlegt, mal auszuwandern…
    …Finnland stand ganz oben auf der Liste. Das hat sich nun erledigt.
    Auf EUropa und NATOstan hab ich keine Lust mehr, denn das erinnert mich doch alles immer mehr an die Sowjetunion… statt realexistierender Sozialismus heute realexistierender Demokratismus. (-> Erich Mühsam – eine gute Wahl)

    Suchen die Russen eigentlich immernoch deutsche Fachkräfte?

    …das Foto… …Tonja… *schwelg*

  8. danke für den bericht!!

    > …habe ein Porträt meines alten Lieblings Erich Mühsam getragen…
    [davon hätt ich gern n foto mit verlinkt]

    >> …Tom Wellbrock: “Das hier ist die wahre Antifa.”…

  9. Jetzt muss ich doch mal einhaken:
    Immer wieder sprecht Ihr in den alternativen Medien von den 27 Millionen Russen, die der Nazikrieg gefordert habe. Nein, es waren sowjetische Menschen, will heißen Russen, Weißrussen, Balten, Usbeken, Kirgisen, Ukrainer etc.
    Zwar wurden die hierzulande die alle unter Russen subsumiert, nichtsdestotrotz waren es Bürger verschiedener Sowjetrepubliken. Russland, die russische Föderation ist zwar der Nachfolgestaat, aber ein großer Teil der Nazi-Opfer waren eben keine Russen.
    Nix für ungut. Sonst ja große Zustimmung.

  10. Auch von mir ganz herzlichen Dank für den berührenden Bericht! Die hierzulande grassierende Idiocracy ist im Gegensatz zu dem gleichnamigen Film überhaupt nicht lustig, sondern nur noch beklemmend und grotesk.
    Von Niklas Luhmann stammt der Satz: “Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.”
    Mathias’ Einverständnis vorausgesetzt, empfehle ich dringend die Teilnahme am Projekt LeuchtturmARD.de
    Mit Stand 16.05 22 nehmen nur 245.754 Menschen an der Aktion teil, das müssen mehr werden.

  11. Annalenchen gibt sich ja alle Mühe, auch die von russischem Öl besonders stark abhängigen EU-Länder wie Ungarn zum gemeinsamen Boykott zu bewegen.
    Nur so nähern wir uns dem großen Ziel, die russische Wirtschaft zu ruinieren.
    Auf den nächsten Winter bereiten wir Dummdeutschen uns schon mal mental vor, indem wir des großen Bundesgaucklers weise Worte vom “Frieren für die Freiheit” als tägliches Mantra verinnerlichen. Joachim wird das Volk dann (leider nur verbal) mit Durchhalte-Parolen “anfeuern”, bevor er dann die Heizung im Chateau Gauck anwirft, denn das mit dem Frieren gilt natürlich nicht für seine Gehaltsklasse.

    Da haben es die Amis besser, wenigstens bei bevorstehenden Wahlen:
    Die USA versuchen nun, die EU von ihren bisherigen Sanktionsplänen abzubringen. Vertreter der US-Regierung schlugen stattdessen einen Strafzoll auf russische Öllieferungen als Übergangslösung vor.
    Hintergrund ist die Gefahr, dass die Bestrebungen der Europäer, russisches Öl vom Weltmarkt auszuschließen, zu erheblichen Preissteigerungen führen – und auch in den USA die Inflation weiter antreiben
    Dies wiederum versetzt Sleepy Joe Biden in Sorge, dadurch endgültig die Mid-Term Wahlen im Herbst zu verlieren!

    Wähler, die ihren Obrigkeiten auf die Finger hauen, wenn diese das Volk schädigen – dass es so was noch gibt. Zum Glück nicht bei uns Dummdeutschen, denn wir sind jetzt eisern auf Kriegskurs und von dem sind wir (siehe WK I und WK II) nicht so leicht wieder abzubringen.
    … Es sei denn … jemand bietet unseren transatlantischen Bücklingen eine besonders attraktive Enddarm-Öffnung dar, der sie nicht widerstehen können. Dort soll es ja auch ganz schön warm sein … mit ölheizungsfreier Klimaneutralalität …

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=84024#h01

    1. “Annalenchen gibt sich ja alle Mühe, auch die von russischem Öl besonders stark abhängigen EU-Länder wie Ungarn zum gemeinsamen Boykott zu bewegen.”

      Ich habe ja immer noch ein bischen die Hoffnung das Viktor Orban der deutschen Göre mal ein bischen den Kopf wäscht bzw. ihr ihre Traumtänzereien, was das “ruinieren der russischen Wirtschaft” angeht wenn nicht ausreden (dazu ist die zu fanatisch) so doch im Lauf der Zeit zum Nachdenken zu bewegen.

      Für die USA dagegen habe ich keine Hoffnungen – völlig egal was die wählen- so lange die von ihren Geheimdiensten und Waffenlobbyisten regiert werden.

  12. Kleiner Einschub zur Gaspreiserhöhung.
    Da sind Sie in Berlin ja richtig preiswert!

    In Münster schaut das wie folgt:
    Ist: Arbeitspreis bis Juni 2022 = 5,42€ (2 Jahresvertrag) Gesamtkosten: 795,00€/Jahr

    Angebot 1:
    Arbeitspreis ab Juni 2022 = 13,92€ (2 Jahresvertrag) Gesamtkosten: 1828,00€/Jahr
    Angebot 2:
    Arbeitspreis ab Juni 2022 = 16,76€ (1 Jahresvertrag) Gesamtkosten: 2174,00€/Jahr

    und das Stromangebot kommt noch!

    “Essen” oder “Frieren” scheint definitiv eine Option zu werden oder wir denken über eine genossenschaftliche Verwendung von Nord Stream 2 nach :-).

  13. Auch von mir herzlichen Dank an Mathias für die Schilderungen des großen Vaterländischen Umzuges oder Marsches am Tag des Sieges am 9.Mai. Ich glaube, wenn ich das nächste Mal nach Russland komme, bleibe ich da.

    Es wundert mich immer wieder, wie freundlich Russen den Deutschen begegnen, nach all dem was unser Volk dem russischen und den sowjetischen Völkern ganz allgemein angetan haben und offensichtlich nicht das Geringste aus seiner Geschichte gelernt hat. Die Russen sind ganz offensichtlich ein wesentlich reiferes und klügeres Volk, das auch versteht, das die Deutsche Politik nicht unbedingt das deutsche Volk ist, das sich in diesen Tagen als völlig verdummt wie ebenso verhetzt von skrupellosen Massenmedien zeigt. Dummheit kann man eigentlich niemandem vorwerfen, nur Böswilligkeit, die man eigentlich aber nur den Grünen und großen Teilen der SPD vorwerfen könnte. Die FDP macht sowieso immer das, was man ihr sagt.

    Die Zeiten kommen wieder, das man sich im Ausland für sein Heimatland schämen muss. Zum Glück reise ich nicht mehr. In den heutigen Tagen haben wir die Antwort erhalten auf die Frage, die wir unseren Großeltern immer wieder gestellt haben: Wie konntet ihr das zulassen? Für mich ist die Antwort: geistige Unselbstständigkeit durch ein ebenso närrisches wie bedingungsloses Vertrauen auf gelenkte Massenmedien (“Im Fäähnsehn sagen sie immer die Wahrheit” das ist der deutsche Grundglaube bis heute!)

    Damals hatten die Leute ja – mangels Internet – noch weniger Chancen den täglichen medialen Hetzparolen zu entkommen. Sie wurden “komplett eingebunden” und da zeigt sich wer ein unabhängiger Geist ist und wer wirklich selbst denkt. Deutscher Kadaver-Gehorsam und deutsche Obrigkeitshörigkeit sind jedenfalls sprichwörtlich.

    Hat sich ja in der Corona-Zeit wieder deutlichst gezeigt. Selbst jetzt rennen die verballhornten, armen Obrigkeitshörigen dumm-Deutschen noch mit ihren lächerlichen Masken ängstlich in den Supermärkten herum.

  14. Herr Broeckers,
    vielen Dank für diesen Bericht. Die Wahl des Portraits von Erich Mühsam für die Teilnahme am »Unsterblichen Regiment« empfinde ich persönlich mehr als angemessen.

    Deutsche und Russen haben sich gegenseitig immer inspiriert. Die immer wieder beschworene Kultur unser beider Völker empfinde ich da nur als Sahnehäubchen. Und am Ende aller Tage, da bin ich sicher, werden wir als Menschen und Staaten Freunde sein. Vielleicht erleben wir das nicht mehr, aber ich bin da voller Hoffnung.

    Berührt hat mich in dem Zusammenhang auch, wie Sie von Ihrem Vater schrieben.

    Bleiben Sie uns erhalten und dem Guten im Menschen gewogen.

  15. Seit Corona sind wir wach geworden und schauen uns immer ganz genau beide Seiten an. Die “Schwurbler” Seite hat immer Recht behalten.
    Ich habe einen russischen Freund, wo ich in letzter Zeit oft denke das er gar nicht mehr aus dem Haus möchte, ich kümmere mich natürlich um ihn.
    Aber so muss es vor langer Zeit einer anderen ethnischen Gruppe ergangen sein.
    Das sowas wieder in Deutschland passiert ist für mich, uns, unerträglich.
    Ich hoffe nur das die Russen nicht diesen Groll gegen Deutsche aufbauen, denn wenn es hier so weitergeht, wissen wir so st bald nicht mehr wohin.
    In Deutschland, nein in der EU, ist das unnormale normal geworden und Rechts gut.

  16. Wieso erfahren wir eigentlich nichts über die 5(!) reizenden Damen oben im Bild?
    Hat der KGB die abgestellt – zum Schutz von Herrn Bröckers?

    1. Vermute mal, es werden schon bald Hinweise auf gewisse Videos auftauchen, aus einem bekannten Moskauer Hotel, die klar machen, dass Bröckers erpressbar ist und nur schreiben kann, was Putin anordnet. Eine Kreml-Marionette, die man mit fünf Grazien in die Honigfalle gelockt und jetzt in der Hand hat. Ich hab da Verständnis…welcher alte weiße Mann kann sich derart geballtem Charme entziehen?
      Dass die Russen mit derartigen Offensiven einen der letzten echten Journalisten und freien Geister im Lande auf ihre Seite ziehen, ist einmal mehr ein schlauer Schachzug. Seine ehemaligen Kollegen in den Mainstreammedien bereiten mir seit Monaten keinen metaphorischen sondern echten Brechreiz…

      1. Ja, das wäre eine Möglichkeit.
        Ich vermute allerdings folgendes:
        Der Blogchef hat doch den “Z”-T-Shirt angezogen. Großes Gejohle schon am Flughafen oder Hauptbahnhof. Beim weiteren herzlichen Gespräch mit den Moskowitern wurde vermutlich Englisch gesprochen. Und irgendwann entschlüpfte Herrn Bröckers dann ein fröhliches “Give me five!”
        Der (natürlich) anwesende KGB-Offizier hat sich sofort an sein Handy gehängt, und hineingesprochen: “Er will fünf!!” …”ja, fünf!!”…. “Was weiß ich denn, weswegen er fünf will?! Das ist doch nicht unser Problem! Also fünf, hört ihr!

        1. Ich lese hier schon lange und regelmässig. Aber es ist das erste Mal, dass es in den Kommentaren – ich glaube, man nennt das – “schlüpfrig” wird.
          Dass Mathias bei diesem Rußland-Trip in die Fußstapfen von Trump tritt übersteigt allerdings meine Vorstellungskraft.
          Mathias Bröckers spielt m. E. in einer qualifizierteren, ästhetischen Liga.
          Auf jeden Fall ist es putzig, die Phantasien alter, weißer Männer mitzubekommen – wobei ich mich dabei gar nicht komplett ausschließen möchte 😉
          Rußland steht ganz vorne auf meiner Reiseliste.
          Mein Vater war vor 1945 “beruflich” und anschließend in Kriegsgefangenschaft da.

          1. Beim angelsächsischen “Give me Five!” ist nichts “schlüpfrig”!
            Es ist die Aufforderung mit der eigenen Hand die ausgestreckte Hand des Gegenüber zu patschen. Als alter Mann scheinen Sie das nicht zu wissen – so wenig eben wie der KGB-Offizier!
            https://thumbs.dreamstime.com/b/hands-give-five-pop-art-male-gesture-success-yellow-red-sweaters-vintage-cartoon-retro-illustration-eps-102767311.jpg
            https://www.istockphoto.com/de/foto/stehe-usa-gm182151499-18934649
            https://www.istockphoto.com/de/foto/3d-illustration-von-gesch%C3%A4ftsfrauen-informellen-gru%C3%9F-gl%C3%BCckliche-fr%C3%B6hliche-frauen-gm1314814340-402949232

          2. @Pjotr56
            Obwohl dieser Artikel schon etwas zurückliegt möchte ich doch noch – ‘just for the record’ – Ihren Anwurf gegen mich, aber auch gegen @tom, noch einmal ganz deutlich zurückweisen:
            Wenn ich in meinem Kommentar von 20/05/2022 at 16:45 ausführte: “Hat der KGB die abgestellt – zum Schutz von Herrn Bröckers?” – so ist die in keiner Weise “schlüpfrig“! Und daß mein Kommentar scherzhaft gemeint ist, ist schon an meiner Erwähnung des “KGB” ersichtlich. Denn selbstverständlich gibt es den nicht mehr, sondern allein nur den heutigen “FSB”.

            Auch der Kommentar von @tom (20/05/2022 at 17:59): “Vermute mal, es werden schon bald Hinweise auf gewisse Videos auftauchen, aus einem bekannten Moskauer Hotel, die klar machen, dass Bröckers erpressbar ist und nur schreiben kann, was Putin anordnet. Eine Kreml-Marionette, die man mit fünf Grazien in die Honigfalle gelockt und jetzt in der Hand hat. Ich hab da Verständnis…welcher alte weiße Mann kann sich derart geballtem Charme entziehen?” ist in keiner Weise “schlüpfrig“! Vielmehr wies @tom auf die damalige Verunglimpfung von Trump durch die damaligen West-Medien mit völlig frei erfundenen perversen Obszönitäten hin. Und @tom malt sich aus, was diese widerliche Meute aus dem Bild von Herrn Bröckers mit den fünf reizenden Damen alles basteln würden.
            Daß Sie, @Pjotr56, auf @toms humorvollen Kommentar nun erwidern “Dass Mathias bei diesem Rußland-Trip in die Fußstapfen von Trump tritt übersteigt allerdings meine Vorstellungskraft“, zeigt nur, daß Sie sogar bis heute nicht wissen, daß die damaligen ekligen, obszönen Anwürfe gegen Trump allein VÖLLIG FREI ERFUNDEN waren!

  17. Herr Bröckers, sie sind großartig !! seit der wtc-conspiricy-serie bin ich treuer leser weil sie sich treu sind.

    dank

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